Nachdem uns nun über die Osterfeiertage noch einmal der Winter heimgesucht hat, hoffen die meisten darauf, dass der Frühling endlich Einzug halten kann. Ich habe mich gefragt, was kann ich zum erwachenden Frühling Besonderes anbieten. Geschuldet aber der Tatsache, dass in gut zwei Monaten die Bürgermeisterwahl ansteht und mir einige das Besondere nur als Wahlversprechen auslegen könnten sowie der Schöpsbote für niemanden als Wahlkampfblatt zur Verfügung steht, werde ich mich auf das Gegenwärtige beschränken. Und da haben wir auch Besonderes vorzuweisen.
“Eines der wichtigsten Bestandteile menschlichen Daseins besteht darin, als Individualist leben zu können.
In Freiheit und Unabhängigkeit also, wozu allerdings so viel Disziplin gehört, beides nicht zu missbrauchen; außerdem Verantwortungsbewusstsein gegenüber Mitmenschen, Tieren und der Natur und die Fähigkeit, das Böse in uns, das sind vor allem Neid und Hass, zu besiegen.
Erst dann können wir Liebe, Mitgefühl und Erbarmen aufbringen für alles, was mit uns lebt.”Utta Danella
Liebe Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Markersdorf!
Die Baustelle der Kita in Friedersdorf hat den Bauleuten ihr ganzes Können abverlangt. Nachdem nun aber alle Schwierigkeiten gemeistert wurden, kann die Einrichtung Ende April, spätestens jedoch Anfang Mai an die Kinder zurückgegeben werden. Ich bedanke mich besonders bei den Erzieherinnen und dem Seniorenverein, dass die Übergangsphase keine Nachteile für die Kinder gebracht hat und bringen wird.
Die Arbeiten am Schloss Gersdorf gehen zügig voran. Etwas bedauerlich für mich ist allerdings die Tatsache, dass die Bauleute und Planer nicht nur mit den Problemen direkt am Bau fertig werden müssen, sondern sich einige Anwohner so stark beeinträchtigt fühlen, dass sie es den Bauleuten noch ein bisschen schwerer machen, als notwendig. Ich denke, ich muss niemandem erläutern, dass man im Umfeld einer Großbaustelle auch etwas einbezogen wird. Und ich möchte mich bei allen Anwohnern für die Unannehmlichkeiten entschuldigen, aber wir haben uns auf die Fahne geschrieben, das Gersdorfer Schloss zu rekonstruieren und wieder mit Leben zu erfüllen. Davon werden nicht nur Gersdorfer, sondern auch die gesamte Gemeinde einen Nutzen ziehen.
In Absprachenvor Ort mit den Bauleuten und allen Verantwortlichen werden wir uns bemühen, die Beeinträchtigungen auf ein Minimum zu reduzieren.
Gerne würde ich an dieser Stelle darüber berichten, dass die weiteren Bauabschnitte über das ILE-Programm befürwortet wurden. Doch momentan sind wir froh darüber, dass die beiden Anträge nicht abgelehnt wurden und erstmal nur einige Nachreichungen zur Auslastung und zukünftigen Nutzung gefordert wurden.
Eine Festlegung haben wir aber gemeinsam mit dem Planer und dem Ortsvorsteher getroffen. Mit dem Abschluss des ersten Bauabschnittes Ende Juni werden die Vereinsräume wieder vollständig nutzbar und auch die Umverlegung der Küchenzeile wird bis dahin abgeschlossen sein.
Die schon angedeuteten ILE-Projekte werden das weitere Handeln der Verwaltung und des Gemeinderates in den nächsten Wochen bestimmen. Neben dem geplanten Umbau des Neubaus der ehemaligen Grundschule in Friedersdorf wurde auch der erste Bauabschnitt des Straßenbaus in Gersdorf durch den Lenkungsausschuss befürwortet.
Um nun die Genehmigung vom Amt für Ländliche Entwicklung in Kamenz zu erhalten, müssen schnellstmöglich die gemeindewirtschaftlichen Stellungnahmen beigebracht werden, welche die Finanzierung im Gemeindehaushalt darstellt. Ein Nachtragshaushalt wird dieses Jahr unbedingt notwendig.
Die Brücke in Pfaffendorf wurde noch vor dem erneuten Wintereinbruch fertig gestellt und nach der baulichen Abnahme höchstwahrscheinlich noch im März offiziell freigegeben.
Lassen Sie mich nun ein paar Worte zu den Zeitungsartikeln über die Zusammenarbeit mit der Stadt Reichenbach schreiben. Mein Bestreben ist es schon immer, mit meinem Umfeld friedlich und freundschaftlich umzugehen.
An dieser Grundeinstellung hat sich auch in den nun fast sieben Jahren meiner Bürgermeistertätigkeit nichts geändert. Allen, die mir und Teilen des Gemeinderates vorwerfen, dass wir uns durch gemeinsame Aktivitäten mit den Nachbarn etwas von der Eigenständigkeit der Gemeinde Markersdorf wegnehmen lassen, denen möchte ich erwidern, dass genau das Gegenteil erreicht werden soll.
Die Gemeinde Markersdorf hat sich in den letzten Jahren so stark gefestigt, dass sie in unserer Region und vor allem auch bei unseren Nachbarn als ein ernst zu nehmender Partner angesehen wird. Wenn das aber so bleiben soll, müssen wir auch in der Verwaltung und im öffentlichen Dienst begreifen, dass ökonomisches Denken und Handeln ein wichtiger Meilenstein zum Erhalt der Eigenständigkeit unserer Gemeinde sein muss. Über Kostenersparnis dürfen wir nicht nur reden, sondern wir müssen sie umsetzen, damit wir auch in Zukunft ein zuverlässiger Dienstleister für unsere Bürger und eine starke Gemeinde in unserer Region sein können. Mit einem Haushalt, wie Markersdorf ihn vor fünf, sechs Jahren vorgelegt hat, könnten wir heute gar nicht in solche Gespräche gehen.
Ich persönlich werde neben dem Bürgermeisteramt auch wieder als Kreisrat kandidieren und alle meine Kraft daran setzen, dass der sehr fragwürdigen Kreisgebietsreform nicht kurzfristig eine Gemeindegebietsreform folgen wird und wir dadurch nicht mehr alleine über unsere Selbstverwaltung entscheiden können. Aussagen, dass Gemeinden unter 10.000 Einwohnern nicht überlebensfähig sind, sind grundsätzlich falsch. Wenn eine Gemeinde in der Größenordnung von 3000 – 5000 Einwohnern die Faktoren Wirtschaft, Soziales und Kommunales im richtigen
Einklang zusammenhält, wird sich langfristig sehr viel in ihren Grenzen bewegen.
Durch die neuen Aufgaben durch die Kreisreform müssen wir auch in Zukunft mit den Nachbarn auf Augenhöhe zusammenarbeiten und gegenseitig von dieser Zusammenarbeit partizipieren, ohne darüber einen Gedanken zu verschwenden, die Eigenständigkeit aufzugeben. Es wird aber keine Aktivitäten geben, die nicht mit dem Gemeinderat abgesprochen und von ihm bestätigt wurde.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen turbulenten Monat April.
Ihr Bürgermeister Thomas Knack
