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Wie die Digitalisierung das Sozialverhalten verändert

Wer die Zeit vor 1990 noch bewusst erlebt hat, wird sich erinnern: Die Menschen haben sich öfter spontan besucht, im privaten Freundeskreis dominierten Schulfreunde, Arbeitskollegen und Nachbarn. Der Grund dafür war einfach: Kaum jemand hatte einen Telefonanschluss.

Zur Wahrheit gehört auch: Viele wollten gar kein Telefon, damit sie nicht zur Arbeit gerufen werden konnten, wenn in der Produktion wieder mal Not am Mann oder der Frau war.

Das alles ist längst vorbei: Heute gehört es zum guten Ton, niemanden spontan zu besuchen, sondern sich telefonisch anzukündigen bzw. einzuladen. Eine Rolle dabei spielt auch die veränderte Arbeitswelt. Besonders, wer zu Hause arbeitet, ist an übliche Arbeitszeiten nicht gebunden: Wenn andere Feierabend machen, beginnt hier vielleicht erst der Arbeitstag, oder nach einer “weißen Nacht” – einer durchgearbeiteten – sitzt der Selbständige vielleicht zu Mittag in der Badewanne. Man sieht: Ohne Termin geht nichts mehr.

Die Digitalisierung hat auch andere Bereiche des Privatlebens verändert,wobei hier durchaus gegenläufige Trends zu Tage treten. So hat sich längst herumgesprochen, dass beispielsweise Geburtstagsglückwünsche per SMS beim Empfänger durchaus als lieblos gewertet werden, vor allem, wenn es sich um nahestehende Personen handelt. Hier wie auch bei anderen Anlässen hat sich die per Post verschickte Grußkarte ihre alte Bedeutung zurückerobert.

In Mode sind auch Videobotschaften, die auf einfache Weise über Messengerdienste verschickt werden können. Allerdings haben die ihre Grenzen, wo der Empfänger mit Internet nichts am Hut hat oder in einem der noch immer vorhandenen “weißen Flecken”, in denen es keinen ausreichenden Netzzugang gibt, wohnt. Im Landkreis Görlitz werden das weniger: Der Görlitzer Kreistag hat Ende Januar 2019 die Auftragsvergabe für neun Cluster im Breitbandausbau beschlossen.

Auf welche Weise man seine Grüße oder Glückwünsche übermittelt, will also wohlbedacht sein. Eine Rolle spielt ganz wesentlich das Alter des Empfängers, aber auch die Art der sozialen Beziehung. Steht man sich nahe, ist man miteinander vertraut, hat man schon viel gemeinsam erlebt? Oder gratuliert man jemandem vor allem aufgrund seiner Position, seiner Verdienste oder im geschäftlichen Bereich?

Es ist schon ein Unterschied, ob man seinen Chef, einen Wissenschaftler, einen Bürgermeister, einen kirchlichen Würdenträger oder einen Diplomaten, einen alten Kumpel oder einen Kunden anspricht; im Internet beschäftigen sich mehrere Webauftritte damit (übersichtliche Tabelle zum Download, ca. 46,5 KB). übersichtliche Tabelle . Während man heutzutage im geschäftlichen Bereich besonders unter jüngeren Leuten schnell beim “Du” ist, verbietet sich das an anderer Stelle völlig. Das schnelle “Du” zum Beispiel im E-Mail-Verkehr kommt aus dem in den sozialen Netzwerken gebräuchlichen “Du”, das seine Wurzeln wiederum im englischen “you” hat. Doch im Umgang mit dem “you” ist Vorsicht geboten: Die englische Sprache kennt feine Unterschiede, insbesondere in Verbindung mit dem respektvollen “Madam” oder “Sir” entspricht es eher dem deutschen “Sie”.

Fakt ist: Es gibt in der Korrespondenz keinen besseren Weg, einem Empfänger seine Wertschätzung auszudrücken, als mit einer handgeschriebenen, sorgfältig formulierten Karte oder mit einem ebensolchen Brief. Wer gedruckte Karten verwendet, sollte auf die passende Gestaltung achten oder diese selbst vornehmen. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt, nur billig wirken darf das Schriftstück nicht.

Quelle: PR/Ost!

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