Liebe Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Markersdorf! Der Dezemberbericht ist eigentlich eine der angenehmsten “Pflichten” für mich. So kurz vor Weihnachten beruhigt sich die ganze Lage etwas und jeder sehnt sich nach Harmonie, Wärme und Zusammensein. Auch wenn im neuen Jahr wieder einige brisante Entscheidungen anstehen, zu Weihnachten bemüht sich ein jeder, solche Themen in den Hintergrund zu stellen.
“Noch einmal ein Weihnachtsfest,
Immer kleiner wird der Rest,
Aber nehm’ ich so die Summe,
Alles Grade, alles Krumme,
Alles Falsche, alles Rechte,
Alles Gute, alles Schlechte –
Rechnet sich aus allem Braus
Doch ein richtig Leben raus.
Und dies können ist das Beste
Wohl bei diesem Weihnachtsfeste.”Theodor Fontane (1819-1898),
dt. Schriftsteller
Ich denke, das ist ganz wichtig und jeder sollte sich bemühen innezuhalten. Gerade in einer Zeit, wo Unzufriedenheit und Hektik an der Tagesordnung stehen, gibt uns das Weihnachtsfest die Möglichkeit der Entschleunigung, die Chance des gemeinsamen Gesprächs und das Suchen der eigenen inneren Ruhe.
Ich bin nun seit mehr als 17 Jahren Bürgermeister der Gemeinde Markersdorf und es gab viele Entscheidungen, die ich treffen musste. Es waren gewiss nicht alle Entscheidungen richtig und ich bin denen dankbar, die mich darauf aufmerksam gemacht haben. Nicht immer ist es möglich, falsche Entscheidungen zu korrigieren und manchmal sind scheinbar falsche Beschlüsse wichtig, um mittel- und langfristig den Fortbestand der Gemeinde zu sichern. Aber nimmt man sich mal die Zeit zurückzuschauen, dann könnte man mit vielen Dingen auch echt zufrieden sein. Könnte man, wenn man es wöllte – das ist aber nicht ganz so einfach, denn sich über etwas Erreichtes zu freuen, haben wir in den letzten Jahren immer mehr verdrängt.
Auch darum freue ich mich jedes Jahr auf die Weihnachtszeit. Sie nimmt etwas die Aggressivität aus dem Alltag und schafft Räume für Besinnlichkeit. Sei es der Besuch von Weihnachtsmärkten, die gemeinsamen Weihnachtsfeiern in den Vereinen und Firmen, das Weihnachtskonzert in der Peterskirche mit unserem Markersdorfer Singekreis, das Krippenspiel im Dorfmuseum oder die Christnacht in den Kirchen – die Weihnachtszeit bietet so viele Möglichkeiten der Besinnung und der Gemeinsamkeit, wie keine andere Zeit. Wir müssen nur bereit sein sie anzunehmen.
Weihnachten ist ja auch stets am Ende eines Jahres und wenn man im Kreise seiner Familie und Freunde sitzt, hat man die Möglichkeit das vergangene Jahr an sich vorbeiziehen zu lassen. Für mich ist dabei auch immer sehr spannend, wie sich die heranwachsenden Enkelkinder mit in die Gespräche einbringen. Zum einen vermitteln sie mir das Gefühl, dass ich langsam auch zu den Älteren gehöre und doch freue ich mich, dass sie mich einbeziehen in ihre Gedanken und Träume.
Genießen Sie bitte die Zeit und nutzen Sie die Angebote für gemeinsame Treffen und Gespräche. Nur wer miteinander redet, hat auch die Chance den anderen zu verstehen und nur wenn man sich öffnet, kann der Gesprächspartner auch uns verstehen.
Ihr Bürgermeister Thomas Knack