“Recht herzlichen Dank sagen wir allen Mitstreitern, die uns bei der Pflege der Inseln im Teich unterstützten, ebenso den Kollegen vom Bauhof, die das Gestrüpp kurzfristig abgeholt haben. Glücklicherweise war der Teich auf Grund niedriger Temperaturen etwas stärker zugefroren, so dass wir diesmal ohne einen Einbruch in Wasser auskamen”, beginnt der Holtendorfer Ortsvorsteher Jürgen Lange seinen Beitrag im Schöpsboten vom März 2021.
Für die Arbeiten am Holtendorfer Dorfteich, nach dem früheren Gutsbesitzer Spinnteich genannt, gab es eine bis Ende Februar geltende Sondergenehmigung, die bei länger anhaltender Kälte hätte verlängert werden können.
Unerklärliches sorgt für Aufregung
Viele Spaziergänger, die am Teich entlanggehen, regen sich wegen abgeknickter Sträucher im Uferbereich auf, doch das ist so gewollt – nicht die Aufregung, sondern die Sträucher.
“Eigentlich wollten wir den Uferbereich vom Wildwuchs befreien und hätten einfach und kompromisslos die Säge oder die Astschere angesetzt. Eine Mitarbeiterin des Landschaftspflegeverbands Oberlausitz hat uns bei einer Ortsbegehung jedoch informiert, dass die Strünke spätestens nach ein bis drei Jahren wieder neu ausschlagen und dasselbe Problem wieder auftritt. Durch das Abknicken und das Ringeln – das Rundumentfernen der Rinde im unteren Bereich des Austriebes – wird das Wachstum unterbrochen und die Schösser gehen ein”, erklärt Jürgen Lange den Hintergrund.
Mit der gleichen Methode bringen die Borkenkäfer ganzen Wäldern den Tod. “Warten wir also ab, ob sich der Erfolg wie gewünscht einstellt”, so der Ortsvorsteher.
Das Schilf in den Griff bekommen
“Mit Unterstützung des Landespflegeverbandes hatten wir uns vorgenommen, das Schilf am Rand und in der Mitte des Teiches kurz oberhalb der Wurzeln einzugrenzen. Dafür hätten wir nun aber eine eisfreie Fläche benötigt. Leider konnten wir finanzielle Mittel für notwendige Baggerarbeiten am Teichrand nicht kurzfristig auftreiben. Wir hoffen nun auf die Einstellung der Mittel bis Ende des Jahres, denn ab Anfang März sind entsprechende Arbeiten am Teich tabu”, berichtet Jürgen Lange weiter.
Eine komplette Sanierung des Teiches sei momentan nicht möglich, aber: “Wir sind bestrebt zumindest Voraussetzungen dafür zu schaffen.”
Krötenwanderung steht bevor
Im Frühjahr, wenn die Krötenwanderung beginnt, werden wieder entsprechende Zäune aufgestellt (Anmerkung der Redaktion: inzwischen ist das erledigt).
In diesem Zusammenhang hat Jürgen Lange eine Bitte: “Wer uns bei der Betreuung helfen kann, melde sich bitte bei mir. Vergangenes Jahr hatten wir, so die Auskunft vom Landschaftspflegeverband Oberlausitz, die größte Population an Kröten. Wir konnten sogar die äußerst seltene Knoblauchkröte am Teich nachweisen. Beides macht uns schon etwas stolz.”
Für die Kinder ist so ein Dorfteich eine tolle Sache, weiß auch Jürgen Lange: “Mit etwas Wehmut denken wir an die Winter der 90er Jahre, so ein Treiben auf dem Eis wie beim letzten Wintereinbruch war damals täglich zu sehen. Die zugezogenen Stadtkinder wurden wie heute ganz selbstverständlich in das Dorfleben integriert.”