Der zweite gemeinsame Warntag von Bund und Ländern soll am 8. Dezember 2022 stattfinden. Wie auf der Innenministerkonferenz vom Juli 2022 beschlossen, wurde er vom 8. September auf den 8. Dezember verschoben, damit Cell Broadcast – eine Möglichkeit, Warntexte im Mobilfunk zu verbreiten – erstmals getestet werden kann.
Für die Landkreise Bautzen und Görlitz wird das für 11 Uhr erwartete Warnsignal in der Integrierten Regionalleitstelle (IRLS) Ostsachsen in Hoyerswerda von der stellvertretenden Landrätin des Landkreises Bautzen Dr. Romy Reinisch und vom Görlitzer Landrat Dr. Stephan Meyer ausgelöst beziehungsweise weitergegeben.
So soll die Probewarnung erfolgen
Die Probewarnung wird als Warntext an alle geschickt, die an das Modulare Warnsystem (MoWaS) angeschlossen sind und die Warnung weitergeben können. Dazu gehören beispielsweise die Rundfunkanstalten und Medienunternehmen, die aus Anlass der Warnung ihr Programm unterbrechen.
Das MoWaS aktiviert auch direkt angeschlossene Warnmittel. Dazu gehören etwa die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) betriebene Warn-App NINA und auch die BIWAPP-App sowie Cell Broadcast.
Außerdem können auf Länderebene beziehungsweise kommunaler Ebene weitere, nicht an das MoWaS angeschlossene Warnmittel wie Sirenen, digitale Stadtinformationstafeln und Lautsprecherwagen aktiviert werden. Weil Länder und Kommunen selbst über bestimmte Warnmaßnahmen entscheiden können wird erwartet, dass diese regional recht unterschiedlich erfolgen.
Darauf muss man sich einstellen
Um 11 Uhr wird der Probealarm von der internationalen Warnzentrale des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe über das Mobile Warnsystem MoWas ausgelöst. Verbreitet wird die Warnmeldung: “Bundesweiter Warntag 2022 – Probewarnung: In Deutschland findet heute der Warntag 2022 mit einem bundesweiten Probealarm für alle Warnmittel statt. Es besteht keine Gefahr für die Bevölkerung.”
Das Sirenensignal “Warnung vor einer Gefahr” wird ausgelöst. das ist ein Heulton von sechs Mal fünf Sekunden Dauer und fünf Sekunden Pause. Insgesamt dauert diese Sirenenwarnung also eine Minute. Sie soll dazu veranlassen, sich sofort zu informieren, etwa am Radiogerät oder mithilfe der Warn-Apps. Außerdem sollte man jene informieren, die die Warnung eventuell nicht verstehen, so etwa Ältere, Behinderte und Ausländer. Ein Feueralarm wird per Sirene übrigens mit drei Tönen von 12 Sekunden Dauer und jeweils zwölfsekündiger Pause ausgelöst.
Um 11.45 Uhr ist mit der Entwarnung zum Probealarm, die auf den gleichen Wegen wir die Warnung verschickt wird, zu rechnen. Der Text lautet: “Entwarnung. Bundesweiter Warntag 2022. In Deutschland fand heute der Warntag 2022 mit einem bundesweiten Probealarm für alle Warnmittel statt. Die bundesweite Probewarnung ist hiermit aufgehoben.” Per Sirene wird mit einem Dauerton von einer Minute Dauer entwarnt.
Hinweis:
Nicht alle Sirenen im Landkreis Görlitz sind für die Auslösung der Signale “Warnung vor einer Gefahr” und “Entwarnung” nach Landkreiskonzept konfiguriert.
Vorzubereiten auf die Warnungen braucht man sich nicht, allerdings kann es hilfreich sein, andere über die bevorstehende Probewarnung zu informieren.
Was mit dem bundesweiten Probealarm bezweckt wird
Die Probewarnung verfolgt vier grundsätzliche Ziele:
- Den Bürgern sollen grundlegende Kenntnisse zum Thema Warnung vermittelt werden.
- Es soll für die unterschiedlichen Wege, auf denen die Behörden Warnungen versenden, sensibilisiert werde,
- Die technische Warninfrastruktur soll einem Belastungstest unterzogen werden.
- Die Abläufe im Fall einer Warnung sollen mit den beteiligten Akteuren durchgespielt werden.
Vor diesem Hintergrund wird der gesamte Ablauf von der Auslösung einer Warnmeldung bis hin zu ihrem Empfang auf Seiten der Bürger probeweise durchgespielt und dabei die Übertragungswege wie beispielsweise Radio, Fernsehen, Internetseiten und Social Media selbst getestet.
Zweck des Probealarms ist dementsprechend ausdrücklich, Schwachstellen im Warnsystem zu finden, diese zu beseitigen und das Warnsystem stabil zu machen oder zu halten.
Der Landkreis Görlitz hält den Warntag unabhängig von weltweiten Ereignissen für ein gutes Mittel, die Bewohner des Landkreises für jegliche Arten einer Katastrophe wie beispielsweise Hochwasser oder Unwetter zu sensibilisieren.
Mehr:
Informationen zum Bund-Länder-Projekt “Warnung der Bevölkerung“