Früher war es umgekehrt: Unternehmen wurden von den Banken hofiert und konnten von günstigen Unternehmenskrediten profitieren. Ein Selbstständiger oder ein Unternehmer hat heute aufgrund von Basel II (steht für die Eigenkapitalvorschriften) und des Ratings kaum noch eine Chance, ein preiswertes Darlehen zu ergattern. Dafür wird der lange verschmähte private Kunde regelrecht umworben. Schon beim Bummel durch die Stadt ist es offensichtlich: Banken locken in ihren Schaufenstern mit günstigen Zinsofferten von 2,0 bis 3,5 Prozent. Doch was steckt tatsächlich dahinter? Und wo gibt es noch günstigere Angebote?
Zinskonditionen sind in der Regel nicht für jeden Kreditnehmer günstig – manchmal findet sich das Wörtchen “ab” in der Offerte, manches Mal ist es auch nur dem Kleingedruckten zu entnehmen. Denn ausschließlich Kreditnehmer mit einer sehr guten Bonität können von den Schnäppchen profitieren, während andere Privatkunden leer ausgehen oder einen höheren Zins zahlen müssen.
Eine Alternative bieten die sogenannten Internetbanken, die meistens über kein Filialbanknetz verfügen und daher Kosten sparen, die sie direkt an ihre Kunden weitergeben. Zu finden sind solche Angebote über Vergleichsportale, wie zum Beispiel smava. Viele Privatkredite sind bonitätsabhängig. Dabei arbeiten die Kreditinstitute jedoch nicht nur ausschließlich mit Daten der Schufa, sondern wenden auch ein eigenes Scoring an.
Wie bewerten Banken die Bonität?
Für Banken sind folgende Faktoren maßgeblich:
- Arbeitsverhältnis
- Wohnort
- Vermögensverhältnisse
- Einkommen
Das ist wichtig zu wissen
Günstige Kredite gibt es bereits ab einer Darlehenssumme von 1.500 Euro. Auf die Kreditkonditionen hat auch die Laufzeit einen großen Einfluss. In der Regel sind die günstigsten Angebote für Laufzeiten von maximal 24 Monaten erhältlich. Selbstverständlich werden auch längere Laufzeiten angeboten, um die monatliche Belastung möglichst gering zu halten, doch das geht meistens auch mit einem höheren Effektiv-Zins einher.
Bei Kreditbeantragung sollten Verbraucher unbedingt einen Blick ins Kleingedruckte werfen und auf versteckte Nebenkosten, beispielsweise Kontoführungsgebühren, achten. Auch Bearbeitungskosten – obwohl inzwischen verboten – tauchen ab und an noch auf.
Ebenfalls wichtig: Ein guter Vertrag gewährt auch Sondertilgungen, die es ermöglichen, die Restsumme jederzeit gebührenfrei abzulösen.
