Ein wichtiger Bestandteil im kommunalen Leben in einer Gemeinde ist der Umgang der Menschen miteinander. Das ist einmal wichtig in der Gemeinschaft selbst, im täglichen Zusammentreffen zwischen Kollegen, Nachbarn und Freunden, in Betrieben, Einrichtungen und Vereinen. Es ist aber ebenso bedeutsam, wie wir uns mit den Menschen außerhalb unserer Gemeinde und auch außerhalb der Landesgrenzen verständigen.
“Das Leben an einem Ort ist erst dann schön,
wenn die Menschen ein gutes Verhältnis zueinander haben.”Konfuzius
Liebe Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Markersdorf!
Die Gemeinde Markersdorf unterhält seit vielen Jahren enge freundschaftliche Beziehungen zu den Partnergemeinden in Polen, Tschechien und Baden-Württemberg. Dazu kommen noch die Partnerschaften der Kirchen und einiger Vereine. Wie gehen wir gerade mit diesen Partnerschaften um und welchen Stellenwert nehmen sie in unserem Gemeindeleben ein?
Viele Partnerschaften haben sich in den letzten Jahren so hervorragend entwickelt, dass man die Beziehungen der Menschen untereinander schon als Freundschaften bezeichnen kann. Einige Treffen bewegen sich fast ausschließlich auf Vereinsebene und umfassen meist nur höchstens eine Begegnung im Jahr. Alle Partner geben sich die größte Mühe bei der Vorbereitung und der Durchführung der Veranstaltungen. Und es ist schön festzustellen, dass sich durch die Veranstaltungen nicht nur die Menschen aus den Partnergemeinden näher kommen, sondern dass die Vorbereitung der Treffen auch die Menschen in den einzelnen Gemeinden selbst wieder näher zusammenrücken lassen.
Partnerschaften sind eben wichtig für alle Bereiche des Gemeindelebens. Überraschend für mich war aber in den letzten Wochen, dass ich immer wieder erstaunte Bürger unserer Gemeinde getroffen habe, die eigentlich gar nicht wussten, welche Partnerschaften gepflegt werden.
Also sind alle Verantwortlichen aufgefordert etwas mehr zu berichten über die Partnerschaften auf Vereinsebene, zwischen den Kirchgemeinden und auf kommunaler Basis. Höhepunkte auf dem Gebiet der internationalen Partnerschaften sind ohne Zweifel die drei jährlichen Treffen in Polen, Tschechien und Deutschland. Als Hauptthemen wurden Sportwettbewerbe, Feuerwehrtreffen und Ferienlager bestimmt. Jede Partnergemeinde
ist einmal im Jahr für ein Thema verantwortlich.
Das Ferienlager fand dieses Jahr in Krotoszyce (Polen) statt. Ein großes Problem bei der Absicherung der Teilnahme von deutschen Kindern an dem Lager ist der Verlust der Mittelschule. Die Teilnehmer sind Schüler der 6.-9. Klasse und somit sind wir auf die Zusammenarbeit mit der Mittelschule Reichenbach angewiesen. In Tschechien und Polen ist die Auswahl der 10 Teilnehmer ein Ausscheidungsverfahren nach leistungsabhängigen
Gesichtspunkten.
Wir sind froh, wenn wir eine Gruppe zusammenbekommen, damit wir überhaupt teilnehmen. So gab es dieses Jahr das Novum, dass von den sieben Schülern, die am Lager teilnahmen, keiner aus unserem Gemeindegebiet war. An dieser Stelle aber trotzdem herzlichen Dank an Frau Garbe und Herrn Matwieczuk für die Teilnahme und die Betreuung der Jugendlichen.
Auf dem Gebiet der Feuerwehren sind wir dieses Jahr Gastgeber und so werden die Mannschaften aus Polen und Tschechien an den Wettkämpfen der Gemeinde in Gersdorf teilnehmen (09.08.).
Bei den Sportwettbewerben in Tschechien (Osecna) hat uns die Jugendfeuerwehr aus Holtendorf mit Verstärkung aus Pfaffendorf vertreten.
Es wird jedes Jahr schwerer, die Treffen zu planen und vor allem sie auch finanziell abzusichern, denn das Niveau steigt stetig und jeder Partner bemüht sich, immer noch etwas besser zu machen. Die Partnerschaft mit Erligheim kann man getrost als die herausragende für unsere Gemeinde bewerten. Hierbei ist sehr deutlich erkennbar, dass die Basis zum größten Teil auf private Freundschaften aufbaut. Die vielen Besuche und vor allem die private Unterbringung bei den Gastgebern haben diese Freundschaften noch vertieft.
So konnten wir zum Straßenfest im Juli auch wieder mit einer schlagkräftigen Truppe Gäste in Erligheim sein. Leider mussten einige Leute kurzfristig absagen und so waren noch viele Plätze im Bus frei. Aber für die, die mitgefahren sind, waren die Hinfahrt mit der original schwäbischen Busvesper, der Aufenthalt in Erligheim und die kurzweilige Rückfahrt gewiss ein tolles Erlebnis.
Einen Dank an Rolf Domke und Siegfried Rohne für die Mühen bei der Vorbereitung und an alle Teilnehmer für die tolle Stimmung bis zum Aussteigen.
Ich könnte noch viele Aktivitäten mit unseren Partnergemeinden aufzählen, aber dafür reicht der Platz nicht. Mein Anliegen ist, allen zu zeigen, wie wichtig die Partnerschaften für die gegenseitige Verständigung sind und noch mehr Bürger aufzurufen, sich zu beteiligen. Wie und wo? Fragen Sie im Rathaus nach, denn Möglichkeiten gibt es genug.
Ein Hinweis noch: Anfang Oktober wird es in Morawa (Polen) ein Parkseminar geben. Inhalt des Seminars ist neben einigen theoretischen Lektionen vor allem die praktische Arbeit im Schlosspark. Es werden noch interessierte Teilnehmer gesucht.
Ihr Bürgermeister Thomas Knack