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Amphibienschutz

Vorsicht, Kröte!

Eine Bitte, die viel mit Rücksicht und Wertschätzung zu tun hat
Eine Bitte, die viel mit Rücksicht und Wertschätzung zu tun hat

Wenn Frösche und Kröten aus ihrer Winterstarre erwachen, dann beginnt ihre Reise genau zu dem Gewässer, in dem sie selbst aufgewachsen sind. Ungefährlich ist das nicht für die Hüpfer und auch nicht für jene, die ihnen helfen, heil am Ziel anzukommen.

Woher die Tiere wissen, wo sie sich aus einer Kaulquappe in einen Frosch oder eine Kröte verwandelt haben, gehört wohl zu den Wundern der Natur. Unterwegs sind sie vor allem in der Nacht, weil dann die Luftfeuchtigkeit höher ist, aber auch tags sind sie immer wieder vor allem auf Straßen zu sehen.

Allerdings ist es um die Sicherheit der wandernden Amphibien schlecht bestellt, vor allem, wenn sie eben eine Straße überqueren müssen. Das kann schon mal zehn Minuten oder länger dauern und die Wahrscheinlichkeit, dass genau in dieser Zeit ein Auto oder Motorrad vorbeikommt und sie schlichtweg plattfährt, ist nicht gering.

Deshalb engagieren sich Jahr für Jahr Umweltfreunde als “Krötentaxi” und fangen die Amphibien vor den Straßen ab, indem sie ihnen mittels aufgespannter Plastikplanen den Weg abschneiden. Die Kröten hüfen dann an der Plane entlang, bis sie in einen eingegrabenen Eimer fallen, wo die Naturschützer sie dann entnehmen und zur anderen Straßenseite bringen.

Natürlich können nicht jede Kröte und jeder Frosch die Straße auf so gefahrlose Weise überqueren, sie müssen es daher zwangsläufig auf eigenes Risiko versuchen. An dieser Stelle kommen vor allem die Kraftfahrer in Spiel. Besonders wer meint, Tempolimits seien unverbindliche Empfehlungen, kann den Tieren nicht mehr ausweichen und hat kaum eine Chance, sie nachts überhaupt zu sehen. Und wer dazu noch denkt, das bekommt keiner mit, irrt: Es sind immer wieder die selben, die viel zu schnell durchs Dorf rasen. Dass dabei zudem die Krötensammler selbst gefährdet werden, wenn sie am späten Abend oder in der Nacht die Tiere nicht nur an den Zäunen, sondern im Taschenlampenschein auch von der Straße aufsammeln, kommt noch hinzu.

Aber warum ist es so wichtig, Frösche und Kröten zu retten? Ob man sie nun als Teil der Schöpfung, der Nahrungskette oder schlicht und einfach der natürlichen Vielfalt sieht: Immerhin 60 Prozent der Amphibienarten in Deutschland gelten als bedroht. Ursachen sind die dichter werdende Besiedlung, Straßen und die intensive landwirtschaftliche Nutzung. Die Universität Koblenz-Landau verweist in einer Studie darauf, dass auch amtlich zugelassene und vorschriftsmäßig eingesetzte Pestizide bis zu hundert Prozent der Grasfrösche töten können. Umso nötiger erscheint es, dass der Mensch, wo immer möglich, das Überleben der Tiere unterstützt. Schon der Anstand gebietet es, die Wirkung des Engagements der Tierschützer nicht durch das eigene Verhalten teilweise wieder zunichte zu machen.

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