Das stadtnahe Markersdorf steht noch vergleichsweise gut da, aber insgesamt wird die Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfs, vor allem mit Lebensmitteln, in den Dörfern nicht einfacher.
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels muss man Lebensmittelhändler, Bäcker und Fleischer hoch schätzen, die auf dem Lande noch Filialen unterhalten oder mit mobilen Verkaufsstellen anrollen.
Doch aus den Ballungszentren dringen inzwischen immer mehr Serviceangebote auch in kleinere Städte und den ländlichen Raum vor – augenfällige Beispiele sind das gemeinsame Nutzen von Autos und der Online Handel. Mittlerweile ist der Einkauf in einem Online Supermarkt vielleicht sogar einfacher als beim Discounter und rechnet sich, unterm Strich gesehen, für viele Kunden auch finanziell.
Wer von seinen Einkaufserfahrungen in einem Online-Supermarkt berichtet, erntet oft ungläubiges Staunen bei jenen, die noch immer meist das Auto nutzen, um zu ihrem nächsten Supermarkt zu gelangen und dann mit dem Einkaufswagen durch die Regalreihen irren. Das sind die Rituale des Wochenendeinkaufs: Nach dem Einkauf erst alles im Auto verstauen, um es zu Hause wieder auszuräumen. Das kann Spaß machen, wessen Zeitbudget aber eng bemessen ist, der empfindet den “Großeinkauf” eher als lästige Notwendigkeit. Auch, wer nicht gern mit dem Auto fährt oder vielleicht körperlich nicht mehr so kann, würde sich den Einkaufsaufwand gern ersparen.
Am Beispiel des Waren- und Dienstleistungsangebotes eines solchen Online Supermarktes (AllyouneedFresh aus Berlin) soll gezeigt werden, welche Vorteile der digitale Supermarkt-Einkauf auch auf dem Lande hat.
Körperliche Entlastung:
Für viele Kunden, besonders, wenn sie nicht ganz so gut zu Fuß sind, ist das der wichtigste Vorteil des Online Supermarkts: Die Ware wird bis an die Wohnungs- oder Haustür gebracht – meist ab einem bestimmten Bestellwert (im Beispiel 40 Euro, ein Betrag, den man auch an der Kasse eines “realen” Supermarktes schnell erreicht) sogar versandkostenfrei.
Zeitersparnis:
Seine Einkaufsauswahl am Bildschirm zu treffen ist eine Sache weniger Minuten, die Ware wird in einem festen Zeitfenster geliefert. Beim Einkauf in der “realen Welt” schlägt nicht nur der Hin- und Rückweg auf dem privaten Zeitkonto zu Buche, sondern auch die Verweilzeit im Supermarkt selbst (vielleicht sogar inklusive Anstehen an der Kasse) und die Zeit für das Ein- und Ausräumen der Taschen.
Auswahl:
Die sollte man auf der Webseite des Supermarktes AllyouneedFresh selbst einmal mit der eines Supermarktes in der Stadt vergleichen. Das Sortiment, das man bequem online erhält, steht den lokalen Anbietern in vielen Bereichen kaum nach. Außerdem ist das Angebot online übersichtlich strukturiert, mit Hilfe von Suchfunktionen findet man sehr schnell, was man braucht.
Qualität:
Stimmt, geht man selbst in einer Laden, kann man sich zum Beispiel Obst und Gemüse vor dem Kauf genau ansehen. Bei einem Online-Supermarkt muss sich der Kunde hingegen auf die gelieferte Qualität verlassen können. Aber gerade das zwingt doch dazu, hohe Qualität zu liefern, um Retouren zu vermeiden. Selbst Tiefkühlware gelangt per Paket schnell und qualitätsgerecht zum Verbraucher.
Umweltschonend:
Die perfekt organisierte Lieferkette der modernen Versandunternehmen bis an die Haustür bedeutet, dass Umweltbelastungen, die aus dem Warentransport zum Einzelhandel und aus der Abholung durch den Verbraucher entstehen, entfallen. Kartons können recycelt werden, Maisstärke-Tüten biologisch abgebaut. Bestimmte Isolierboxen werden wieder zurück zum Lieferanten mitgenommen.
Nervenschonend:
Wer quengelnde Kinder beim Einkauf (Stichwort: Kassenzone) kennt, ist heilfroh: Wenn die lieben Kleinen beim Einkauf am Bildschirm dabei sein sollten, werden sie hier beim Einkauf nicht so intensiv mit Reizen überflutet, im Gegenteil, man könnte sagen, der Supermarkt-Einkauf am PC, Tablet oder Handy erzieht regelrecht zu bedachter Auswahl. Ein weiterer Effekt ist gut für die Haushaltskasse: Auch Erwachsene werden weniger zu Spontankäufen verleitet.
Und wenn ich nicht zu Hause bin?
Je nach Zustelldienst und Region können Lieferzeiten wie früher Abend oder später Abend oder sogar zweistündige Zeitfenster für die Zustellung gewählt werden. Wenn es sich nicht gerade um Tiefkühlware handelt, wird auch an Abholadressen geliefert.
Auch, wer für andere Leute, die betreut werden müssen, Einkäufe zu erledigen hat, kann für diese die Waren online viel bequemer bestellen. Das Lieferpaket bringt dann – in manchen Städten sogar noch am Bestelltag – sogar etwas Abwechslung in den Alltag der Adressaten. Aber auch Unternehmen nutzen das Angebot aus dem Online-Supermarkt, um Bedarfsartikel zu bestellen oder sich regelmäßig beliefern zu lassen.
Bequeme Bezahlsysteme und großzügige Lieferantengarantien sind weitere Faktoren, die den Standardeinkauf dank – auch in Markersdorf immer besser verfügbarem – Internet und Online-Supermarkt zur schnell erledigten Nebensache werden lassen – vielleicht auch, um dann mehr Zeit für einen entspannten Bummel durch die Görlitzer Einkaufstempel zu haben.
Fazit:
Von den Trends im urbanen Raum, besonders der Belieferung mit Lebensmitteln und typischen Beisortimenten, profitieren auch eher strukturschwache Regionen wie der Landkreis Görlitz. Wo in vielen Gegenden wegen Wegzugs der Jüngeren und sinkender Einwohnerdichte eine herkömmliche Grundversorgung immer schwieriger wird, können Online Supermärkte in die Bresche springen.
Allerdings sind hier wohl eher große und leistungsstarke Anbieter, die das nötige Sortiment und den erforderlichen Service bieten können, gegenüber lokalen Lieferserviceunternehmen im Vorteil. Dennoch: Auch kleinere Anbieter sollten auf die Digitalisierung nicht wie das Kaninchen auf die Schlange starren. Manchmal sind es schon kleinere und unaufwändige Maßnahmen, die in der digitalen Welt für Aufmerksamkeit bei Interessenten sorgen.
Thomas Beier