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Gelbe Blüten mit hohem Risiko

Giftiges Jakobskreuzkraut auf dem Vormarsch

Das Jakobskreuzkraut in voller Blüte
Das Jakobskreuzkraut in voller Blüte

Von Christian Fischer, CC BY-SA 3.0, Link

Ab Anfang Juni fallen insbesondere an den Straßenrändern sowie auf Brachen die gelben Blüten des Jakobskreuzkrautes auf. Eine Aufnahme der Pflanze kann zu Vergiftungserscheinungen oder in seltenen Fällen zum Tode bei Pferden und Rindern führen.

Warum ist Jakobskreuzkraut gefährlich?

Das einheimische Jakobskreuzkraut (Senecio jacobea) und andere Kreuzkräuter – auch Greiskräuter genannt – sind wegen ihrer giftigen Pyrrolizidin-Alkaloide besonders für Pferde und Rinder gefährlich. Aufgenommene Alkaloide führen zu irreversiblen Leber- und Stoffwechselschäden. Giftig ist die gesamte Pflanze; die Blüten weisen die höchste Konzentration der Alkaloide auf. Junge Pflanzen enthalten schon giftige Alkaloide aber noch nicht so viele Bitterstoffe und werden insbesondere von jungen und unerfahrenen Tieren gefressen. Auch in verwelkten und getrockneten Pflanzen bleibt die Toxizität erhalten. Während erfahrene Tiere auf der Weide Kreuzkräuter in der Regel meiden, können sie die Pflanzen im Heu oder silierten Futter nicht erkennen und aussortieren.

Wie erkenne ich die Pflanze?

Die Kreuzkräuter gehören zur Familie der Korbblütler. Das Jakobskreuzkraut ist eine zweijährige Pflanze, die insbesondere bei der Störung ihres Wachstums (z.B. häufige Mahd) auch mehrjährig wachsen und jedes Jahr zur Blüte kommen kann. Sie wächst von 30-120 cm hoch. Im ersten Jahr bildet sie eine Rosette mit löwenzahnähnlichen Blättern und lagert in den Wurzeln Reservestoffe ein. Im zweiten Jahr schiebt sie den Blütenstängel. Die Blüten stehen in Körbchen als Doldentraube mit meist 15-20 goldgelben Blütenköpfen mit einem Durchmesser von etwa 1,5 bis 2 cm.

Jakobskreuzkraut: die unteren Laubblätter sind leierförmig mit mäßig großem Endabschnitt.
Frühlingskreuzkraut: Blätter beidseitig dicht spinnwebig-wollig behaart.

Foto: C. Miersch, LfULG

Bevorzugt werden sonnige und eher trockene Standorte mit sandigen und lehmigen Böden. Auf Äckern tritt es aufgrund seines mehrjährigen Entwicklungszyklus sehr selten auf, kann aber extensive Wiesen und Weiden sowie Stilllegungsflächen schnell aus der Samenbank besiedeln. Im Boden baut die Pflanze ein Samenpotenzial mit bis zu 25 Jahre keimfähigen Samen auf. Das Jakobskreuzkraut kann mit gelbblühendem Johanniskraut, dem Rainfarn oder dem Wiesen-Pippau verwechselt werden.

Was kann man dagegen tun?

Das Jakobskreuzkraut muss am Blühen und an der Samenbildung gehindert werden. Auf kleineren Flächen oder bei geringem Besatz sollten die Pflanzen herausgerissen, ausgestochen und von der Fläche entfernt werden. Auf eine sorgfältige Wurzelentfernung ist dabei unbedingt zu achten, weil das Kraut auch aus Wurzelresten wieder austreiben kann. Bei diesen Arbeiten wird das Tragen von Schutzhandschuhen empfohlen, da neben den Blüten auch die jungen Pflanzenteile giftig sind. Für eine Mahd ist der günstigste Zeitpunkt unmittelbar vor dem Beginn oder zu Beginn der Blüte. Bau-, Mahd- und Transportgeräte sollen nach der Arbeit mit Kreuzkraut bewachsenen Flächen gereinigt werden.

Wie entsorge ich die Pflanzen?

Kleinere Mengen sind über den Restabfall zu entsorgen, größere Mengen in geeigneten Biogas- und Fermentieranlagen. Bei einer sachgerechten Kompostierung werden die Samen abgetötet. Nicht geeignet ist eine Entsorgung auf dem Miststock oder auf dem Hausgarten-Kompost. Mit Jakobskreuzkraut belasteter Grünlandaufwuchs darf weder an eigene Tiere verfüttert noch als Futtermittel zum Verkauf angeboten werden.

Dr. Ewa Meinlschmidt, Sächs. Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft u. Geologie, Referat Pflanzenschutz - Ewa.Meinlschmidt@smekul.sachsen.de / red. erg.

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