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Kaffeesteuer auf Fairtrade Kaffee soll ausgesetzt werden

Jeder Markersdorfer trinkt, wenn die Durchschnittszahlen für Deutschland auch hier zutreffen, jährlich rund 160 Liter Kaffee – so viel, wie in eine Badewanne passt.

Damit ist Kaffee noch beliebter als Mineralwasser oder Bier. Aus dem Alltag ist er nicht wegzudenken: Ob als Wachmacher, Anlass eines Treffens oder zur Entspannung. Doch beim leckeren Morgenkaffee, denken viele Menschen nicht daran, woher die Kaffeebohnen stammen und unter welchen Umständen sie geerntet wurden.

Kaffee – ein wichtiges Handelsgut

Dabei ist Kaffee eines der wichtigsten Handelsgüter der Welt, das auch an der Börse gehandelt wird. Nach Rohöl belegt Kaffee sogar den zweiten Platz. Ein Wirtschaftszweig, an dem natürlich viele verdienen wollen. Insgesamt arbeiten 25 Millionen Menschen weltweit in der Handelskette: Von Kaffeeanbau über Ernte und Verarbeitung bis hin zum Handel. Auf das Fairtrade Siegel auf Kaffee achten mittlerweile viele Kunden in der Annahme, etwas Gutes zu tun. Der Marktanteil von Fairtrade Kaffee lag in Deutschland 2016 bei 4,4 Prozent (2015: 3,8 Prozent).

Kaffee, ganz gleich, ob klassisch gebrüht oder aus einer Maschine, ist aus dem Alltag der meisten Menschen nicht wegzudenken

Kaffee, ganz gleich, ob klassisch gebrüht oder aus einer Maschine, ist aus dem Alltag der meisten Menschen nicht wegzudenkenDoch woher die Bohnen genau stammen, wie sie geerntet wurden und von wem, wissen die wenigsten, egal ob Fairtrade oder konventioneller Kaffee.

CSU-Politiker fordert Steuerfreiheit für Fairtrade-Kaffee

Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) forderte unlängst, die Kaffeesteuer auf Fairtrade-Kaffee vorübergehend auszusetzen. Besonders kritisiert er die Kinderarbeit auf den Kaffeeplantagen. Die Zahl der auf Plantagen und Farmen arbeitenden Kinder wird auf mehr als 132 Millionen geschätzt, davon viele im Anbau des Kaffees, den wird wir trinken.

Kinderarbeit ist auf Kaffeeplantagen in Südamerika und Afrika verbreitet

Kinderarbeit ist auf Kaffeeplantagen in Südamerika und Afrika verbreitet

Wie Müller der “Bild am Sonntag” sagte, liege der Anteil fair gehandelten Kaffees, der ohne Kinderarbeit und ohne Raubbau an der Natur produziert werde, erst bei 15 Prozent. Diese Zahl ist unabhängig vom Fairtrade Siegel und erschreckend, wird bedacht, dass die Steuereinnahmen aus der Kaffeesteuer mit 2,19 Euro pro Kilogramm Kaffee aufs Jahr gerechnet ca. eine halbe Milliarde ausmachen. Besonders kritisiert wird der Kaffeekonsum mit Kapseln, da sie jährlich ca. 6.000 Tonnen Müll und so viel CO2 wie zehntausend PKWs produzieren. Für Nespresso und damit auch für Botschafter George Clooney hagelt es dafür besonders Kritik. Eine Stellungnahme ihrerseits liegt, soweit überschaubar, bis dato noch nicht vor.

Es gibt bereits Alternativen für Kapsel-Kaffee. Wer ungern auf seine Nespressomaschine verzichtet und trotzdem Fairtrade-Kaffee trinken will, kann auf Anbieter zurückgreifen wie beispielsweise www.gourmesso.de. Gourmesso bietet Nespresso-kompatible Kapseln mit fair gehandeltem Bio-Kaffee an. Auch auf Nachhaltigkeit wurde geachtet, indem die Kapseln selbst aus kompostierbaren Materialien hergestellt wurden.

Fairtrade-Siegel bietet ein Sicherheitsnetz für Bauern

Bereits 2017 forderte die Organisation TransFair die Aufhebung der Kaffeesteuer für fair gehandelten Kaffee. Unterstützt wurden sie von der Welthungerhilfe, UNICEF und Oikocredit, um nur einige zu nennen.
Ziel dieses Plans ist es, dass nur noch Kaffee aus fairen Produktionsbedingungen und Handel gekauft wird. Kaffeebauern leben oft an der Armutsgrenze und werden ausgenutzt. Sie erhalten oft keine Möglichkeit, einen Überblick über den internationalen Kaffee-Markt zu erlangen und sind deswegen auf Zwischenhändler angewiesen, die sie oft nicht über schwankende Weltmarktpreise aufklären.

Kaffee ist ein wichtiger Teil des fairen Handels

Kaffee ist ein wichtiger Teil des fairen Handels

Der Fairtrade-Mindestpreis ist somit gleichzeitig ein Sicherheitsnetz für Kaffeebauern. Mit dem Fairtrade-Siegel können sich Bauern aus der passiven Spirale in eine demokratisch organisierte Kooperation eingliedern, bei der sie mitbestimmen können, in welche ökologischen oder sozialen Projekte in ihrem Land investiert werden soll.

Verbraucher und Bauern profitieren von Steuerfreiheit

Die Kaffeesteuer auszusetzen, könnte damit ein bedeutender Schritt in Richtung Gleichberechtigung und fairer Bezahlung der Kaffeebauern sein, aber auch gegen ausbeuterische Kinderarbeit schützen. Die gesenkten Preise stellen einen Kaufanreiz für Verbraucher dar. Damit wäre die Abschaffung der Kaffeesteuer ein Plan, von dem nicht nur die Bauern, sondern auch die Verbraucher profitieren.

Kaffee ist übrigens nicht nur in Deutschland und hier ganz besonders bei den sprichwörtlichen “Kaffee-Sachsen” beliebt, wie der Görlitzer Anzeiger im “Café Friends BACKSTAGE” in Enschede feststellte.

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