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Landleben digital

Kindheit: Dorf schlägt Stadt

"Doppeldecker beim Testflug" heißt dieses zum Markersdorfer Fotowettbewerb 2016 eingereichte Bild

Foto: Familie Kowsky

Markersdorf ist eine kinderfreundliche Gemeinde und viele Eltern und Großeltern sind insgeheim heilfroh, die Jüngsten der Familie in ländlicher Umgebung aufwachsen zu sehen. Nicht nur in der Pandemiezeit spielt die dörfliche Umgebung ihre Vorteile aus: Die Kinder sind auch im übertragenen Sinne “geerdet”, genießen die Freiheit in der Natur und dennoch kennt man sich im Dorf und hat – zur Beruhigung der Eltern – nebenher ein Auge darauf, dass alles seine Ordnung hat.

Früher allerdings galt eine Kindheit auf dem Lande schnell als Nachteil: Zu wenig Anregungen, zu wenig Perspektiven, Kultur eher auf Unterhaltungsniveau denn als Herausforderung. Aber längst ist das Schnee von gestern und die in den vergangenen Jahrzehnten in Markersdorf aufgewachsenen Kinder haben bewiesen, dass Kinder von hier die Chancen, die ihnen die Welt bietet, nutzen.

Welchen Lebensweg ein Kind einschlägt, das hängt stark davon ab, wie es Zugang findet zu den Möglichkeiten, die es sich erschließen kann. Viel leisten die Kindereinrichtungen und die Schulen, nicht zuletzt die Vereine, doch auch Eltern sind in der Pflicht, für Impulse zu sorgen. Allerdings haben sich auch für Eltern die Zeiten geändert – im wahrsten Sinne des Wortes: Für die vieles bleibt keine Zeit mehr und auch das Zusammensein mit den Kindern gerät oft genug zum Termin.

Angebote werden online zugänglich

Dabei bleibt schnell vieles auf der Strecke, etwa, wenn es darum geht, Begabungen zu entdecken und zu fördern. Dennoch: Das Dorf bietet heute das, was früher Städten vorbehalten war – allerdings ohne die Risiken, die eine Kindheit in der Stadt mit sich bringt. Was auf dem Dorf fehlt, bringt heute die digitale Welt ins Haus. Malen lernen? Via Internet kein Problem, ein Musikinstrument zu erlernen ebenfalls nicht. Freilich kann man diskutieren, welcher Lernerfolg sich auf diesem Wege einstellt, aber ein Vorzug zählt zweifelsohne: Die Hemmschwelle, sich einem bestimmten Metier zu nähern, sinkt durch den digitalen Zugang. Und wer sich erst einmal für ein bestimmtes Gebiet begeistert, sucht sich Informationen und Lehrer selbst und geht seinen Weg.

Betrachtet man etwa den Klavierunterricht, von dem viele Kinder ein Leben lang profitieren, führt der herkömmliche Weg über eine Musikschule oder einen privaten Klavierlehrer. Das hat zweifelsohne seine Vorteile, bringt aber auch Verpflichtungen mit sich, allein was den Aufwand für Präsenztermine betrifft. Einen anderen Zugang bieten digitale Anbieter: Ohne langfristige Bindung und starre Zeitpläne können Kinder – übrigens auch Erwachsene bis ins hohe Alter – hier ausprobieren, ob ihnen der Umgang mit einem Musikinstrument Freude macht und Erfolgserlebnisse vermittelt. Ein weiterer Aspekt: Man man braucht sich nicht zu rechtfertigen, wenn man nur ein wenig herumklimpern möchte oder man schon zufrieden ist, wenn man auf der Gitarre ein paar Akkorde anschlagen kann. Während manche Musikpädagogen strenge Maßstäbe anlegen und auf eine gewisse Perfektion des Musikschülers hinarbeiten, erleidet dieser das, was man einen Lustverlust nennt.

Beim Versuch, den Quintenzirkel zu erklären und sich dabei Hilfe aus dem Internet zu holen, stößt man auf einen solchen digitalen Anbieter. Sicher können gestandene Musikpädagogen darauf verweisen, dass Musikunterricht auf Dauer Präsenz voraussetze – nur es hilft nichts, wenn der Schüler keine Lust darauf hat oder nur wegen des Drucks, den das Elternhaus macht, erscheint. Man könnte auch sagen: Digitale Musiklehrer machen aus der Not eine Tugend. Während etwa die Kreismusikschule Dreiländereck – das ist die Musikschule des Landkreises Görlitz, die dessen Kultur- und Weiterbildungsgesellschaft mbH zugeordnet ist – aktuell den Präsenzunterricht wegen der Corona-Pandemie wieder ausgesetzt hat, deshalb auf ihre App kmsdle verweist und Online Unterricht als Übergangslösung definiert, haben sich die Online Anbieter genau auf diese Unterrichtsform als kostengünstige Lösung spezialisiert.

Fazit

Wer in Zeiten des Strukturwandels auf der Suche nach Geschäftsideen ist, findet hier im Bereich des Erlernens eines Musikinstruments ein verallgemeinerungsfähiges Beispiel, wie ein Angebot aus der analogen Welt in die digitale geholt wird – mit allen Vor- und Nachteilen. Was jedoch als Vorteil oder Nachteil empfunden wird, hängt im konkreten Fall zum einen von der Perspektive – ob nun aus der Sicht des Musikpädagogen oder der des Musikschülers – ab, zum anderen aber auch von den Interessen und der Situation des Musikschülers, der Zugang finden möchte.

Ein Beitrag der Redaktion markersdorf.de

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