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Landleben mit Kunst

Ist das Kunst oder kann das weg?

Das in Richtung Görlitz erste Holtendorfer Bushäuschen
Das in Richtung Görlitz erste Holtendorfer Bushäuschen

Markersdorf hat alles, damit Familien hier glücklich leben können – wirklich alles? Klar doch, das Umfeld stimmt: Die Gemeinde engagiert sich für ihre Kindereinrichtungen, in denen die Kinder liebevoll und qualifiziert pädagogisch betreut werden, es gibt einen Hort mit einem engagierten Team und mit der kommunalen Grundschule Markersdorf und der SCHKOLA in der Ortschaft Gersdorf – einer Schule in freier Trägerschaft – sogar zwei Schulen. Hinzu kommen leistungsfähige Unternehmen, die auch vielen Markersdorfern einen sicheren Arbeitsplatz bieten.

Das Landleben funktioniert, in den Ortschaften gibt es engagierte Sport-, Kultur- und Seniorenvereine, die Feuerwehrvereine nicht zu vergessen, die, wenn nicht gerade Carola Corona alle ärgert, für ein lebendiges Dorfleben sorgen. Unbedingt zu erwähnen ist zudem der ehrenamtlich tätige Redaktionsbeirat des Schöpsboten, Amtsblatt & Dorfzeitung der Gemeinde Markersdorf, der für lebendige Berichte und Bilder aus dem Leben in den sieben Markersdorfer Ortschaften sorgt.

Mehr Kunst!

Und dennoch, etwas fehlt: Es ist Kunst im öffentlichen Raum. Kunst im öffentlichen Raum konfrontiert zwangsläufig jeden mit Kunst. Bestenfalls profitieren davon die Kinder, indem sie angeregt werden, ihre musisch-künstlerischen Begabungen zu entwickeln. Das ist eine gute Grundlage für wohl so jeden Beruf, wie im Kommentar zur aktuellen Ausschreibung des Görlitzer Löwenpreises 2022 nachzulesen ist.

Für Erwachsene ist Kunst im öffentlichen Raum hingegen immer wieder Anlass zur Auseinandersetzung in der großen Bandbreite zwischen Zustimmung, Toleranz und Ablehnung. Mancher kann mit Kunst, die nicht ins eigene Weltbild passt, allerdings überhaupt nicht umgehen, wie das Beispiel der auf der aktuellen Görlitzer ART ausgestellten Installation “Löwen” zeigt: Die wurde mehrmals heftig beschädigt. Aber das ist ja auch in der Stadt.

Graffiti ist Kunst, wilde Sprüherei jedoch nicht

In der Großgemeinde Markersdorf gibt es freilich Kunst im öffentlichen Raum: Sie zeigt sich in der Gebäudearchitektur, den Kriegerdenkmälern, der Goldenen Ähre in Jauernick-Buschbach – und in Graffiti. Sicher fragt mancher angesichts mit Farbe besprühter Mauern: Ist das Kunst oder kann das weg? Darüber kann man lange diskutieren, Fakt aber ist: Markersdorf ist weder die Bronx noch irgendein heruntergekommener Stadtteil, sondern eine Gemeinde, in der sich alle Einwohner und Einwohnerinnen wohlfühlen möchten.

Weder lustig noch schön: Krikelkrakel an einer Holtendorfer Garage

Foto: © BeierMedia.de

Damit sich alle wohlfühlen, müssen die Interessen wirklich aller Einwohner immer wieder austariert werden. Wie das gelingen kann, zeigt das erste Holtendorfer Buswartehäuschen in Richtung Görlitz; wie es nicht gelingt hingegen die Holtendorfer Schöpsbrücke am Kriegerdenkmal.

Wer wirklich den Drang verspürt, mit Sprayereien im öffentlichen Raum aufzufallen, kann sich gern an die Redaktion markersdorf.de wenden, deren Mannschaft immerhin den ersten Görlitzer Graffiti Wettbewerb organisiert hat.

Heutzutage sind Profis am Werk

Heute hingegen ist die Graffiti-Szene längst professionalisiert und realisiert Auftragswerke gegen Bezahlung. Auftraggeber sind oft Unternehmen, die drei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Oft werden unansehliche Stellen aufgehübscht, zugleich werden sie davor bewahrt, von anderen zugesprüht zu werden und nicht zuletzt wird damit eine Zielgruppe aus Jugendlichen und – auch Sprayer werden älter – Erwachsenen erreicht.

Wie das geht, zeigt graffitimotion.de mit Graffiti in Leipzig – und Leipzig ist ja, wenn man den Süden der alten Messestand mit seiner ausgeprägten Subkultur-Szene betrachtet, neben Berlin wohl die ostdeutsche Graffiti-Hauptstadt. 

Natürlich ist Kunst im öffentlichen Raum nicht auf Graffiti beschränkt. Ein Ansatz könnten Landart-Projekte sein, die keine Fördermittel, sondern einfach nur Engagement benötigten.

Wer Interesse daran hat, schreibt an redaktion@markersdorf.de – schließlich beginnt alles mit dem ersten Schritt.

Ein Beitrag der Redaktion markersdorf.de

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