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Bürgermeister Mai 2012

Was sind Träume? Sind sie immer nur unerreichbare Wunschvorstellungen, schwer beschreibbare Sinnesspiegelungen oder kaum zu fassende Fantasien? Oder sind sie nicht manchmal auch eine Art Vision, ein Ziel, für das es sich zu leben, zu arbeiten und zu kämpfen lohnt? Wie oft haben wir den Eindruck, dass man das gerade Erlebte schon einmal durchgemacht hat? Einige können manchmal schon voraussagen, was gleich kommen wird. Werden dann unsere Träume Wirklichkeit? Der eine sträubt sich davor und tut es als Aberglauben ab. Ein anderer nimmt die Herausforderung an und forscht nach der Erfüllung der “Träume”.

“Die Zukunft gehört denen, die an die
Wahrhaftigkeit ihrer Träume glauben.”

Eleanor Roosevelt

Momentan habe auch ich ein wenig den Eindruck, dass viele Investitionsvorhaben unserer Gemeinde zu Träumereien werden. Die Tatsache des klammen Haushaltes bremst gewaltig die Euphorie, sich auf wichtige Vorhaben zu konzentrieren und diese dann mit der notwendigen Konsequenz nzugehen.

Auch die Inkonsequenz unserer Landesregierung, endlich einmal klare Aussagen über die zukünftigen Gebietsstrukturen auf Gemeindeebene abzugeben, erleichtert die Entscheidungsfindungen für unsere kommunalen Gremien nicht wirklich.

Gerade in dieser Phase ist es unerlässlich, sich mit der Zukunft zu befassen. In dieser Situation befinden sich gegenwärtig die Mitglieder des Gemeinderates, die Ortschaftsräte der sieben Ortsteile und die Mitarbeiter der Verwaltung der Gemeinde Markersdorf.

Es gibt momentan bei Weitem mehr Fragen als Antworten in unserer Gemeindearbeit und viele Fragen müssen etwas tiefgründiger betrachtet und oft auch in mehreren Variationen besprochen werden. Der Zeitfaktor spielt ebenso eine bedeutende Rolle. Was gestern noch einstimmig gemeinsam befürwortet wurde, wird heute schon infrage gestellt und morgen gibt es mit einem Mal ganz andere Gesichtspunkte.

Jeder geht mit der Situation etwas anders um. Der eine will mehr Information und jede Entscheidung direkt mit beeinflussen. Andere beginnen zu resignieren und begegnen Angelegenheiten, welche nicht das eigene Umfeld betreffen, mit Desinteresse.

Darum kann ich die öffentliche Kritik in den Medien nicht immer so recht nachvollziehen, wenn sich der Gemeinderat auch einmal die Freiheit nimmt, “nicht öffentlich” über bestimmte Themen zu diskutieren. Auch die internen Gespräche sind Bestandteil und Ausdruck der Demokratie.

Die Gemeinderäte tragen eine sehr hohe Verantwortung mit ihren Entscheidungen. Die meisten von ihnen stehen in einem Arbeitsverhältnis und beschäftigen sich mit den Belangen der Gemeinde in ihrer Freizeit. Da kann es schon einmal passieren, dass Fragen gestellt werden, die nicht jeder versteht und die auch mal etwas individueller beantwortet werden müssen, ohne dass man am nächsten Tag zum Dorfgespräch oder Bestandteil eines Zeitungsartikels wird.

Da sehe ich es als meine Pflicht an, Ihnen Informationen zu vermitteln, welche Sie von alleine nicht bekommen, die Sie aber unbedingt benötigen, um die Beschlüsse fassen zu können. Kindereinrichtung Markersdorf. Foto: Knack

Kindereinrichtung Markersdorf. Foto: Knack
Ein Projekt, welches auf der Prioritätenliste der Gemeinde ganz oben steht, ist der Kindergartenneubau im Bereich der Grundschule. Schon 2009 hat der Gemeinderat einen Beschluss gefasst, dass der Kindergartenneubau einer Sanierung des bestehenden Gebäudes zu bevorzugen ist. Dieser Beschluss wurde damals mit großer Mehrheit gefasst. Im März 2012 hat nun der Gemeinderat mit seinem Beschluss (auch wieder mit großer Mehrheit) die Schaffung der planerischen Voraussetzungen für den Neubau gefasst.

Warum stellt dieses Projekt dann für uns ein so großes Problem dar? Und warum wird es immer wieder in Frage gestellt? Die Antwort ist relativ einfach. Trotz der großen Notwendigkeit der Baumaßnahmen kann sich die Gemeinde die Finanzierung momentan nicht leisten. Weder die des Neubaus, noch die einer Sanierung. Die Fördermöglichkeiten sind relativ beschränkt und die Größenordnung von mehr als einer Millionen Euro passt gegenwärtig in kein Fördergefüge.

Die Gespräche, die wir zurzeit führen, haben alle ein Ziel: Möglichkeiten zu finden, die Finanzierung im mittelfristigen Haushalt zu sichern und trotzdem andere Varianten, wie zum Beispiel die schrittweise Sanierung der vorhandenen Einrichtung zu durchdenken. Grundprinzip soll jedoch bei allen Betrachtungen sein, die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter zu verbessern, den Betreuungsstandard zu erhöhen, die Betriebskosten zu senken und die Synergieeffekte mit dem Hort und der Grundschule zu nutzen. Mein Ziel ist es aber auch, alle Beteiligten, die Erzieher, die Verwaltung und dieEntscheidungsträger in gemeinsamen Gesprächen auf einen Nenner zu bringen.

Dazu brauchen wir vor allem etwas mehr Zeit und deshalb haben wir das Projekt kurzfristig nach hinten verschoben.

Aber ist dieses Projekt ein Traum? Wenn ja, dann lasst uns, wie im Zitat, an seine “Wahrhaftigkeit” glauben und die Bedingungen dafür schaffen, dass er eines Tages Wirklichkeit werden kann.

Ihr Bürgermeister
Thomas Knack

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