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Gedanken zur 775-Jahr-Feier

Endlich war der Tag der Festveranstaltung zur 775-Jahr-Feier herangerückt, denn die Anspannung hatte ihren Höhepunkt erreicht. Die vielen Stunden der Vorbereitung durch das Festkomitee, der vorangegangene Zeltaufbau mit den diversen Nebenarbeiten, der Aufbau der Tontechnik und vieles mehr hatte nun seinen Abschluss gefunden. Die geladenen Ehrengäste und viele Gersdorfer trafen ein und pünktlich 18:30 Uhr wurde durch unsere Ortsvorsteherin Christine Sommer das Fest mit einem Böllerschuss eröffnet. Weitere Schüsse aus historischen Kanonen und Handfeuerwaffen läuteten die Festveranstaltung ein.

Ortsvorsteherin Christine Sommer begrüßte die Gäste.

Ortsvorsteherin Christine Sommer begrüßte die Gäste.
Danach übernahm der Oberlausitzer Steinsetzer Klemens Burkhardt das Zepter und führte durch das Programm. Als Erstes kündigte er den Tanzkreis aus Deutsch-Paulsdorf an. Mit beschwingten Tanzeinlagen brachte der Tanzkreis sofort den nötigen Schwung ins Zelt.
Mit beschwingten Tanzeinlagen brachte der Tanzkreis sofort den nötigen Schwung ins Zelt.

Nun war es an der Zeit, die zwei Herren vorzustellen, den Ortschronisten Horst Nicht und den Dorfschullehrer Dieter Deutschmann, welche die Geschichte von Gersdorf seit seiner Gründung im Jahre 1241 erzählen sollten.

Anhand der Fragen des Oberlausitzer Steinsetzers wurden die ersten Jahrhunderte – hier ging es vor allem um die Besiedlung, dieGründung der Kirche und Schule sowie die Hussitenkriege, den Dreißigjährigen Krieg sowie die Napoleonischen Kriege – durch die beiden Herren behandelt.
Danach trat das Pumporchester des Tennisvereines Gersdorf mit einem Konzert auf. Die Damen und Herren bemühten sich zur Freude der Anwesenden sichtlich, aus den mitgebrachten Luftpumpen (von der Handpumpe bis zur Fußpumpe), die richtigen Töne zu entlocken. Mit viel Beifall wurde das Pumporchester bedacht.

Mit viel Beifall wurde das Pumporchester bedacht.
Nun konnten die Fragen des zweiten Komplexes der Geschichte von Gersdorf durch den Ortschronisten und den Dorfschullehrer beantwortet werden. Wer wusste denn schon, warum die Eisenbahn über Gersdorf geführt wurde, wie viele Zugbewegungen es gab, was in Gersdorf alles ausgeladen bzw. verladen wurde. Gab es Kriegsschäden an Gleisen und Brücken, wie viele Vereine und Handwerker gab es bis dahin? Zu all diesen Fragen wurden Antworten gegeben.

Diesen zweiten Block rundeten Sportler unseres Sportvereins Grün-Weiß mit einer beeindruckenden Tanzeinlage ab. Des Weiteren überreichten sie dem Ortschaftsrat ein Puzzlespiel mit der Abbildung unseres Schlosses. Großer Beifall auch für diese super Einlage. Auf der Bühne: Die Tänzer des Sportvereins Grün-Weiß Gersdorf.

Auf der Bühne: Die Tänzer des Sportvereins Grün-Weiß Gersdorf.
Im dritten Komplex mussten die beiden schon erwähnten Herren Fragen zum Kriegerdenkmal und den Opfern der Kriege, zu Flucht und Vertreibung während und nach dem 2. Weltkrieg, zur Bodenreform und zur Agrargenossenschaft, über die Gersdorfer Vereine sowie zur Schule und zum Kindergarten beantworten.

Der Abschluss der Festveranstaltung wurde durch den extra für die 775-Jahr-Feier mit sangesfreudigen Männern und Frauen gebildeten Chor gestaltet. Der Chor zur 775-Jahr-Feier.

Der Chor zur 775-Jahr-Feier.
Mit gesungenen Volksliedern, musikalisch begleitet durch Herrn Sahm, Herrn Stellmacher und unter Leitung von Herrn Stefan Bunzel klang der Abend mit großem Beifall aus.
Es sollte eigentlich noch zum Bierfassanstich kommen. So viel Mühe sich unser Oberlausitzer Steinsetzer und die belustigte Ortsvorsteherin auch gaben, der Hahn blieb einfach nicht im Fass stecken.

So schäumte und zischte das Bier aus mehreren Öffnungen, nur nicht aus dem Bierhahn. So war zwar die Tanzfläche voll Bier, aber nicht unsere hingehaltenen Gläser.
Am Sonnabend ging das Fest weiter mit einem Spaßsportfest mit Mannschaften aus den sieben Ortschaften. Unsere Sportbiene Micha hatte alle Mühe, die aufgeregten “Sportler” im Zaum zu halten. Gewonnen hatten alle Ortschaften, weil sie mitmachten, aber Sieger wurde die Mannschaft aus Friedersdorf.

Für die Kinder gab es vielfältige Möglichkeiten zur Belustigung und auch der Trödelmarkt fand großen Zuspruch.

In den Räumen der Feuerwehr waren Tafeln mit Bildern von einstigen Gersdorfer Handwerkern und anderen Gebäuden ausgestellt sowie eine Ausstellung des Jagdvereins. Viele Besucher umringten Frau Heise, um die fertiggestellte Schulchronik zu begutachten und suchten sich in Bildern, die vor vielen Jahrzehnten aufgenommen wurden.

Viele Besucher umringten Frau Heise, um die fertiggestellte Schulchronik zu begutachten und suchten sich in Bildern, die vor vielen Jahrzehnten aufgenommen wurden.
Um 17 Uhr trat dann die Gruppe K44 auf, mit Klängen, die ins Ohr gingen. Danach warteten schon die ersten Gäste auf die Tanzveranstaltung mit Livemusik.

Der Sonntag begann pünktlich um 10 Uhr mit einem Frühschoppen mit den Oberländer Blasmusikkanten. Schön zu sehen, wie das Zelt wieder voll war und draußen ebenfalls die Plätze kaum ausreichten.

Zu dieser Zeit hatten sich auch die Handwerker eingefunden, welche alte Handwerkstechnik vorführten. Ob Schmied, Tischler oder Zimmermann, Korbflechter, Spinner oder Sensendengler, alle waren gekommen. Da kam so mancher ins Staunen, wie mit einfachen Mittel früher ein Endprodukt hergestellt wurde.

Zu essen gab es genug, obwohl die Gulaschkanone von Heike schnell leer gegessen war. Jetzt mussten Bratwurst, Steaks, andere Fressereien und selbst gebackener Kuchen herhalten.

Vor Beginn des Sommersingens unserer Kirchgemeinde wurde auf dem Gelände der ehemaligen Dorfkneipe von unserer Ortsvorsteherin Christine Sommer und unserem Pfarrer Andreas Bertram im Beisein von Bewohnern eine Blutbuche gepflanzt und vom Pfarrer gesegnet, damit sie wächst und gedeiht. Eine Blutbuche soll an das gelungene Fest zur 775-Jahr-Feier erinnern.

Eine Blutbuche soll an das gelungene Fest zur 775-Jahr-Feier erinnern.
Nun aber schnell wieder ins Zelt, denn das Sommersingen sollte beginnen. In seiner humoristischen Art begrüßte der Pfarrer die Anwesenden, welche sich auch gleich durch die Melodien des Kirchenchores und seiner musikalischen Unterstützung, aber vor allem durch den herrlichen Gesang des Solos von Frau Kroll-Hurtig verzaubern ließen.

Ein rundum gelungenes Fest, von allen Gästen immer wieder gelobt und bewundert, ging nun zu Ende. Die monatelange Vorbereitung mit vielen helfenden Händen wurde durch die zahlreichen Besucher an den Festtagen gewürdigt. Viele öffentliche Bekenntnisse von Teilnehmern an den Veranstaltungen sind ein Dank an alle vorbereitenden Personen, aber auch an alle anderen Personen, die beim Zeltaufbau und -abbau halfen, an die vielen Frauen, die den schmackhaften Kuchen gebacken haben, an alle, die die Grillgeräte bedient haben, die im Zelt standen und alte Sachen an den Mann brachten, an die Handwerker, die alte Technik zeigten, an den FrieDoKuFe, der am Festabend für die freundliche Bedienung sorgte und natürlich die vielen Besucher, welche unser Fest besuchten. Noch einmal möchten wir uns bei allen Sponsoren bedanken, die uns unterstützt haben.

Nach einem Beitrag von Dieter Deutschmann im Auftrag des Ortschaftsrates im Schöpsboten vom August 2016, Fotos: W. Sorgau und E. Liebscher.

Anmerkung:
Drei Kuchenplatten suchen noch ihren Kuchenbäcker.

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