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Dank und Zuspruch

Bürgermeister Mai 2020

Foto: axe20, Pixabay License

Liebe Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Markersdorf!

„Die menschliche Gesellschaft gleicht einem Gewölbe, das zusammenstürzen müsste, wenn sich nicht die einzelnen Steine gegenseitig stützen würden.“

- Lucius Annaeus Seneca (4 v. Chr. - 65 n. Chr.), römischer Philosoph und Dichter

Es ist schon gewaltig, was eine intakte Gesellschaft ertragen kann, wenn sich die in dieser Gesellschaft lebenden Menschen an gewisse Regeln halten. Daran halten können sie sich aber nur, wenn diese Regeln relativ einheitlich und allgemein verständlich aufgestellt werden.

Ich möchte mich am Anfang meines monatlichen Berichtes ganz herzlich bei all denen bedanken, die sich an diese Regeln halten und vor allen auch bei denen, die sie aufstellen. Das ist nicht einfach, denn die Auswirkungen kann keiner abschätzen. Denn keiner hat eine ähnliche Situation schon einmal erlebt und kann aus einem Erfahrungsschatz schöpfen. Dabei freue ich mich ganz persönlich, dass unsere Bundesländer versuchen, einheitliche Regeln aufzustellen – das war noch nie einfach.

Immer häufiger werde ich in Gespräche verwickelt, in denen es darum geht, dass die festgelegten Maßnahmen zu komplex und für das eigentlichen Gefahrenpotential in unserer Region überzogen sind. Wer will das entscheiden, denn ich möchte nicht wirklich wissen, was passiert wäre, wenn wir nicht so drastische Maßnahmen durchgesetzt hätten. Auch ich sehe Bilder aus Regionen, wo man sehr lange sehr offen mit den Auswirkungen umgegangen ist und dann davon überrannt wurde.

Nichtsdestotrotz muss man sich natürlich über das Danach Gedanken machen. Viele kleine Betriebe stöhnen unter den Einnahmeausfällen, die Eltern erwarten Lockerungen bei den Ausgangsbeschränkungen und die Großeltern wünschen sich endlich wieder gemeinsame Familientreffen.

Isolation ist keine dauerhaft aushaltbare Situation. Und doch solange es keine Medikamente und keinen geprüften Impfstoff gibt, müssen wir vorsichtig bleiben. Wenn wir aber alle auch weiterhin bestimmte hygienische Regeln einhalten, kann auch eine gewisse Normalität wieder einkehren.

Und ich bitte alle, die heute schon wieder mit Verfassungsklagen drohen und nun Verantwortliche für Fehlentscheidungen suchen, froh zu sein, dass es uns noch nicht schlimmer getroffen hat. Und die Pandemie ist ja noch nicht zu Ende.

Unsere Gesellschaft wurde definitiv durch die Krise gewaltig entschleunigt. Aber die meisten Menschen sind in den letzten Monaten auch gewaltig zusammengerückt. Die Floskel, dass man sich näherkommen kann, wenn man Abstand hält, ist angekommen.

Wenn mir zu Weihnachten jemand erzählt hätte, dass ein Virus weltweit das normale Leben zum Erliegen bringt, hätte ich gedacht, dieser Jemand hat zu viel Märchen gesehen. Heute weiß ich, dass ein unerforschtes Virus diese Wirkung ausstrahlen kann und freue mich darüber, dass ich zur Abwechslung noch Märchen gucken kann.

Wir haben noch Strom und Wasser! Das Abwasser läuft noch ab und wir können uns versorgen. Toilettenpapier gibt es auch wieder – oder man kennt jemanden, der davon ganz viel zu Hause hat.

Hilfspakete wurden beschlossen und viele sind auch schon angekommen. Die Menschen haben wieder normale Dinge achten gelernt und der Begriff Solidarität und Nächstenhilfe hat eine neue Dimension erreicht!

Momentan braucht niemand Angst und Vorwürfe zu verbreiten, denn mittlerweile hat auch fast der Letzte begriffen, dass wir diese Krise nur durch Disziplin und Abstand meistern können.

Es ist kaum zu glauben, aber es gibt heutzutage auch noch andere Themen in unserem Gemeindeleben. Einige davon haben mehr oder weniger mit den Einschränkungen durch die Pandemie zu tun. Andere sind völlig anders ausgerichtet.

Keine Walpurgis- und Hexenfeuer

Erst einmal zum Grünverschnitt: Die Möglichkeit des Verbrennens im Rahmen der Wahlpurgisfeuer wird es in diesem Jahr nicht geben. Das Ordnungsamt wird dieses Jahr keine organisierten Feuer genehmigen.

Der Vorschlag aus einigen Ortsteilen, das Reisig zu sammeln und die Veranstaltung später durchzuführen, sollte nicht angewendet werden. Wenn die Reisighaufen eine Weile (Zeitpunkt ungewiss) gelegen haben und die „illegalen Zündelattacken“ überstehen, wird es nicht ohne Umsetzen oder andere Auflagen eine Genehmigung für das Abrennen geben. Wir fordern alle Bürger auf, in diesem Jahr den eigenen Grünverschnitt selbst zu entsorgen. Die Abnahmestellen dafür sind wieder geöffnet! Eine zentrale Ablagerung wird durch die Gemeinde nicht befürwortet.

Licht – oder nicht?

Ein anderes Thema ist die Straßenbeleuchtung. Es ist schon lustig, die verschiedenen Meinungen zu koordinieren. Ein Teil der Bürger beschwert sich, dass die Leuchten die ganze Nacht durchleuchten. Ein anderer Teil beschwert sich über die Abschaltzeiten. Einige möchten gerne Lampen an ihrer Straße, andere möchten sie nicht vor dem Schlafzimmerfenster.

In den nächsten Sitzungen werden wir uns mit den Gemeinderäten und Ortsvorstehern zur Thematik beraten. Dabei wird die weitere Umstellung auf LED ebenso ein Thema sein wie der weitere Ausbau in Bereichen ohne Straßenbeleuchtung. Momentan geht die Tendenz eher in Richtung Abschaffung von Abschaltzeiten und mehr zur Abdimmung (Reduzierung der Lichtmenge in Teilbereichen). Dazu sind noch einige Gespräche mit dem Dienstleister und zwischen Gemeinderat, Ortsvorstehern und Verwaltung notwendig.

Endgültige Entscheidungen erwarte ich nicht vor Ende des Jahres, denn es sollen dann ja langfristige Entscheidungen sein.

Bauarbeiten

Baulich beschäftigen wir uns momentan in Jauernick-Buschbach mit der Straße. Innerhalb der Baumaßnahme wollen wir am Ende des Wiesenmühlweges eine 50-Kubikmeter-Zisterne für das Löschwasser mit bauen. Wenn wir jetzt die Gelegenheit nicht nutzen, werden wir zukünftig Mehraufwand haben. Das wollen wir vermeiden. Die Feuerwehr und der Ortsvorsteher wurden in die Planung einbezogen.

Die Umbaumaßnahmen in der Grundschule/ Hort sind abgeschlossen und der neue Fluchtweg nutzbar.

Der Mai – gute Wünsche für alle

So, das soll es dann für den Monat Mai gewesen sein. Ich wünsche allen ein schönes Wetter mit Sonnenschein und in den Nachtstunden etwas Regen für unsere Landwirte. Auch allen Jugendweihe- und KonfirmationsteilnehmerInnen die besten Wünsche für ihre Zukunft.

Hoffen wir, dass die Corona-Pandemie kontrolliert an uns vorübergeht und wir schnell ein Medikament und einen Impfstoff finden, die dieser Misere dann ein endgültiges Ende setzen können.

Bleiben – oder werden – Sie gesund!

Ihr
Bürgermeister Thomas Knack

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