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Hauptsache mobil!

Damals wars: Ab in den Urlaub!
Damals wars: Ab in den Urlaub!

Foto: maja7777, Pixabay License

Gerade ist das Neun-Euro-Ticket in aller Munde und so mancher im Dorf fragt sich: Was soll das? Da kann man sicher lange diskutieren. Heute geht es aber um eine Rückschau in die alten Tage der Mobilität, nämliche jene, als sie für manchen DDR-Bürger in ihrer individuellen Form erschwinglich wurde.

Und schon sind wir beim Thema Trabant, wörtlich übersetzt dem Begleiter. Das war das seit 1958 in Zwickau produzierte Automobil wirklich und man muss dazu sagen: Zu seiner Zeit war das ein hochmodernes Auto mit quer eingebautem Motor und einer ewig haltbaren, aber im Grunde nicht recycelbaren Duroplast-Beplankung der Karosserie.

Das Design allerdings war spätestens seit dem Modell P601 veraltet, weil es sich noch immer an amerikanischen Straßenkreuzern mit ihren aufragenden Heckflossen orientierte. Aber was soll’s: Per Motorkraft unterwegs zu sein, das hat seinen Reiz und ob nun die Schöpstaler Traktorenfreunde oder das Dorfmuseum Markersdorf: Wiederseh’n macht Freude!

Trabant: alles ist möglich

Der Bedarf am Trabant konnte übrigens nie annähernd gedeckt werden, weil die Herstellung der Duroplast-Beplankung in den Pressen zu viel Zeit in Anspruch nahm. Hinzu kam, dass die Partei- und Staatsführung jeden Fortschritt verhinderte. Im Industriemuseum Chemnitz kann man sehr gut nachvollziehen, was aus Trabant, Wartburg und den Robur-Lkw aus Zittau hätte werden können.

Zurück zum Trabi: Selbst unterwegs konnte man so ziemlich alles reparieren, was reparierbar war. Entsprechend glich der Kofferraum oft einer mobilen Werkstattausstattung. Selbst die Kupplung zu wechseln war ein Kinderspiel: Die Antriebe aushängen, die Schrauben, die Motor und Getriebe zusammenhielten, lösen – und schon konnte man beide Teile unter der Motorhaube auseinanderklappen und die Kupplung wechseln. “Tschä, Kinnings, so war dat”, würde Käpt’n Blaubär sagen.

Und heute?

Wer heute eine längere Autoreise antritt, macht sich keine Sorgen um mitzunehmende Ersatzteile und Werkzeug – man setzt sich einfach in das Auto und fährt los. Aber was ist, wenn es dann wirklich mal eine Panne gibt? Dann helfen die Automobilclubs und -vereine beziehungsweise der Service der Schutzbriefanbieter.

Zeitensprung 1989

Nie zu vergessen die erste Reise mit dem Trabi 1989 nach Frankfurt am Main. Einspurige Auf- und Abfahrten an der Autobahn! Kein Wunder, dass es hier ewige Staus gibt, wenn mal ein Zündkerze verrußt ist! Aber zum Glück hielt der Traber, Baujahr August 1989 und heute Redaktionswagen des Görlitzer Anzeigers, durch.

Merke: Im August 1989 hat noch niemand das Ende der DDR geahnt und man war überglücklich, nach jahrelanger Wartezeit einen Trabanten geliefert zu bekommen

Im Falle eines Falles

Natürlich kann jedes Auto überraschend den Dienst versagen. Beim Trabanten war eine der empfindlichen Stellen der Keilriemen, der die Lichtmaschine und den Ventilator zur Motorkühlung antrieb und schon mal reißen konnte: Wenn man in dieser Situation weder Ersatz noch Beifahrerin hatte, die als Keilriemenersatz die Strumpfhose opfern wollte, war man schlichtweg aufgeschmissen.

Heute allerdings ist vieles einfacher, im Pannenfall wird das Handy gezückt und – wer Mitglied ist – der ADAC, ein anderer Automobilclub oder bei einem der Schutzbriefanbieter angerufen. Selbstredend sind viele Kraftfahrer auf den ADAC fixiert: Die Marke ist bekannt und gilt als zuverlässig. Doch wer eine ADAC Alternative finden will, der wird durchaus fündig, denn längst haben Schutzbrief-Versicherer den Markt erkannt und richten sich passgenau an den Bedürfnissen der Kraftfahrer aus.

Der konkrete Fall

Wie eine Pannenhilfe funktioniert, hat der Görlitzer Anzeiger im Jahr 2018 im westfälischen Münster erlebt und darüber berichtet. Die Vorgeschichte ist erzählenswert: Im für Münster angeschafften Auto waren auf einer mehrspurigen Straße komische Geräusche aus dem Nachbarauto zu hören. Dumm nur: Das Nachbarauto bog ab, die Geräusche blieben – den Rest kann man sich zusammenreimen. Vom eigentlichen Pannenhilfe-Einsatz berichtete der Görlitzer Anzeiger am 11. Januar 2018.

Mobil im ländlichen Raum

Während man in den Großstädten heute gut und gerne auf ein eigenes Auto verzichten kann, ist das in ländlichen Regionen – auch wenn sie vom öffentlichen Personennahverkehr relativ gut bedient werden – nicht ganz so einfach. Vieles, was in der Stadt mit kurzen Wegen erledigt werden kann, erfordert auf dem Land etliche Kilometer lange Strecken – und Carsharing lohnt sich im Dorf wegen der geringeren Bevölkerungsdichte nicht. Individuelle Mobilität bleibt im ländlichen Raum auf Sicht unverzichtbar.

Dieser Beitrag wurde von der Presseagentur PR/Ost! bereitgestellt.

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