Anzeigen

Regional werben auf markersdorf.de! anzeigen@gemeinde-markersdorf.de

Zu leichte Beute für Wölfe

Anfang September 2014 hat es im Landkreis Bautzen mehrere Übergriffe von Wölfen auf ungeschützte Schafe Bautzen gegeben, die nach Meinung des Kontaktbüros “Wolfsregion Lausitz” teilweise vermeidbar gewesen wären. In Sachsen sind aktuell zwölf Wolfsrudel bzw. -paare nachgewiesen, von denen zehn ihre Territorien ganz (um Daubitz, Nochten, Niesky, Dauban, Kollm, Milkel, Seenland, Königsbrück, Rosenthal, Laußnitzer Heide) und zwei überwiegend im Freistaat haben. Von Letzteren ist das Spremberger Rudel grenzübergreifend mit Brandenburg und das Hohwald-Rudel mit Tschechien. Das Rudel in der Laußnitzer Heide ist erst seit dem vergangenen Winter bestätigt.

Bei Lichtenberg, nahe der Laußnitzer Heide, wurden bei zwei Wolfsangriffen insgesamt vier angekettete Schafe gerissen. Vier weitere Vorfälle ereigneten sich nordwestlich von Bautzen, in Königswartha, Neschwitz und Radibor, bei denen insgesamt sechs Schafe von Wölfen getötet wurden. Fünf dieser getöteten Schafe waren ebenfalls angekettet gehalten worden, nur in einem Fall überwand der Wolf einen Maschendrahtzaun.

Angebundene Nutztiere, die über Nacht im Freien gehalten werden, bieten für Wölfe eine einfache Beute. Wölfe können durch wiederholte Erfahrung an unzureichend geschützten Nutztieren lernen, dass diese deutlich einfacher zu erbeuten sind als Rehe, Hirsche oder Wildschweine. Im Ergebnis dieses Lernprozesses kann es dazu kommen, dass Wölfe gezielt versuchen, auch geschützte Schafe zu erbeuten, was die Situation für alle Tierhalter noch verschärfen würde.

Das Sächsische Wolfsmanagement appelliert deshalb an alle Schaf- und Ziegenhalter, ihrer Verantwortung für ihre Tiere gerecht zu werden und diese entsprechend zu schützen. Die Unterbringung der Tiere in einem festen Stall über Nacht, die Verwendung von mindestens 90 Zentimeter hohen, stromführenden Zäunen oder Festkoppeln von mindestens 120 Zentimetern Höhe bieten einen guten Schutz.

Tierhalter sollten ihre Zäune regelmäßig auf Schwachstellen prüfen und diese zeitnah beseitigen. Die Umzäunung darf keine Durchschlupfmöglichkeiten am Boden bieten. Wichtig ist auch, dass alle Seiten der Koppel geschlossen sind – über offene Gräben können Wölfe leicht eindringen. Bei stromführenden Zäunen sollte ausreichend Spannung – mindestens 2.500 Volt – anliegen. Der Wolf bedingt mehr Aufwand beim Schutz für Nutztiere.

Der Wolf bedingt mehr Aufwand beim Schutz für Nutztiere.
Wenn Tierhalter bei der täglichen Kontrolle ihre Nutztiere tot vorfinden und die Vermutung besteht, dass ein Wolf der Verursacher sein könnte, dann ist zeitnah (innerhalb von 24 Stunden ) das zuständige Landratsamt zu informieren, damit eine Begutachtung vor Ort organisiert werden kann.

Bei Fragen zu den Schutzmaßnahmen und zur Förderung des präventiven Herdenschutzes stehen die Untere Naturschutzbehörde des jeweiligen Landkreises oder Herr Klingenberger vom Staatsbetrieb Sachsenforst unter Telefon 035932 – 3 65 31 oder E-Mail andre.klingenberger@smul.sachsen.de zur Verfügung.

Verknüpfungen Zu leichte Beute für Wölfe

Gut zu wissenmehr aus diesem Themenbereich