Als es noch den Dorfkonsum gab, versorgte er nicht nur mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs, sondern auch mit den neuesten Nachrichten, Klatsch und Tratsch inklusive. Technisches Hilfsmittel dafür war die Sitzbank vorm Laden. Heute erscheint das wie ein Bild aus ferner Zeit, selbst Klatsch und Tratsch sind längst digitalisiert und laufen über soziale Netzwerke wie Facebook, WhatsApp oder Telegram.
Auch der Laden im Dorf wird zunehmend durch die digitalisierte Welt, sprich den Online Handel, ersetzt – und aus heutiger Sicht ist das gleich aus mehreren Gründen sinnvoll. Natürlich soll niemandem das Kauferlebnis und der Spaß am Einkauf verdorben werden, dennoch: Nicht nur, dass beispielsweise landwirtschaftliche Erzeuger online neue Absatzwege finden, vielmehr kommen für den, der online bestellt, weitere Vorteile hinzu. Wer sich die Einkaufsfahrt spart, spart wirklich, nämlich Zeit, Fahrkosten und je nach Antrieb Kohlendioxid, denn Waren liefern zu lassen ist meist umweltfreundlicher als wenn diese erst die Verteilsysteme bis zum Einzelhändler durchlaufen und dort vom automobilen Kunden gekauft werden. Ganz aktuell kommt hinzu, dass man sich keiner Ansteckungsgefahr aussetzt und die manchem lästige Mund-Nase-Bedeckung entfällt. Und nicht zuletzt wirkt beim Online Kauf als verbraucherfreundlicher Vorteil ein gesetzlich verbrieftes Widerrufsrecht.
Während der Kauf via Online Handel heute für viele ganz selbstverständlich ist, bestehen große Unsicherheiten hinsichtlich der angebotenen Bezahlsysteme, die die klassische Überweisung sowie die Zahlung per Lastschrift oder Kreditkarte ergänzen, deshalb ein Überblick.
Bezahlen im Online Handel
PayPal
Das PayPal-Bezahlsystem gehört eBay und ist für viele Online Kunden der Standard. PayPal-Nutzer hinterlegen eine oder mehrere Bankverbindungen oder Kreditkarten. Wer mit PayPal online bezahlen möchte, wird auf die Seite des Anbieters geleitet und bezahlt dort mit seinem PayPal-Guthaben oder von seiner hinterlegten Bankverbindung. Für Privatnutzer ist das kostenlos. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Online Händler keine Kontodaten des Kunden erhält. Obgleich das System nicht über die Abfrage einer Transaktionsnummer (TAN) als Sicherheitsmerkmal verfügt, ist es auf der ganzen Welt sehr verbreitet.
Skrill
Skrill funktioniert nach dem Prepaid-System: Erst muss man sein Skrill-Konto aufladen, dann kann man damit bezahlen. Mit einer systemeigenen Mastercard kann man zudem am Automaten Bargeld abheben. In der Standardvariante ist das für Privatnutzer kostenfrei, auch hier wird die Bankverbindung nicht an den Online Händler weitergegeben.
Das Verfahren ist sehr einfach, doch der private Anbieter erhält Kontodaten und weitere Informationen wie etwa den Kontostand.
Giropay
Giropay wurde von deutschen Banken und Sparkassen entwickelt. Um es zu nutzen, muss man sein Girokonto dafür freigeben. Letztendlich wird eine normale Online Banking Transaktion ausgeführt. Im internationalen Verkehr wird das System in aller Regel nicht angeboten.
Sofortüberweisung
Bei Sofortüberweisung handelt es sich um das Vorkasse-System eines Anbieters aus Bayern. Auch hier erfolgt ein Direktzugriff auf ein Girokonto, der Händler erhält über das System die Sicherheit, dass bezahlt wurde. Allerdings erhält der Systemanbieter Kontozugriff auf sensible Daten.
Click&Buy
Dieses Bezahlsystem der Deutschen Telekom AG ähnelt PayPal: Nach dem Kauf muss man sich einloggen, mit dem zu zahlenden Betrag wird ein Girokonto oder eine Kreditkarte belastet. Auch das ähnelt PayPal: Sicherheitsmerkmale wie Transaktionsnummern gibt es nicht.
Wirecard
Wirecard, ein Anbieter aus Aschheim bei München, bietet eine virtuelle Prepaid-Kreditkarte an. Das ist ziemlich sicher, denn Kriminelle haben dabei nur Zugriff auf das aufgeladene Guthaben. Nachteil: Für im Grunde jede Transaktion fallen Gebühren an. Schlimmer noch: Aktuell gilt Wirecard als Pleite.
Paysafecard
Das System aus Österreich verfügt über viele Vorteile, hat aber einen entscheidenden Nachteil: Man muss eine Paysafecard – ganz wie in der alten analogen Welt – in einer Verkaufsstelle erwerben, um es nutzen zu können.
Mit dem Erwerb dieser Karte kann man mit Paysafecard ein sehr sicheres Zahlungssystem nutzen.
Paydirekt
Wer Online Banking nutzt und wessen Kreditinstitut an Paydirect teilnimmt, kann sich über sein Online Banking Portal für das System anmelden. Der für einen Online Kauf zu zahlende Betrag wird vom Konto abgebucht, der Händler kann sich sicher sein, dass er sei Geld bekommt und – anders als beim SEPA-Lastschriftverfahren – behalten kann.
Bezahlen mit Kryptowährungen
Bekannteste Krypto- oder Cyberwährung ist wohl der Bitcoin, aber auch andere elektronisch erzeugte Währungen wie etwa der umgangssprachlich als “Ripple” bezeichnete XRP gewinnen an Bedeutung. Noch wichtiger als beim Umgang mit Bargeld ist es bei den rein digitalen Währungen, eine sichere Geldbörse – hier Wallet genannt – zu verwenden. Wer mit Kryptowährungen bezahlen will oder diese sogar als Geldanlage sieht, muss also eine Wallet auswählen, die für seine Zwecke und Währung geeignet ist. Die vier wichtigsten Auswahlkriterien dabei sind die Sicherheit, die Benutzerfreundlichkeit, die Unterstützung für Neulinge und selbstverständlich die Kompatibilität mit der gewählten Kryptowährung.
Fazit: Sicherheit entscheidet
Entscheidend bei allen Online-Bezahlverfahren ist für den Nutzer die Sicherheit. Größtes Risiko ist es wohl, über eine Phishing-Attacke seine Zugangsdaten preiszugeben, wodurch Kriminelle Zugriff auf das Konto erhalten.
Deshalb sollte man im Online Banking stets darauf achten:
- Die URL der aufgerufenen Banking-Webseite genau kontrollieren, damit es sich tatsächlich um die Webseite der Bank handelt.
- Niemals, aber auch wirklich niemals, E-Mails oder E-Mail-Anhänge von unbekannten Absendern öffnen und gleich gar nicht in E-Mails angeforderte Daten zur Bankverbindung weitergeben – Banken fordern dazu niemals auf.
Viele Nutzer setzen außerdem darauf, das Online Banking durch eine auf dem HBCI-Standard beruhende Banking Software zu ersetzen. Diese wird als sicherer angesehen, weil etwa – wenn entsprechend ermöglicht und eingerichtet – der Zugang zum Konto zusätzlich zu Passwörtern nur mit Hilfe eines auf einem USB-Stick hinterlegten Codes möglich ist und die Nutzung eines Internetbrowsers enfällt.
Quelle: PR/Ost!