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Bürgermeister März 2014

Liebe Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Markersdorf! Das war schon immer so und warum sollen wir denn daran etwas ändern? – Diese und ähnliche Fragen begegnen mir in den letzten Tagen und Wochen immer wieder. Die Antwort ist jedoch relativ einfach. Die Zeit bleibt nun einmal nicht stehen. Ich will nicht behaupten, dass ich alle Veränderungen in dieser schnelllebigen Zeit befürworte. Wir leben aber jetzt und müssen nun einmal mit der Zeit mitgehen.

“Die Schwierigkeit liegt nicht darin, die neuen Ideen
zu finden, sondern darin, die alten loszuwerden.”

John Maynard Keynes

Das heißt nicht, dass man alles kommentarlos hinnehmen muss. Aber die Diskussionen sollten ehrlich und realistisch sein. Genauso wenig wie wir jedes historische Denkmal erhalten können, sind wir auch nicht in der Lage, jede Tradition und lieb gewordene Errungenschaft zu erhalten.

Es ist vollkommen normal und legitim, dass jeder das Beste für sich erreichen will. Das ist menschlich. Unser größtes Potenzial ist jedoch ohne jeden Zweifel die Gemeinschaft. Und in der Gemeinschaft muss man sich auch mal anpassen, unterordnen und verzichten können.

Die Entscheidungsträger in den verschiedensten Gremien, sei es auf politischer, kommunaler oder auf Vereinsebene, sind in der heutigen Zeit nicht zu beneiden. Haben sie sich erst einmal, meist freiwillig, auf ein Amt eingelassen, dann werden sie ständig neu vor die Herausforderung gestellt, Entscheidungen zu treffen. Dabei trifft man jedoch in den seltensten Fällen nur auf Harmonie. Die Menschen fragen dann nicht mehr, aus welchem Grund man das Amt angenommen hat. Sie erwarten Entscheidungen. Man kann aber nun einmal nicht jedem Wunsch gerecht werden.
Wichtig ist darum, dass man sich selbst gegenüber ein gutes Gefühl hat und sich bei seinen Entscheidungen nicht nur davon leiten lässt, damit man etwas anderes dafür bekommt oder weil man sich verpflichtet fühlt.

In meinem Dienstzimmer steht momentan noch eine Wandtafel, auf welcher das Ergebnis eines Gesprächs mit Kommunikationsexperten, die uns bei der Strategieplanung der Gemeinde beraten wollen, geschrieben steht. Es ging um die Frage, welches Motiv der Mensch hat, mit seinem Verhalten einen Nutzen zu erzielen. Wenn man jeden Morgen diese Tafel wahrnimmt, denkt man sehr intensiv über die Frage nach und sieht dann immer die zwei Antworten – 1. Lust empfinden oder 2. Schmerz vermeiden.
Da mein Zimmer sehr viele Leute betreten, gibt es natürlich auch die verschiedensten Interpretationen für diese beiden Antworten. Ich möchte aber mal auf die ursprüngliche Version eingehen. Wenn ich mich bereit erkläre, etwas zu tun, egal ob für mich selbst oder für andere, dann stelle ich mir die Frage: Habe ich dazu Lust, dann mache ich es! Oder ich frage mich, was kann mir passieren, wenn ich es nicht tue? Kann ich also “Schmerz” vermeiden, wenn ich mich entscheide, aktiv zu werden?

Für mich war diese Betrachtungsweise recht neu, ich kann nun aber nicht sagen, dass sie total daneben ist. Und eine weitere Frage wirft sich dann für mich auf. Wie viel “Schmerzen” bin ich bereit, zu ertragen, wenn ich mich bereit erkläre Entscheidungen zu treffen?

Die Frage – Wie wahrscheinlich ist es, dass alles rettungslos verloren ist, wenn man sich nicht verlocken lässt, den Wünschen Einzelner nachzugeben? – ist nicht ganz einfach zu beantworten. Sie wird sich aber in der Zukunft öfter stellen. Meist sind diese “Einzelnen” jedoch diejenigen, die sehr bestimmt, laut und meist auch überzeugend auftreten können. Wer mit dem vorherrschenden Zustand zufrieden ist, tritt selten lautstark in Erscheinung. Und wer nicht ständig selbst Entscheidungen treffen muss, ist dann oft bestrebt, sich hinter die Wortführer zu stellen. Auch das ist menschlich.

Warum werfe ich aber solche Fragen auf und warum ergreife ich überhaupt dieses Thema? Wir haben im Mai Kommunalwahlen. In allen Ortsteilen bereitet man sich auch in den Wählergemeinschaften auf die Kandidatenwahl vor. Die Tendenz geht dahin, dass fast die Hälfte der bisherigen Gemeinderäte nicht mehr für eine erneute Kandidatur antreten. In mindestens zwei Ortschaften tut man sich sehr schwer, Kandidaten für die Ortschaftsräte zu finden. Ich möchte nur noch einmal die Möglichkeit nutzen und engagierte Bürger aufrufen, sich vielleicht doch noch einmal mit einer Kandidatur zu beschäftigen. Vor allem sollten wir in den Orten und im Gemeindegebiet nicht vergessen, die jüngeren Bürger einzubeziehen. Wir haben in unserer Gemeinde noch eine ganze Menge vor und dazu brauchen wir natürlich auch Mitstreiter.

Schwere Entscheidungen werden sich nicht immer gleich und sofort auswirken, aber sie sind notwendig, um eine dauerhafte Beständigkeit zu erreichen. Dabei ist uns die Mitarbeit aller Bevölkerungsschichten enorm wichtig. Für Rückfragen und Informationen stehen wir jeder Zeit zur Verfügung.

Zum Ersatzneubau der Kindertagesstätte “Wirbelwind” Markersdorf

Lassen Sie mich noch ein paar Sätze zum Ersatzneubau der Kindertagesstätte “Wirbelwind” Markersdorf sagen. Es gibt momentan keine beschränkte Betriebserlaubnis für die bestehende Einrichtung. Die kurzfristigen Auflagen der Brandverhütungsschau werden umgehend erfüllt. Wir hoffen, dass wir Teile der geforderten Meldeanlage mit in den Ersatzneubau übernehmen können. Die unbedingt notwendigen Reparaturarbeiten im Gebäude werden durchgeführt.

Das erklärte Ziel des Gemeinderates ist der Ersatzneubau am Standort der Grundschule in Markersdorf. Die Verwaltung bemüht sich, alle Voraussetzungen für die Umsetzung des Vorhabens zu schaffen. Wir gehen davon aus, dass die bestehende Einrichtung bis zum Umzug in das neue Gebäude uneingeschränkt geöffnet bleibt. Momentan sehen wir als Termin für die Fertigstellung das 2. Quartal 2016 als realistisch an. Einige Faktoren sind leider durch uns als Gemeinde nicht zu beeinflussen, die notwendigen Vorgespräche mit den Behörden wurden jedoch schon terminisiert.

Dieser Ersatzneubau wird eine enorme Herausforderung für unsere Gemeinde, da sie aber unbedingt notwendig ist, sollten wir den Druck der Aufsichtsbehörde nicht als Hemmnis, sondern als beschleunigendes Element ansehen. Vor allem sollten wir die Notwendigkeit des Ersatzneubaues nicht wieder infrage stellen.

Ihr Bürgermeister Thomas Knack

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