Mann, oh Mann, wie schnell die Zeit vergeht. Schon wieder ist ein Monat rum. Wenn Sie die Juniausgabe unseres Schöpsboten in der Hand halten, sind die Kommunalwahlen schon wieder Geschichte und wir wissen, welche Bürger in den nächsten fünf Jahren die Geschicke unserer Gemeinde und der Ortsteile lenken werden. Ich wünsche allen viel Glück und diejenigen, die nicht die nötigen Stimmen erhalten haben, um in die Gremien einzuziehen, lade ich schon heute ein, sich trotzdem aktiv in das Gemeindeleben einzubringen. Denn eins steht fest, die Gemeinschaft kann sich nur entwickeln, wenn alle Teile einbezogen werden.
„Die Lebensverhältnisse haben auf die Erziehung des Menschen mehr Einfluss als Eltern und Lehrer. Verachte darum keinen Gestrauchelten, denn die Umstände, deren Opfer er wurde, hast auch du als Teil des Ganzen mit zustande gebracht.“
- Karl May
Vor dem neuen Gemeinderat stehen auch wieder einige schwierige Aufgaben. Wie sagt man so schön: Die Saat wurde bereitet, die Ernte und die folgende Neuansaat muss vorbereitet und durchgeführt werden. Leider weiß man bei der Aussaat auch nicht immer, wie sich diese entwickelt, denn dabei spielen meist sehr viele Faktoren eine Rolle. So muss man sich manchmal auch entscheiden eine Saat, welche nicht aufgegangen ist, durch eine neue zu ersetzen. Um aber die Entscheidung richtig treffen zu können, ist gemeinsames und vor allem einheitliches Handeln gefragt.
Aufgrund des Redaktionsschlusses und der amtlichen Bestätigung des Wahlergebnisses kann ich noch nicht direkt zur Wahl gratulieren. Die konstituierende Gemeinderatssitzung wird erst im Juli stattfinden. Da es jedoch schon vor der Kommunalwahl feststand, dass mindestens 12 von 16 Gemeinderäten ihre kommunalpolitische, ehrenamtliche Arbeit nicht mehr fortführen werden, möchte ich den heutigen Artikel nutzen, um mich bei allen Ausscheidenden ganz herzlich zu bedanken. Bedanken möchte ich mich vor allem für die gute Zusammenarbeit der letzten fünf Jahre.
Die abgelaufene Legislaturperiode hatte es auch wieder in sich. Keine Gemeinderatssitzung war ein Selbstläufer und über viele Entscheidungen wurde hart in der Sache, jedoch meist fair im persönlichen Umgang gerungen. Es liegt eigentlich im System der Demokratie, dass nicht alle Entscheidungsträger in allen Punkten eine gleiche Meinung vertreten. Und Streitgespräche können durchaus produktiv sein, wenn man sie auf der sachlichen Ebene führt und sie von gegenseitiger Achtung und von Vertrauen geprägt sind.
Es ist nicht leicht zu akzeptieren, dass der Gestaltungsspielraum für Gemeinderäte nur begrenzt vorhanden ist und die Pflichtaufgaben im Haushalt einer Gemeinde die Priorität haben. Manchmal können Entscheidungen auch nicht nur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten getroffen werden, weil das Allgemeinwohl auch mal kommunalpolitische Kompromisse erfordert.
Da diese Umstände, neben der allgemeinen beruflichen und familiären Belastung und dem fortgeschrittenen Alter, auch bei einigen der Hauptgrund für den Verzicht einer erneuten Kandidatur darstellte, werden wir uns damit mit dem neuen Gemeinderat recht zeitnah beschäftigen und eine gemeinsame Entscheidungsbasis schaffen.
Eine der wichtigsten Entscheidungen war die Diskussion zur Trägerschaft unserer Kindereinrichtungen. Wir haben es geschafft alle verschiedenen Argumente anzuhören und zu analysieren. Die breite Teilnahme der Elternvertreter, Erzieher, Verwaltungsmitarbeiter und Gemeinderäte gaben den Gesprächen ein sehr hohes
Niveau. Und ich freue mich besonders, dass einige der Mitglieder der Arbeitsgruppen, auch die Bereitschaft zur Kandidatur bei der Kommunalwahl aufgebracht haben.
Mitgestalten kann man eben nur, wenn man bereit ist, mitzumachen. Ich möchte mich auf diesem Wege noch einmal bei allen, die nicht mehr in einem Wahlamt antreten, recht herzlich für die gemeinsame Arbeit bedanken. Ehrenamtliche Tätigkeit ist nicht selbstverständlich und wir können froh sein, wenn sich immer wieder Menschen finden, die sich diesen Aufgaben stellen. Die offizielle Verabschiedung soll in der letzten Gemeinderatssitzung am 20. Juni 2019 stattfinden.
Habe ich im letzten Monat auf den Mutter- und Vatertag hingewiesen, möchte ich es natürlich nicht versäumen, im Juni alles Gute zum Kindertag zu wünschen. Unsere Einrichtungen haben sich bestimmt wieder etwas Besonderes einfallen lassen und ich möchte mich heute auch noch einmal ausdrücklich bei allen unseren Erziehern für die tolle Arbeit mit unseren Kindern in den vier kommunalen Einrichtungen bedanken. Es ist echt toll, wie ihr gemeinsam die
Schwierigkeiten der letzten Wochen gemeistert habt.
Ihr Bürgermeister Thomas Knack