Aus Anlass des 85-jährigen Bestehens der Wehr fand im Rahmen des Dorf- und Sportfestes die Festsitzung statt. Hierzu waren neben dem Görlitzer Kreisbrandmeister Henry Kossack und dem Markersdorfer Bürgermeister Thomas Knack Vertreter der Ortsfeuerwehren der Gemeinde Markersdorf, der Wehren angrenzender Orte, der Gemeinde- und Ortschaftsräte, der Kirchen und der sieben Vereine auch viele ortsansässige Gewerbetreibende geladen. Den zahlreich erschienenen Gästen wurde ein unterhaltsamer Abend geboten.
“Wir müssen uns heute gegen Feuer schützen, weil wir in der jetzigen schweren Zeit alle nicht im Stande sind, uns so zu versichern, dass ein Brand uns nicht größeren Schaden bringen könnte. Die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr sei auch soziale Pflicht, und gerade hier ließe sich christliches und kameradschaftliches Pflichtgefühl pflegen.”
Landrat Schröter auf der Gemeindesitzung vom 25. September 1925,
in der die Gründung der Feuerwehr Friedersdorf beschlossen wurde.Löschbienen bekannt und aktiv
In der Festansprache des Wehrleiters Kamerad Michael Stelzig wurde neben den erbrachten Leistungen und der stetigen Einsatzbereitschaft der Wehr auch das kameradschaftliche Miteinander gewürdigt. Die Löschbienen sind durch ihre Erfolge über die Ortsgrenze hinaus bekannt und sind auch zur Stelle, wenn es gilt, kulturelle Veranstaltungen innerhalb der Gemeinde mit abzusichern.
Lange Tradition
Vom Kameraden Wolfgang Hübner wurden die Anwesenden auf eine historische Reise über 200 Jahre Feuerwehrwesen in Friedersdorf mitgenommen.
So konnte man aus historischen Unterlagen, wie z.B. aus der Ortschronik von Gottlieb Friedrich Otto, datiert aus dem Jahre 1795, erfahren, dass bereits eine “sehr gute Feuerwehrspritze mit einem Ventil, welche mit einem Zug eine Wasserkanne voll Wasser ausstößet dazu 2 Bauern zum Anspannen, 2 Spritzenmeister, 6 Drücker, 2 Feuerläufer” vorhanden waren.
Aus dem Protokollbuch des Gemeinderates geht hervor, dass am 27. September 1924 vom Gemeinderat einstimmig beschlossen wurde, baldigst eine neue Feuerwehrspritze zu kaufen. Für uns als Friedersdorfer Wehr war es schon beeindruckend, diese Spritze zur Festsitzung allen Anwesenden vorstellen zu können.
An dieser Stelle nochmals vielen Dank an das Kulturhistorische Museum Görlitz für die vorübergehende Leihgabe. Vielleicht kehrt sie aber einmal wieder zurück und steht dann neben einer alten Tragkraftspritze oder neben unserem Oldtimer LO aus den Roburwerken. Gegenwärtig aber steht sie neben vielen anderen Kutschengefährten im Kutschenmuseum in Markersdorf und kann dort betrachtet werden.