Liebe Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Markersdorf! Heute möchte ich meinen Artikel einem Thema widmen, welches sehr selten Gegenstand der Beschlüsse des Gemeinderates ist. Die Verleihung der Ehrenbürgerschaft ist eine ganz besondere Auszeichnung in unserer Gemeinde. Es hängt zwar kein Orden oder eine finanzielle Prämie dran, dennoch ist sie die höchste Ehrung in der Gemeinde Markersdorf.
“Persönlichkeiten werden nicht
durch schöne Reden geformt,
sondern durch Arbeit und eigene Leistung.””Albert Einstein (1879 – 1955)
Bisher gab es erst zwei Ehrenbürger! Neben unserem Altbürgermeister Gerhard Neumann wurde auch Albert Leibold, Bürgermeister a.D. aus unserer Partnergemeinde Erligheim, mit diesem Titel geehrt.
Seit dem 19. Januar haben wir nun drei Ehrenbürger in der Gemeinde Markersdorf! Joachim Rudolph wurde anlässlich seiner offiziellen Verabschiedung als Leiter des St. Wenzeslaus-Stiftes in Jauernick-Buschbach diese Ehrung überbracht.
Laudatio zur Ehrenbürgerschaft:
“Die Aussage, dass Joachim Rudolph ein besonderer Mensch ist, wird kaum jemanden verwundern, der ihn kennt und der mit ihm zusammengearbeitet hat. Nur er selbst wird diesen Satz sehr ungern und vor allem nicht öffentlich bestätigen.
Joachim Rudolph wohnt seit 2000 in Holtendorf und ist ein Mensch, der immer anpacken muss. Wenn es eine Situation gibt, bei der eine Richtung, eine Initiative oder manchmal auch nur eine Moderation gebraucht wird, dann ist er mit vollem Einsatz und mit ganzem Herzblut dabei. Halbe Sachen gibt es nicht und es ärgert ihn maßlos, wenn eingeschlagene Wege in einer Sackgasse zu enden drohen.
Als der Ortschaftsrat von Jauernick-Buschbach mit der Bitte an mich herangetreten ist, ob wir Joachim Rudolph zum Ehrenbürger des Ortsteiles machen können, gab es für mich nur zwei Fragen: Das Ehrenbürgerrecht kann nur der Gemeinderat verleihen, wenn sich eine Person in besonderem Maße um die Entwicklung der Gemeinde oder das Wohl ihrer Bürger verdient gemacht hat. Also gibt es nur Ehrenbürger der Gemeinde Markersdorf und nicht speziell für den Ortsteil. Die zweite Frage war, warum wir nicht selbst auf die Idee gekommen sind, den Antrag anlässlich der Verabschiedung von Joachim Rudolph in den Ruhestand zu stellen.
Auf die zweite Frage gibt es keine Antwort. Vielleicht ist es gerade die Bescheidenheit, mit der Joachim Rudolph seine Präsenz zeigt. Doch der Gemeinderat entschied in seiner Sitzung am 19. Januar 2017 ohne Gegenstimme, dass Herr Rudolph alle Voraussetzungen für die Verleihung des Ehrenbürgerrechtes erfüllt.
Viele langjährige Gemeinderatsmitglieder und Ortsvorsteher würdigten die sehr konstruktive Zusammenarbeit mit Joachim Rudolph. Viele gemeinsame Veranstaltungen, welche oft wegweisend für unsere Gemeinde waren, fanden unter seiner Teilnahme, meist sogar unter seiner Moderation statt.
Treffen mit den Partnergemeinden aus Polen, Tschechien, Baden-Württemberg und Bayern waren für Joachim Rudolph nie eine “Herausforderung”, sondern immer ein Treffen mit Freunden.
Kurzfristige Termine zauberten ihm ein Lächeln aufs Gesicht und er fand eine Lösung. Das Thema Berzdorfer See machte er zu einem besonderen, auch in seinen vielen Funktionen und Verknüpfungen in der Stadt Görlitz und in der Region. Und es ärgerte ihn sichtlich, wenn keine klaren zukunftsweisenden Aussagen über die weitere Entwicklung getroffen wurden.
Seine Verdienste bei den Dorfwettbewerben auf allen Ebenen lassen sich einfach nicht in Worte fassen. Joachim Rudolph prägte diese Initiativen durch eigene Aktivitäten entscheidend mit und wurde somit eine wichtige Größe. Nicht nur als langjähriger Leiter des St. Wenzeslaus-Stiftes, sondern auch als Bürger unserer Gemeinde kann man überall seine Spuren sehen. Das St. Wenzeslaus-Stift, eine katholische Familienerholungsstätte mit Tagungshaus in Trägerschaft des Bistums Görlitz, wurde 2014 neuer Partner der touristischen Route Via Sacra. Familiengruppen, Kinder, Jugendliche, Senioren, Behinderte und Kranke erfahren in Jauernick-Buschbach Ferien und Freizeit, Entspannung und Erholung und erhalten Angebote für Bildung und Besinnung.
Mit dem Weihnachtsmarkt im Hof der Einrichtung schuf Joachim Rudolph mit seinen Mitstreitern 2011 ein neues Highlight. Alle Verdienste hier aufzuführen, würde den Rahmen sprengen. Joachim Rudolph ist durch seine Art und seine Aktionen ein wichtiger Botschafter für unseren Landkreis, unserer Region und auch für die Gemeinde Markersdorf geworden.
In einem kleinen Spruch von Franz Grillparzer (1791 – 1872) kommt es sehr treffend zum Ausdruck, wie Joachim Rudolph lebt und arbeitet:
“Das sind die Starken, die unter Tränen lachen, eigene Sorgen verbergen und andere glücklich machen.”
Mit der Verleihung des Ehrenbürgerrechtes der Gemeinde Markersdorf danken wir Joachim Rudolph für seine herausragenden ehrenamtlichen Tätigkeiten in unserer Gemeinde und über deren Grenzen hinaus. Wir danken ihm auch für seine Geradlinigkeit und sein politisches Engagement, wenn es darum geht, die Würde des Menschen und die Achtung untereinander zu stärken.”
Ihr Bürgermeister Thomas Knack