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Tag des Haustiers im Dorfmuseum Markersdorf

Der Hufschmied wartet schon.
Der Hufschmied wartet schon.

Im Markersdorfer Dorfmuseum drehte sich am Nachmittag des 9. September 2007 alles rund ums Pferd. Anlass war der “Tag des Haustiers”. Knapp 300 Besucher bewunderten die Vorführungen im Voltigieren, Dressurreiten, therapeutischen Reiten sowie Hufbeschlag.

Die Furche wurde nach dem Pflügen mit dem Zollstock vermessen.
Fotos: BeierMedia.de

Die Furche wurde nach dem Pflügen mit dem Zollstock vermessen.
Foto: BeierMedia.de

Da hatten alle glänzende Augen: Die leicht ergrauten Herren, in denen wohl die Erinnerungen hochstiegen und die mit Kennerblick die herausgeputzen Tiere anschauten, aber auch die Kinder, für die Pferde wohl ganz besonders faszinierende Wesen sind.

Wo schon kann man ganz aus der Nähe einem Bauern beim Pflügen mit einem Gespann zusehen? Es ist sicher ein großes Verdienst der Mannschaft des Markersdorfer Dorfmuseums, wenn landwirtschaftliche Traditionen hochgehalten werden und Kinder Einblicke in die schwere landwirtschaftliche Arbeit erhalten, die nur wenige Generationen zuvor noch Alltag war.

Und doch hatte das Leben auf dem Lande früher wohl etwas mehr Gemütlichkeit. So kam nicht etwa wie heute der Hufschmied mit einem modernen Werkstattwagen zum Pferdehalter, sondern der Bauer zog mit seinen Pferden zum Schmied – und kam oft erst spät und bettschwer nach Hause. Was an solchen Tagen ausnahmsweise nicht an der harten Arbeit gelegen haben dürfte, wie einer der Landwirte schmunzelnd erzählte.

Heute werden Pferde wohl eher aus sportlichem Interesse gehalten, das Arbeitstier ist in den Hintergrund getreten – obgleich: Einige der Besucher überlegten, ob man denn auf der Wiese hinterm Haus nicht mal “eine Furche ziehen” könnte . . .

Jedenfalls stießen die Vorführungen im Dressurreiten und Voltigieren auf großes Interesse. Selbst Männer, die wohl eher notgedrungen als Familienkraftfahrer mitgekommen waren, horchten auf, als erläutert wurde, dass der “edle Lauf der Pferdes im Vier-Takt” bei der Dressurwertung eine wichtige Rolle spiele.

Die Mädchen der Voltigiergruppe, lustig schwarz-rot kostümiert, führten ihre mutigen Kunststücke vor. Dass der Umgang mit den Tieren etwas besonderes ist zeigte sich, als das Pferd eben mal buckelte und eines der Mädchen auf dem Acker landete. Der Schreck war – zum Glück – wohl größer als der Schmerz, denn schließlich hielt die junge Artistin tapfer bis zum Ende der Vorstellung durch.

Auch der Hufbeschlagschmied und der Tierbedarf- und Futtermittelhändler konnten sich über reges Interesse freuen, vom Ponyreiten – Favorit der Kinder – ganz abgesehen.

Nur einer wurde viel zu wenig beachtet: Das Sattelschwein im Stall grunzte vor sich hin und schien etwas neidisch, als Haustier diesmal nur am Rande in Erscheinung zu treten.

Ohne das Dorfmuseum, das zum Oberlausitzer Museumsverbund gehört, würde Markersdorf und seinem Umland ein Stück Identität fehlen.

Thomas Beier

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