In unserem wunderschönen Ort befinden nur noch wenige erhaltene historische Gebäude. Eines der wenigen ist unser wunderschönes Schloss mit dem Pferdestall und dem ehemaligen Gärtnerhaus. Den Zweiten Weltkrieg hat es wohlbehalten überstanden, die Bodenreform hatte keine Auswirkungen, 40 Jahre DDR ließen es nicht erschüttern, aber 21 Jahre Bundesrepublik hinterließen ihre Spuren (geht bloß nicht in den Keller). Doch was wird weiter damit passieren?
Der Pferdestall ist nach Jahren der Misswirtschaft in einem Zustand, dass man möglichst großen Abstand zum Gebäude halten sollte. Zwar wurde ein Bauzaun hingestellt, doch bietet er die gewünschte Sicherheit?
Und wie sieht es mit dem Schloss aus? Die Wohnungen sind laut Aussage des Eigentümers bis auf eine vermietet. Da stellt sich doch die Frage, was passiert mit den Mieten? In den Bauunterhalt werden jedenfalls keine Gelder gesteckt.
Um das festzustellen muss man noch nicht einmal ein Sachverständiger oder Fachmann sein. Alleine wenn man den Zustand der Fenster betrachtet, man kann nur hoffen, dass die Mieter diese nicht zu oft putzen, damit keine Scheiben raus fallen. Das Parkett im Schloss ist zum Glück auch bald soweit runtergewirtschaftet, dass man es noch nicht einmal mehr zum Heizen benutzen kann … und so könnte man Seiten füllen.
Sicherlich gibt es Gesetzlichkeiten, die gewisse Verpflichtungen von Eigentümern regeln, aber warum lässt man es erst soweit kommen? Kleinere Reparaturen sind bezahlbar, aber je länger man wartet desto teurer wird es.
Oder will man etwa auch hier die letzten Mieter los werden? Im Gärtner-Haus hat man es ja schon geschafft. Gott sei Dank steht es ja jetzt leer, da braucht man auch keine Dachrinne mehr reparieren, man braucht das Dach nicht abdichten, nicht lüften … und kann nur hoffen, dass endlich ein Sturm kommt und das Dach abdeckt. Dann haben wir auch diese Gebäude erfolgreich vernichtet.
Rechnen wir mal zusammen:
1. Pferdestall heruntergewirtschaftet, nur noch Abriss möglich,
2.Gärtner-Haus heruntergewirtschaftet, hoffentlich bald nur noch Abriss möglich,
3. Die ehemaligen Scheunen, schon lange vernichtet (zum Glück ist die letzte verbliebene Scheune in Privatbesitz, so wird sie wenigstens gepflegt).
Ach da fällt mir ein, ein Park ist ja auch noch da, naja, den können wir ja noch ein bisschen pflegen. Er bildet doch eine schöne Kulisse, aber zuviel Kraft stecken wir nicht rein, sonst würde einmal das Dach der Freilichtbühne instandgesetzt werden, es müsste gewisse Bäume nachgepflanzt werden, die Flächen der ehemaligen Gehege könnten mit Mineralgemisch verfüllt werden.
An das Deutsch-Paulsdorfer Schloss schließt sich ein Park an,
um den sich vor allem Herr Klare kümmert.
Oder man würde den Sportplatz trainieren, quatsch drainieren, denn trainieren kann ja keiner, außer er spielt Schlammball. An dieser Stelle können wir nur vom Glück reden, dass uns die Agrargenossenschaft Gersdorf/Deutsch-Paulsdorf unterstützt und Herr Klare die gute Seele vom Park ist.
Vielleicht sollte man in dem Zusammenhang auch einmal überlegen, eine Umleitung zum Markersdorfer Rathaus durch Deutsch-Paulsdorf zu legen. Vielleicht plant die Gemeinde dann einmal Gelder für den grundhaften Ausbau der Beyer-Kurve ein (und verspricht nicht immer wieder alles) oder für die Zufahrt zum Eselhof. Zum Glück wird ja wenigstens das größte Loch gefüllt. Obwohl: Es gibt ja “wichtigere Straßenabschnitte” und hoffentlich ist bekannt, dass wir ja bald wieder Winter haben.
Genau so ist es mit Orteingangschildern, zwei sind ja mittlerweile da, aber wozu brauchen wir denn eins aus Richtung Sohland? Falls Sie jemanden aus ihrer Familie vermissen, so überlegen Sie, ob er aus Deutsch-Paulsdorf in Richtung Sohland am Rotstein unterwegs war, er könnte mit seinem Auto in einem Schlagloch stecken.
Aber was wollen wir auch, wir sind ja “nur” rund 200 Einwohner. Die paar Stimmen fallen als Wähler ja nicht ins Gewicht.
Aber liebe Einwohner, am Freitag, dem 21. Oktober 2011, findet um 19:30 Uhr wieder ein Spiele-Abend im Schloss statt. Bitte bringt Spiele mit und nehmt zahlreich teil, sonst meint man noch, dass wir diese Räume auch nicht mehr benötigen. Für Speis und Trank sorgt wieder der Feuerwehr- und Ortsverein Deutsch-Paulsdorf.
Sven Rüdiger
Ortschaftsratsvorsitzender