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Ratgeber Gesellschaft und Gesundheit

Von den Jüngeren lernen

Wenn sich die Generationen gut miteinander verstehen, ist das besonders für die Älteren ein großes Glück
Wenn sich die Generationen gut miteinander verstehen, ist das besonders für die Älteren ein großes Glück

Symbolfoto: Silvia, Pixabay License

Es scheint das Vorrecht der Älteren und zudem sehr logisch, dass sie die Erfahrungen, die sie in ihrem Leben gesammelt haben, an die jüngere Generation weitergeben. Allerdings ist so mancher enttäuscht, wenn er feststellen muss, dass junge Leute auf die Erfahrungen der Alten insgesamt wenig Wert legen und ihre Erfahrungen lieber selbst machen. Hinzu kommt, dass die Gelegenheiten zum Vermitteln von Erfahrungen abnehmen, wenn etwa die Kinder zeitig aus dem Haus gehen oder die Enkel in weiter Ferne aufwachsen.

Doch die Weitergabe von Wissen vermittelt Senioren das Gefühl, gebraucht zu werden – und das ist wichtig, um aktiv und gesund zu bleiben. Es gibt viele Möglichkeiten für Ältere, sich zu engagieren, nicht zuletzt bieten die Senioren-, Kultur- und Heimatvereine in den Markersdorfer Ortschaften eine sehr gute Basis dafür.

Lebenserfahrung als Vorteil – und Risiko

Lebenserfahrung zu haben, das ist etwas sehr Schönes: Durch Situationen, die für Jüngere ungewohnt und aufregend sind, gehen Ältere cool und gelassen. Neben dem Vorteil, zu wissen, wie der Hase läuft, wie man so sagt, bringt die Erfahrung jedoch auch einen Nachteil: Wenn man nicht aufpasst, verhält man sich immer wieder so, wie es “erfahrungsgemäß” am besten ist und geht dadurch neuen Erfahrungen regelrecht aus dem Wege. Deshalb sind jede und jeder gut beraten, im Alter ab und zu etwas Außergewöhnliches oder gar Verrücktes zu unternehmen – Erfahrungen gewinnt man schließlich nur, wenn man etwas wirklich macht!

Ein reiches Maß an gesammelter Lebenserfahrung darf allerdings nicht dazu verleiten, auf Jüngere herabzuschauen. Diese Gefahr liegt nahe, wenn vorschnell das Urteil “hat ja noch nichts geleistet” gefällt wird, die Rede vom “Grünschnabel” ist oder der Lehrling zum “Stift” wird, wobei ja selbst der Begriff Lehrling heutzutage vielen nicht mehr korrekt genug ist, weshalb sich der oder die Auszubildende – kurz Azubi – eingebürgert hat. Hinzu kommt: Die Jüngeren haben heute teils ganz andere Probleme zu lösen, als sie die Älteren je hatten.

Wer sich gegenüber Jüngeren aufgrund seiner Lebenserfahrungen überheblich zeigt, begibt sich aufs Glatteis. Einesteils hat jeder, der, sagen wir, im Rentenalter angekommen ist, tatsächlich ein gerüttelt Maß an Lebenserfahrungen, die ihn prägen, angehäuft – über die Qualität der Lebenserfahrungen sagt das aber gar nichts aus. Zum anderen ersetzt die moderne junge Generation Lebenserfahrungen großenteils durch die effektive Nutzung von Zugängen zu Wissen und durch dessen Verwertung, womit sie den Älteren in aller Regel deutlich voraus ist. Sicher machen Jüngere dabei auch Fehler, können diese aber korrigieren und daraus lernen – was jenen, die sich vor allem von ihren Erfahrungen leiten lassen, eher verwehrt ist.

Was man von Jüngeren lernen kann

Beispiele finden sich im Alltag genug: Wie schnell werden Leute, die sich engagieren, mit Vorurteilen abgekanzelt, etwa die “Fridays for Future”-Bewegung als “Kinder aus wohlhabenden Familien, die selbst noch nichts geleistet und vom wahren Leben soundso keine Ahnung haben”. Ebenso sehen sich Politiker immer wieder ähnlichen Vorwürfen ausgesetzt. Doch im Politikerberuf kommt es darauf an, was auch die Fridays for Future-Bewegung antreibt: Zukunftsverantwortung zu übernehmen. Dazu gehört vor allem, schnell die wichtigsten Einflussfaktoren zu erkennen, Prämissen zu setzen und sich dann zielgerichtet zu engagieren. Schön, wenn dabei Lebenserfahrung – etwa durch Beratung – einfließt, aber gesellschaftliche Prozesse zu steuern, das hat viel mehr mit Denken in Entwicklungssystemen und systemischer Betrachtung zu tun.

Noch konkreter: Vielleicht ist manchem aufgefallen, dass viele junge Leute regelmäßig eine Wasserflasche bei sich haben, während Ältere in gleicher Situation vielleicht fragen: “Wozu soll ich jetzt Wasser mitnehmen?” Fakt ist: Der Flüssigkeitshaushalt im Körper sollte stets ausgeglichen sein. Was eigentlich über das Durstgefühl gut reguliert wird, muss im Alter bewusst beachtet werden. Im Alter sinkt der Wasseranteil in den Zellen des Körpers und das Durstgefühl meldet sich nicht mehr so häufig. Dennoch ist es auch im Alter wichtig, ausreichend zu trinken

Lebensmittel Wasser

Zum Wassertrinken findet man im Internet viele Hinweise, allerdings auch viele Quellen, die mit falschen Angaben und einer gehörigen Portion Esoterik arbeiten. Eine seriöse Orientierung bietet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V., die Richtwerte für die Zufuhr von Wasser veröffentlicht hat. Diese Richtwerte hängen  – wie ausgewiesen – stark vom Alter und der Lebenssituation ab, immer aber gilt: Wer zu wenig Wasser trinkt, beeinträchtigt Körper und Geist. Wasser braucht nicht nur das Gehirn, sondern alle Körperzellen und die Stoffwechselprozesse werden beeinträchtigt, wenn dem Körper zu wenig Wasser angeboten wird. Für den Einzelnen ist nachvollziehbar, dass Haut, Schleimhäute, Bandscheiben und etwa die Nieren von einem ausreichenden Wasserangebot profitieren – im Zweifel bei Gelegenheit einfach einmal beim Hausarzt nachfragen.  

Ausdrücklich ist die Rede von Wasser, denn die Aufforderung, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, ist kein Freibrief für Biertrinker. Durch den Alkohol entzieht der Gerstensaft dem Körper mehr Wasser als er zuführt. Das bevorzugte Getränk sollte tatsächlich Wasser sein, auch ungesüßte Tees gehen in Ordnung. Wer andere alkoholfreie Getränke einkauft, sollte sich nicht vom Etikett täuschen lassen, sondern unbedingt einen Blick auf die Nährwertangaben werfen, wo bereits der ausgewiesene Zuckeranteil oft signalisiert: Ungesund!

Unterm Strich

Auch mit diesem kleinen Wissenshintergrund zum Beispiel “Wasser” wird deutlich, wie sehr viele aus der jüngeren Generation ihr Wissen praktisch anwenden. Dort, wo es sich anbietet, sollten Ältere nicht zu eitel sein, von Jüngeren zu lernen und es ihnen nachzutun.

Tipp:
Wasser ist Leben – wer Wasser besser verfügbar machen will, kann man einen Wasserspender aufstellen. Solche Geräte, die für nachhaltigen Betrieb mit oder ohne Trinkbecher konzipiert sind, gibt es für öffentliche Bereiche, Kindereinrichtungen sowie für alle Orte, wo Kunden oder Besucher hinkommen oder Angestellte sich aufhalten.

Ein Beitrag der Redaktion markersdorf.de

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