Die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut und heutzutage, so scheint’s, berufen sich besonders viele darauf, wenn sie bei allen möglichen Gelegenheiten gefragt oder ungefragt ihre Meinung kundtun.
Dabei lohnt es sich immer wieder genauer hinzuschauen, welchen Hintergrund so manche gern auch lauthals vertretende Meinung hat. Meinungen kommen ja nicht von ungefähr, sondern haben eine Vorgeschichte von Erfahrungen, teils ganz bewussten, teils diffusen oder unbewussten, die sich zu einem Meinungsbild zusammensetzen.
Wie Meinungen entstehen:
- auf der Basis gemachter Erfahrungen
Wer eine Meinung auf Basis selbstgemachter Erfahrungen vertritt, kann das ehrlichen Herzens tun, sollte aber sehr vorsichtig sein, diese zu verallgemeinern – sind doch stets Individuen im Spiel, mindestens man selbst. Doppelte Vorsicht ist geboten, wenn man sich nicht auf eigene, sondern die angeblichen Erfahrungen anderer beruft.
Fakt ist: Selbst unter gleichartigen Rahmenbedingungen werden ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Deshalb kann man die Meinungen der anderen auch mal stehenlassen, man muss nicht jeden von seiner Meinung überzeugen. - auf der Basis unvollständiger Informationen
Wer zu einem Thema über nur bruchstückhafte Informationen verfügt versucht, diese in Verbindung miteinander zu bringen – so entstehen Vermutungen und Annahmen, die durchaus geeignet sind, etwas zu erklären, ohne es jedoch beweisen zu können. In der Wissenschaft nennt man das Hypothesen.
Eine Hypothese kann ein Ausgangspunkt zur Entwicklung einer Theorie, einer durch Denken gewonnenen Erkenntnis sein. Allerdings wird der Begriff oft falsch benutzt, so ist eine Verschwörungstheorie allenfalls eine These, die im Gegensatz zur Theorie nicht beweisbar ist. - auf der Basis falscher Informationen
Das ist, was Demagogen ausnutzen: Sie verbreiten falsche Behauptungen, um Stimmungen als vermeintliche Meinungen, Ängste und Unruhe, Zustimmung oder Gegenwehr zu provozieren. Gerade im Bereich der “alternativen Medien” sind immer wieder Falschbehauptungen, etwa rund ums Impfen, nachweisbar.
Nicht zum Meinungungsspektrum gehören übrigens gesicherte Erkenntnisse. Wissenschaftler etwa unterscheiden, wenn sie ihre Meinung einfließen lassen, zwischen Hypothese und Theorie. Gelegentlich wird versucht, die Wissenschaft in Misskredit zu bringen, indem gesicherte Erkenntnisse als nur eine Meinung aus dem möglichen Meinungsspektrum abgetan werden.
Warum Meinungen wichtig sind
Wer eine bestimmte Meinung vertritt, beschreibt damit, was und woran er oder sie glaubt. Natürlich kann man an eine geheime Weltregierung glauben, auch wenn das noch so unlogisch ist. Das Problem: Treffen nun, etwa in den sozialen Netzwerken des Internets, immer mehr Menschen aufeinander, die an eine solche Verschwörungstheorie glauben und sich gegenseitig darin bestätigen und ergänzen, umso mehr wird diese Meinung für viele zur Gewissheit – allerdings eben nicht zu Wissen.
Aber selbst, wenn man etwas mit Sicherheit weiß, wird das Verhalten doch eher von Meinungen und Glauben gesteuert. Jeder weiß, dass Rauchen tödlich ist (man kann nur das Glück haben, vorher an etwas anderem zu sterben), jeder weiß, dass zu viel Alkohol schädlich ist, jeder weiß, dass man das Tempolimit nicht überschreiten darf: Also gibt es weder Raucher, Trinker noch Raser? Mitnichten. Vernunft ist ein schwacher Einflussfaktor auf das Verhalten; Immer wieder wird gemeint, einen selbst werde es schon nicht treffen. Manchmal ändern Erfahrungen für eine gewisse Zeit das Verhalten, etwa wenn der Raser geblitzt wurde und dann erst einmal für eine Weile – meist nicht für lange – die Tempolimits einhält.
Meinungen stehen also für Grundeinstellungen, die einen so starken Einfluss auf das Verhalten haben, dass besseres Wissen nicht automatisch die Oberhand gewinnt. In Deutschland sind Freiheit von Wissenschaft und Lehre wie auch die Meinungsfreiheit verfassungsrechtlich garantiert.
Warum in Betrieben und anderen Organisationen die Meinung der Mitarbeiter wichtig ist
Für Unternehmen ist es oftmals geradezu überlebenswichtig, welche Meinung ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Führungskräften, Kunden oder ihrer Arbeit insgesamt haben. Verbreitet ist beispielsweise immer wieder die Grundeinstellung, Kunden und solche, die es werden wollen, seinen “bissel doof” oder sogar “lästig”. Anbieter sollten sich doch eigentlich glücklich schätzen, wenn ein Kunde auf ihrem Fachgebiet eben nicht der Experte ist und sich deshalb wegen einer Problemlösung an sie wendet! Doch im Gegenteil wird manchmal die Situation ausgenutzt, um ein zu aufwendige Lösung oder eine Neuanschaffung aufzuschwatzen – Verhaltensweisen, die sich über kurz oder lang herumsprechen.
Ein Beispiel: Lästig war neulich ein Kunde in einem Ladengeschäft, der einer Mitarbeiterin Bescheid gab, dass das Desinfektionsmittel am Eingang alle ist. Anstelle einem “Danke für den Hinweis, wir füllen gleich nach!” gab es als Antwort nur entgleiste Gesichtszüge und einen wortlosen Blick der dunkelsten Sorte. Es hilft also wenig, Mitarbeiter in erwünschtem Verhalten zu schulen, wenn man ihre Grundeinstellungen nicht kennt. Das führt nur zu oberflächlicher Freundlichkeit, die für eine Kundenbindung sogar kontraproduktiv sein kann. Für einen Kunden, der sich mit etwas abschleppen muss, ist es eben ein Unterschied, ob er freundlich gesagt bekommt “Nur noch 50 Meter, dann haben Sie es geschafft!” oder “Warten Sie, ich fasse mit an!”.
Verbreitet ist auch die Meinung, sich um nichts kümmern zu müssen, wofür man “nicht zuständig” ist. Folge: Bei Fehlern und in Krisensituationen wird weggeschaut und es werden lieber dramatische Folgen in Kauf genommen. Gut, wer in seiner Organisation mit Hilfe einer rechtzeitigen Befragung solchen Entwicklungen vorbeugen kann.
Die Mitarbeiterbefragung im Unternehmen
Viele gut geführte Unternehmen befragen ihre Angestellten regelmäßig. Das bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich: Die Regelmäßigkeit senkt die Hemmschwelle gegenüber einer Beteiligung an der Befragung und die Mitarbeiter werden motiviert, weil sie sich mit ihrem Wissen, ihren Erfahrungen und ihrer Meinung einbringen können – vorausgesetzt, grundlegende Befragungsergebnisse werden bekanntgegeben und das Projekt führt tatsächlich zu Verbesserungen.
Je nach Methode kann die Anonymität einer Mitarbeiterbefragung auch dazu Beitragen, ehrlichere Auskünfte zu erhalten. Ganz entscheidend für die Qualität der gewonnenen Auskünfte ist neben den Frage- und den Antworttypen die Fragemethodik.
Mitarbeiterbefragungen in öffentlichen Institutionen
Auch in Behörden und Einrichtungen in öffentlicher Hand halten moderne Führungsprinzipien Einzug und so gehört auch dort die Mitarbeiterbefragung zu den personalpolitischen Instrumenten, etwa als regelmäßig erhobenes Mitarbeiterfeedback. Wie Unternehmen nutzen viele Behörden die Mitarbeiterbefragung einmal jährlich.
Die Teilnahme ist stets freiwillig und anonym. Die Mitarbeiter der öffentlichen Institution werden beispielsweise nach ihrer Arbeitszufriedenheit und dem Grad ihrer körperlichen und psychischen Belastung durch ihre Tätigkeit befragt. Ziel ist es herauszufinden, welche Bedürfnisse die Mitarbeiter in Verbindung mit ihrem Arbeitsplatz haben. Können diese Bedürfnisse besser befriedigt werden, so glaubt man, dann lassen sich die Arbeitsprozesse effektiver gestalten. Dabei geht es nicht nur um die persönliche Zufriedenheit der Mitarbeiter, sondern auch darum zu ermitteln, welche Prozesse im Arbeitsablauf aus Mitarbeitersicht vereinfacht werden könnten oder wie die technische Ausstattung verbessert werden kann. Reibungslose Abläufe steigern das Erfolgserlebnis, das wiederum motiviert: Das Prinzip “Lust auf Leistung” wohnt jedem Menschen inne, wenn es nicht durch schlechte Rahmenbedingungen zerstört wird.
Als Mittel für die Mitarbeiterbefragung werden häufig standardisierte Fragebögen eingesetzt. Wie eine Mitarbeiterbefragung gelingt, hat der nach eigenen Angaben europäischen Marktführer zusammengefasst: http://effectory.de/.
Was die Mitarbeiterbefragung in öffentlichen Institutionen besonders macht
Wer in einer öffentlichen Institution mitarbeitet, findet oftmals ein sehr spezielles Arbeitsumfeld vor. Im Gegensatz zu den Mitarbeitern privater Unternehmen gelten in Behörden oft spezielle Vorschriften, wie sie sich aus der Gesetzeslage ergeben und gegenüber allen Bürgerinen und Bürgern zu beachten und umzusetzen sind. Diese ganz eigenen Herausforderungen müssen von der Behördenleitung beachtet werden, denn damit alleine gelassene Mitarbeiter fühlen sich schnell überfordert und frustriert.
Öffentliche Institutionen sind, was die interne Hierarchie anbetrifft, anders strukturiert als privat geführte Unternehmen: nämlich deutlich komplizierter. Das macht den Ablauf von Mitarbeiterbefragungen in öffentlichen Institutionen nicht einfacher. Praktisch bedeutet das: Mehr Personen und vor allem mehr Ebenen sind in die Vorbereitung eines Befragungsprojektes involviert. Das kann die Entscheidungsfindung und damit die Planungsdauer erheblich erhöhen. Auch die Einbindung von für Behörden typischen Interessenvertretern wie Gleichstellungsbeauftragten, Personalrat und Schwerbehindertenbeauftragten muss berücksichtigt zu werden.
Viele Behörden verfügen über einen breiten Stamm an Teilzeitbeschäftigten mit den unterschiedlichsten Arbeitszeitmodellen. Dem muss Rechnung getragen werden, indem das Zeitfenster für die Durchführung der Mitarbeiterbefragung großzügig gesetzt wird. Folgen der Befragung Kommunikations-Workshops, um die Ergebnisse aufzuarbeiten, erweist sich in Behörden eine Terminfindung, zu der alle Mitarbeiter präsent sind, oft problematisch.
Zusammenfassung
Mitarbeiterbefragungen sind, wenn sie professionell vorbereitet, durchgeführt und ausgewertet werden, ein rationelles Feedbackverfahren für Führungskräfte in den unterschiedlichsten Organisationen. Je nach Zuschnitt und Fragestellungen liefern sie Sachaussagen und Meinungsbilder. Daraus lassen sich Verbesserungsansätze ableiten. Zugleich können Befragungen benutzt werden, um Angestellte für bestimmte Sachverhalte, etwa die Qualität im Umgang mit Kunden, zu sensibilisieren.
Tipp:
Erfahrungsaustausch und Wissen zu Fragen der Mitarbeiterführung gibt es auf den Unternehmerabenden, die der Unternehmerverband Markersdorf e.V. veranstaltet. Der Verband versteht sich als Plattform für Unternehmer sowie verantwortliche Führungskräfte aus Betrieben, Institutionen und Behörden vor allem aus der Region Markersdorf. Wegen der Corona-Pandemie sind die Veranstaltungen des Unternehmerverbands allerdings aktuell ausgesetzt.
Kontakt für Interessenten: Rolf Domke, Vorsitzender, Tel. 035829 65760.
Quelle: PR/Ost!