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Fructoseintoleranz

Leben mit der Unverträglichkeit von Nahrungsmitteln

Fructoseintoleranz: Nach dem Genuss kommt der Verdruss
Fructoseintoleranz: Nach dem Genuss kommt der Verdruss

Foto: Rita Fortmeier

Was ist eigentlich eine Fructoseintoleranz und überhaupt: Was ist Fructose? Fructose (Fruchtzucker) ist eine Zuckerart, die in vielen Lebensmitteln vorkommt und bei weitem nicht – wie oftmals angenommen wird – in Früchten. Natürlich ist Fructose in Obst, Fruchtsäften, Marmeladen, in Honig und Sirupen, aber auch in Haushaltszucker zu finden, der als Zweifachzucker nämlich je zur Hälfte aus Fruchtzucker und aus Glucose (Traubenzucker).

Das Problem: Im Dünndarm befinden sich Transporteiweiße, die über die Nährstoffe aus der Nahrung durch die Darmwand bringen. Wird der Fruchtzucker von ihnen jedoch nur unzureichend geschleust, gelangt er in den Dickdarm, wo er für die Bakterien ein Festmahl darstellt. Das führt wie jede Völlerei zu Beschwerden, weil Gase und bestimmte Fettsäuren entstehen.

Menschen mit einem Reizdarm sind eher von diesem Problem betroffen als gesunde Menschen. Für Ärzte und Wissenschaftler ist es nicht klar, ob es sich bei dieser Unverträglichkeit – da scheiden sich die Geister – um eine Krankheit handelt oder nicht oder ob die Beschwerden schlicht von der eingenommen Fructosemenge abhängen.

Welche Beschwerden auftreten können und wie die Intoleranz diagnostiziert werden kann

Es ist gar nicht so einfach festzustellen, ob man von einer Fructoseintoleranz betroffen ist oder nicht, denn die Beschwerden sind eher unspezifisch. Dazu gehören Völlegefühl, Aufstoßen, Bauchweh und Übelkeit. Es muss also nicht unbedingt eine Intoleranz sein, die diese Beschwerden verursacht, es kann auch schlicht eine ungünstige Ernährung sein. So können etwa zu viel Kohl, Zwiebeln, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte zu Blähungen und anderen Beschwerden führen.

Es gibt zwei Varianten, sich selbst auf Intoleranzen zu testen. Um zum Beispiel eine Lactoseintoleranz festzustellen, kann man auf nüchternen Magen einen halben oder gar einen ganzen Liter Milch trinken und warten, ob sich anschließend im Verdauungstrakt etwas zu intensiv regt. Diese Methode ist allerdings ein wenig brachial und nicht unbedingt erste Wahl. Sie erinnert ein wenig an Großeltern, die einen Faden um den lockeren Milchzahn ihrer Enkel gebunden und dann die Tür zugeschlagen haben, damit der kleine Wackelzahn endlich verschwindet.

Die seriöse und sichere Alternative ist natürlich der Arzt. Bei speziellen Magen und Darm Problemen wird der Hausarzt gewöhnlich an einen Gastroenterologen überweisen. Dieser kann feststellen, ob die vorliegenden Beschwerden nicht vielleicht doch andere Ursachen haben können. Eine Liste der Markersdorfer Gesundheitsdienstleister und der Bereitschaftsdienste ist online verfügbar.

Bei einer Vorgehensweise, mit der auf eine Unverträglichkeit getest werden kann, trinkt der Betroffene auf nüchternen Magen eine Fructose-Flüssigkeit. Der Arzt lässt den Patienten in bestimmten Zeitabständen in ein Gerät, das den Wasserstoffgehalt in der Atemluft misst, pusten. Daraus lassen sich dann Rückschlüsse ziehen.

Allerdings wird diese Methode zum Teil auch kritisch beurteilt. Warum? Liegt eine hereditäre Fruchtzuckerintoleranz vor, kann es zu einer lebensgefährlichen Unterzuckerung kommen.

Was ist eine hereditäre Fructoseintoleranz?

Eine hereditäre Fructoseintoleranz ist eine erbliche Unverträglichkeit des Fruchtzuckers. Sie ist eine angeborene Stoffwechselkrankheit, die nur selten vorkommt, sich aber schon bei Babys und Kindern bemerkbar macht. In diesem Fall äußern sich die Beschwerden durch Erbrechen, Durchfall und Unterzuckerung, die sich wiederum durch Schwitzen, Schwindel und Krämpfen zeigt. Eltern stellt diese Diagnose vor eine große Aufgabe bei der Ernährung des Kindes.

Unverträglichkeiten sind belastend

Intoleranzen können im schlimmsten Fall zur sozialen Isolation führen: Man möchte vielleicht nicht mehr gerne ausgehen, um sich mit Freunden treffen, weil man sich nicht sicher ist, wie der Körper auf Getränke oder Lebensmittel reagiert. Wer möchte seinen Abend mit Freunden schon mit Blähungen, Bauchweh und Durchfall verbringen? Vor lauter Sorge vor Beschwerden wird dann alles ablehnt, was der Gastgeber anbietet. Ebenso unangenehm ist es, im Restaurant ständig innerlich Panik vor Unverträglichkeiten zu haben.

Natürlich wirken sich Nahrungsmittelunverträglichkeiten auch störend im Berufsalltag aus. Man stelle sich vor, ein Gespräch – ob nun direkt oder am Telefon – unterbrechen zu müssen, weil der Darm plötzlich aktiv wird. Unangenehm ist es zudem, wenn die Kollegen Witze machen, weil man öfter und eiliger als andere zur Toilette muss.

Zum Glück ist der Lebensmittelmarkt mittlerweile sensibilisiert für Menschen mit Nahrungsunverträglichkeiten und hat sein Sortiment erweitert. Fructoseintolerante finden heute beim Discounter Lebensmittel und Süßwaren, die für sie geeignet sind, weil die Hersteller auf Kristallzucker, künstliche Süßstoffe und Zuckeralkohole verzichten.

Fazit

Wie so oft ist die eindeutige Eigendiagnose auch bei einer Fructoseintoleranz schwierig. Treten die Symptome über längere Zeit auf, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Tipp: Betroffene aus der Region um Görlitz und Markersdorf finden zum Beispiel Hilfe im Malteser Krankenhaus St. Carolus, das eine eigene gastroenterologische Fachabteilung unterhält.

Das A und O ist es, auf seinen Körper zu hören, seine Zeichen wahrzunehmen und zu interpretieren und – wenn nötig – einen Arzt aufzusuchen.

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