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Corona und eine wichtige Investition

Bürgermeister Februar 2021

Am Deutsch-Paulsdorfer Schlossteich im Februar 2016
Am Deutsch-Paulsdorfer Schlossteich im Februar 2016

Symbolfoto: Gabriela Dernbach

Liebe Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Markersdorf!

„Nahezu alle Krisen lassen sich bewältigen – vorausgesetzt, wir schulen unsere innere Stärke und unser Selbstbewusstsein.“

- Siegfried Santura
deutscher Ingenieur, Ökonom und Autor

Wenn man eine Krise bewältigen muss, dann ist es müßig mit Redewendungen wie “Stressabbau”, “Ruhe bewahren”, “es wird schon wieder”, “es wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird”, “eigentlich geht es uns doch noch relativ gut” und ähnlichem zu hantieren.

Diese Pandemie mit dem notwendigen Lockdown ist der blanke Stress. Alle sind aus den gewohnten Tagesabläufen gerissen. Kontaktbeschränkungen erschweren oder besser verhindern die Kommunikation miteinander. Existenzängste stehen allerorts auf der Tagesordnung. Einsamkeit, Betätigungseinschränkungen und Ansteckungsangst befördern die vorherrschende Situation ebenso wenig, wie Verharmlosungen und Verschwörungstheorien.

In den Gesprächen, die ich momentan führe, wird hauptsächlich der Wunsch nach etwas Normalität deutlich. Normalität – was ist das?

Zu jeder Zeit, des eigentlich normalen Lebens, findet man immer etwas, woran manch einer sich aufbauschen kann. Irgendjemand macht irgendwo, irgendetwas – was uns persönlich eigentlich gar nicht interessiert und dann bekommen wir aus 40 Kanälen mindestens 35 Meinungen und Stimmungsbilder dazu angeboten.

Wie sollen die “normalen” Bürger das verarbeiten? Wir suchen uns aus den 35 Angeboten eines heraus, was unserer Meinung am nähesten kommt und vermischen es mit den anderen 34. Wenn dann das Chaos komplett ist, suchen wir nach einem Schuldigen und dann nach jemandem, der uns die Wahrheit sagt und die Richtung weist. In der vorherrschenden Pandemie gibt es diesen Jemand nicht. Wie fast immer in einer Krise hält sich das Verhältnis von Experten und Besserwissern die Waage.

Sieht man sich in den Medien die zahlreichen Talkshows an, ist man erstaunt, wie relativ gleiche Themen durch verschiedene Interpretationen einen total anderen Sinn erhalten. Noch erstaunlicher sind auch die Auswahl der Gesprächspartner und die “wertungsfreie” Gesprächsführung einiger Moderatoren.

Dabei ist die Lösung der Coronakrise doch eigentlich sehr einfach. Wir müssen sie durchstehen und das können wir nicht durch Gerede, sondern durch gegenwärtiges Handeln. Jeder hat verstanden, dass er Abstand halten muss, um damit Infektionsketten zu unterbrechen. Und jeder ist dabei anders einfallsreich. Unsere Senioren gratulieren sich zum Beispiel auch weiterhin zu den Geburtstagen. Sie klingeln einfach an der Tür, stellen die kleinen Geschenke ab und winken sich dann über den Hof. Wenn sie sich dann rein zufällig beim Fleischer- oder Bäckerwagen treffen, tragen sie Masken, halten Abstand und freuen sich darüber sich zu sehen. Von diesen Situationen geht keine Gefahr aus, denn es sind alle sehr diszipliniert.

In den Kindereinrichtungen treffen sich nur die Notbetreuungen. Auch hier ist der Einfallsreichtum enorm. Mal abgesehen von der Tatsache, dass alle Berufe wichtig und damit systemrelevant sind, spiegelt die jeweilige Interpretation ein sehr breites interessantes Spektrum wider.

Genauso wichtig wie es ist, dass die Kinder sich mit Gleichaltrigen treffen und austauschen können, ist die Tatsache, dass sehr viele Familien ohne die Einrichtungen immer häufiger in echte familiäre Probleme kommen. Deswegen ist Zusammenhalt, gegenseitiges Verständnis und Achtung momentan besonders wichtig. Auch für unsere Erzieher ist die Situation nicht ganz leicht und sie meistern diese gegenwärtig, wie gewohnt hervorragend.

Ich könnte noch einige Beispiele aufzählen, die uns täglich begegnen. Was sich täglich in den Betrieben, Einrichtungen, Firmen und den Verwaltungen abspielt, verstärkt den Eindruck nur noch mehr, dass wir endlich wieder etwas Normalität zurückgewinnen müssen.

Das lang ersehnte Impfmittel ist endlich vorhanden und nach tüchtigen Startschwierigkeiten läuft der Impfmechanismus auch bei uns endlich an. Wir sollten jetzt nicht lamentieren, warum einiges schiefgelaufen ist. Die Hoffnung, dass die Impfungen Ruhe in die Situation bringen, sollte uns auch die nötige Geduld geben, die Einschränkungen bis vermutlich Ostern zu überstehen.

Da es neben Corona auch noch andere wichtige Dinge gibt, möchte ich die Gelegenheit nutzen und über die wichtigste Investition in unserer Gemeinde in den nächsten beiden Jahren informieren.

Nach ausführlicher Diskussion wird der Krippenbereich in Friedersdorf durch einen Ersatzneubau ersetzt. Die Gesamtkosten von ca. 1,6 Millionen Euro sind gedeckelt durch ca. 600.000 Euro Förder- und eine 1 Million Euro Eigenmittel. Eine Absicherung eines Teils der Eigenmittel durch Kreditaufnahme wird geprüft.

Die Bauzeit ist durch den Förderantrag zum 30.06.2022 befristet. Da während der Baumaßnahme keine Betreuung in Friedersdorf möglich ist, wird eine Übergangsbetreuung der Friedersdorfer Kinder in einem Spezialcontainer abgesichert. Als Standort für diesen Container wurde die Wiese zwischen Kita Markersdorf und Turnhalle gewählt. An diesem Standort sind alle durch das Landesjugendamt geforderten Bedingungen gegeben.

Eine Information für die Eltern wird es rechtzeitig durch die Einrichtung geben. Mit dieser Maßnahme werden wir die großen Investitionen in unseren Kindereinrichtungen abschließen. Neue Aufgaben in den bestehenden Einrichtungen werden uns jedoch auch zukünftig begleiten. Für Fragen stehen wir jederzeit zur Verfügung.

So nun bleibt mir nur noch allen Schulkindern, den Eltern, Großeltern und Geschwistern angenehme vorgezogene Winterferien zu wünschen. Machen sie das Beste daraus.

Enden möchte ich mit meinem momentanen Standardsatz. Bleiben oder werden Sie bitte alle gesund, zuversichtlich und geduldig. Hoffentlich kann ich in meinem Märzbericht schon mehr Optimismus verbreiten.

Ihr Bürgermeister
Thomas Knack

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