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Wirtschaft

Zahlungseingänge und Liquidität sichern

Besonders für kleinere Unternehmen ist das Forderungsmanagement eine große zusätzliche Belastung
Besonders für kleinere Unternehmen ist das Forderungsmanagement eine große zusätzliche Belastung

Symbolfoto: Oliver Menyhart, Pixabay License

Die Zahlungsmoral in Deutschland ist zwar immer noch besser als in so manchen anderen Ländern, dennoch entsteht immer wieder der Eindruck einer schleichenden Verschlechterung. Für den hiesigen Mittelstand, aber auch für Kommunen, verschlechtert sich dadurch die Liquidität. Hinzu kommt: Der Aufwand für das Eintreiben kleinerer Summen kann gerade für Mittelständler überproportional hoch sein – und das bei oft unsicheren Erfolgsaussichten.

Damit die notwendigen Ausgaben fristgerecht bezahlt werden können, müssen die Zahlungseingänge jedoch gesichert sein. Für die Gemeindeverwaltung ist das interessant, damit die Gewinne der Gewerbebetriebe nicht nur auf dem Papier ausgewiesen werden, sondern die Gewerbesteuer tatsächlich bezahlt werden kann. Immerhin erfreut man sich in Markersdorf eines gesunden und breit aufgestellten Mittelstands.

Vielerorts wird, um die Liquidität zu sichern und zu verbessern, auf alternative Zahlungsmethoden und Finanzierungsformen wie Factoring gesetzt. Hintergrund: Obgleich Unternehmen für ihren Fortbestand und ihre Investitionen auf Dauer Gewinn abwerfen müssen, kann es hin und wieder auch Verlustphasen geben. Entscheidend für die Wirtschaftstätigkeit ist aber, das zu jedem Zeitpunkt die Liquidität – sprich Zahlungsfähigkeit – gesichert ist.

Neuere Finanzierungsmodelle für Unternehmen

Ist die nötige Liquidität am schwinden, können Unternehmen kaum auf Banken als klassische Finanzierer setzen, weil diese in dieser Situation noch zurückhaltender werden als sie sonst schon sind. Besser ist es, durch innovative Finanzierungsmodelle dem Liquiditätsmangel vorzubeugen. Dazu gehörtdas Factoring, der laufende Verkauf von kurzfristigen Forderungen an eine Factoringgesellschaft. Vorteil: Der Forderungsverkäufer erhält sein Geld sofort, hat kein Zahlungsausfallrisiko und kann auf ein eigenes Mahnwesen verzichten.

Alles zum Thema Factoring darzulegen ist in diesem kurzen Artikel freilich nicht möglich. Für alle, die das Problem offener Forderungen oder zu langer Zahlungsfristen, wie sie in manchen Branchen üblich sind, kennen, ist es jedoch interessant, sich mit Factoring zu beschäftigen.

Worum es beim Factoring geht – Vor- und Nachteile

Factoring ist eine erlaubnis- und aufsichtspflichtige Finanzdienstleistung und im Kern eine Schuldnerfinanzierung, bei der ein Unternehmen seine Forderungen mit einem Abschlag in Form von Gebühren und Zinsen an einen Dritten verkauft. Im modernen Working Capital Management wird das Factoring für die Verbesserung der Liquidität und den Abbau innerbetrieblicher Verwaltungsaufgaben immer bedeutsamer.

Wer Factoring nutzen will, muss unter Umständen ein zugeschnittenes Maßnahmenpaket schnüren, zu dem beispielsweise veränderte Zahlungsfristen gehören. Angesichts der Vorteile kann sich das schnell auszahlen und den Nachteil, das Factoring letztlich bezahlt werden muss, mehr als ausgleichen.

Wichtige Factoring-Merkmale auf einen Blick:

    • Voraussetzungen:
      • Kunden müssen gute Bonität haben
      • grundsätzlich müssen Leistungen erbracht sein
      • ungeeignet bei Bargeldgeschäften
      • gegenüber Privatpersonen meist ausgeschlossen, ebenso bei Abtretungsverboten
      • meist werden alle Rechnungen an den Factor abgetreten (abweichende Regelungen als Ausschnittsfactoring möglich)
    • Vorteile:
    • der Aufwand für ein eigenes Forderungsmanagement entfällt
    • besonders bei längeren Zahlungszielen, zum Beispiel bei Abnehmern im Handel oder im Export, ist der Liquiditätseffekt enorm
    • höhere Liquidität erleichtert es, Lieferantenkonditionen besser zu nutzen
    • das Risiko von Zahlungsausfällen kann ausgeschlossen werden
    • indem der Factor als Dritter die Forderungen aus der Lieferanten-Kunden-Beziehung übernimmt, wird das persönliche Verhältnis zwischen dem Unternehmer und seinem Kunden bei Problemen nicht direkt belastet

Tipp:
Finden sich genügend Interessenten für das Thema, kann der Unternehmerverband Markersdorf e.V. einen Unternehmerabend dazu gestalten.

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