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Bürgermeister Juni 2013

Liebe Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Markersdorf! Ich gebe ehrlich zu, dass ich das Lied, aus dem ich hier zitiere, noch nie bewusst gehört habe. Aber mit diesem Thema beschäftigen wir uns, gemeinsam mit dem Gemeinderat und der Verwaltung, fast ständig! Und selten war gerade die Frage der Entscheidungen so brisant wie heute!

“Und ich wollte immer so viele Optionen,
sprich Möglichkeiten – Aber als sie dann da waren,
fiels so schwer mich zu entscheiden – Wieso denn nur
dieses oder jenes? – Ich wollt’ eigentlich n’ bisschen
von beidem – Doch scheinbar geht das nicht –
Und genau davon rede ich.”

Samy Deluxe – Eines Tages,
Album: SchwarzWeiss (Songtext)

In der Gemeinderatssitzung am 16. Mai haben wir Entscheidungen getroffen, die uns nicht leichtgefallen sind und mir persönlich wäre, siehe Zitat, der Mittelweg viel lieber gewesen! Aber in der gegenwärtigen Haushaltsplanung gibt es keinen Mittelweg!

Die Erhöhung der Steuerhebesätze, die Reduzierung der Entschädigungen und die Anpassung der Elternbeiträge sind Bestandteile der Haushaltsplanung und somit müssen sie entschieden werden.

Gemeinderat einig: Keine neuen Fehlbeträge

Zum Glück sind wir uns in der Grundsatzfrage einig, dass wir keine neuen Fehlbeträge im Gemeindehaushalt mehr zulassen wollen. Der Abbau von Fehlbeträgen bis 2005 ist noch zum großen Teil dafür verantwortlich, dass wir es bis heute nicht geschafft haben, eine finanzielle Reserve zu schaffen.

Das Finanzausgleichsgesetz in Sachsen ist aber so aufgebaut, dass steuerstarke Jahre auch hohe Kreisumlagen und geringere Zuweisungen mit sich bringen. Doch leider gleicht sich dies in der Regel erst über einen Zeitraum von zwei Jahren aus. Dafür werden dringend Reserven oder Rückstellungen notwendig! Hat man sie nicht, ist die Gemeinde gezwungen, Ausgaben durch Einnahmen zu decken! Dabei haben wir relativ wenig Spielraum.

Und leider trifft es in jedem Fall den Bürger, der diese erhöhten Ausgaben decken muss. Wenn man dann vor allem auf die lieb gewordenen Vergünstigungen verzichten muss, fällt das Verständnis doppelt schwer!

Die Gemeinde lebenswert gestalten

Es gibt immer mehr Gemeinderäte, die warnend den Finger heben und darauf hinweisen, dass wir das Leben in unserer Gemeinde weiter lebenswert gestalten müssen! Recht haben sie und das ist auch der Anspruch der Verwaltung! Die Erhaltung der Infrastrukturen im ländlichen Raum liegt uns sehr am Herzen. Aber sie muss auch finanziert werden!

Ein längerer Winter kostet uns gleich mal das Doppelte an Winterdienst und Straßenreparaturen als im Vorjahr! Einhergehend mit erhöhten Heizkosten und den sowieso schon ständig steigenden Stromkosten stoßen wir bei den Unterhaltungs- und Betriebskosten schon ganz schnell an unsere Belastungsgrenzen!

Um Kosten zu sparen, werden auch immer wieder die relativ hohen Personalkosten angemahnt. Das Personal in den Kindereinrichtungen wird durch die Kinderzahlen vorgegeben. Das Personal im Bauhof und in der Kernverwaltung richtet sich nach den anfallenden Arbeiten und steht momentan auf dem Prüfstand. Aber eine eigenständige Gemeinde muss auch ausreichend Fachpersonal vorhalten, um die anfallenden Aufgaben erledigen zu können!

Fragen wie die Nutzung der Vereinsräume und die aktuelle Situation in den Feuerwehren fordern ebenso Entscheidungen, wie die Frage der Notwendigkeit einer Ortschaftssatzung und Auslagerung von Fachabteilungen im Rahmen von kommunaler Zusammenarbeit!Zum Berzdorfer See

Abschließend möchte ich noch ein Wort zur aktuellen Situation am Berzdorfer See verlieren. Steg am Berzdorfer See (Foto: Knack)

Steg am Berzdorfer See (Foto: Knack)
Entgegen den letzten Meldungen sind nicht das Blaukehlchen oder die anderen seltenen Vogelarten das Problem für die Entwicklung an den Ufern des Sees! Sie sind Folgeerscheinungen, die sich ergeben haben, weil so lange nichts passiert ist. Und wir freuen uns sogar darüber, dass sich wenigstens die Blaukehlchen am See ansiedeln wollen! Keiner von den mir bekannten Investoren will Entscheidungen gegen den Naturschutz treffen, ganz im Gegenteil. Herrn Dr. Ritz wurde genauso die Hand gereicht, um über das Miteinander zu reden, wie allen anderen Beteiligten. Man muss sie nur annehmen wollen!

Nur leider werden von den Verantwortlichen keine Entscheidungen getroffen. Jeder versteckt sich hinter einen anderen, einfach um nicht derjenige sein zu müssen, der Entscheidungen treffen muss.

Weder das Blaukehlchen noch den Badegast interessiert wirklich der Name des Sees. Sie brauchen klare Entscheidungen, welcher Raum ihnen zugedacht wird zum Brüten und zum Baden! Dafür sind rund um den See von den zuständigen Kommunen die Bedingungen zu schaffen!

Wenn wir durch die ständigen Querelen die nächsten Investoren vertreiben, dann bleiben gewiss die Blaukehlchen und irgendwann werden sie nur noch durch die Ornithologen gestört, die sie zählen!

Und zu der tollen Aussage, dass wir keine Wohnsiedlung für “Reiche” benötigen, fällt mir eigentlich nichts ein, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass das Jobcenter, bei aller Hochachtung für deren Arbeit, die touristische Entwicklung am See finanzieren will!

Ich wünsche allen einen schönen Juni und viele Sonnenstunden. Und vielleicht sieht man sich ja mal bei dem einen oder anderen Event am See. Denn da gibt es auch schon Menschen, die nicht nur meckern und verhindern, sondern selbst gestalten!

Ihr Bürgermeister
Thomas Knack

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