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Haus und Garten

Schöne Pflanzen – aber Vorsicht!

Allerorten blüht jetzt der Mohn in kräftigen rot-orangenen Tönen an den Feldrändern, abgebildet ist allerdings ein Ziermohn
Allerorten blüht jetzt der Mohn in kräftigen rot-orangenen Tönen an den Feldrändern, abgebildet ist allerdings ein Ziermohn

Nichts scheint einfacher, als sein Grundstück oder seinen Garten zu bepflanzen. Doch einige Pflanzen darf man gar nicht verwenden, andere sind giftig – ein wenig Hintergrundwissen sollte man also schon haben.

Der Mohn ist ein gutes Beispiel. Er ist wunderschön und eine Zierde für jeden Garten. Mohn gibt es in vielerlei Arten, der Päonienmohn, der Seidenmohn und der Orientalische Mohn sind nur einige davon. Doch nicht jeder Mohn darf im privaten Garten gepflanzt werden: Das Pflanzen von Schlafmohn ist illegal, denn aus ihm kann aus den eingeschnittenen unreifen Kapseln Opium gewonnen werden. Zumindest Vorsicht ist geboten beim Klatschmohn vom Feldrand: Er galt früher als Heilpflanze, aus der Tee gekocht wurde, ist in größeren Mengen jedoch giftig. Wie Schlafmohn ist auch psychoaktiver Hanf für den Privatanbau absolut tabu, insofern nicht eine der seltenen Genehmigungen zur medizinischen Verwendung vorliegt.

Zur Allgemeinbildung gehören ebenfalls die Eigenheiten bestimmter anderer Pflanzen, wie sie auch in den Markersdorfer Ortschaften wachsen. Eibe, Blau- und Goldregen sind sehr schön, aber hochgiftig. Sie sollte man auf keinen Fall im Garten wachsen lassen, wenn Kinder im Haushalt leben. Besonders die roten Beeren der Eibe sind sehr verlockend für Kinder, führen jedoch zu schweren Vergiftungserscheinungen. Auch an Pferdekoppeln dürfen keine Eiben gesetzt werden – auf Pferde wirkt die Pflanze tödlich.

Heilkraft der Pflanzen nutzen

Hildegard von Bingen lebte von 1098 bis 1179 und war nicht nur eine bemerkenswerte Ordensfrau und Äbtissin, sondern auch Vorreiterin auf dem Gebiet der Pflanzenkunde. Ihr Wissen und Wirken, ihre Erkenntnisse über Krankheiten, Heilpflanzen und ihre ganzheitliche Sichtweise hat auch heute noch hohen Wert. Hildegard von Bingen ist als Heilkundige, Mystikerin und Klostergründerin in die Geschichte eingegangen. Sie verfasste die Werke “Physica” und “Causa et curae” als bedeutende Dokumente der Naturwissenschaft und Heilkunde. Im Jahre 1233 wurde sie heilig gesprochen.

„Die ganze Natur soll dem Menschen zur Verfügung stehen, auf dass er mit ihr wirke, weil ja der Mensch ohne sie weder leben noch bestehen kann.“

- Hildegard von Bingen

Tipp:
In der Görlitzer Partnerstadt Wiesbaden wurde anlässlich des 900. Geburtstag 1998 vom Freundeskreis Apothekergarten auf der Aukammallee 39 ein Apothekergarten mit Pflanzen der Hildegard-Medizin angelegt. Geöffnet ist täglich von 8 bis 20 Uhr.

Ein weiteres Beispiel für die Heilkraft von Pflanzen, wie sie auch in der Großgemeinde Markersdorf zu finden sind, ist die zurzeit blühende Kastanie Aesculus hippocastanum.

Kastanienblüte in Holtendorf

Foto: BeierMedia.de

Umgangssprachlich Rosskastanie genannt, gehört sie zur Pflanzenfamilie der Seifenbaumgewächse. Ihr werden viele gute Fähigkeiten zugeschrieben: Die Kastanie soll gegen Besenreiser und Venenleiden helfen, entzündungshemmend und kreislaufstärkend wirken. In der Kosmetik wird sie gegen Augenringe eingesetzt. Manche zerschlagen die Früchte mit einem Hammer und verwenden sie als Waschmittel.

Ergo: Wer schlau ist, nutzt die positive Wirkung und Kraft der Pflanzenwelt zu seinem Wohl. Und nicht zuletzt sind Gärten natürlich auch Ökosysteme, die wertvoll und wichtig für die Umwelt und hier besonders die Insekten sind.

Pflanzen wirken jedoch nicht nur im Garten und in der freien Natur – sie können auch ganz gezielt in Wohnungen und Häusern eingesetzt werden. Allerdings sollte man sich auch vor der Verwendung von Pflanzen in Innenräumen genaue und zuverlässige Kenntnisse verschaffen.

Pflanzen in Innenräumen

Gesundes Leben und Arbeiten in Innenräumen ist seit einigen Jahren immer stärker in den Fokus geraten, man denke nur an die Schadstoffe, die vor allem neue Möbel und Geräte ausdünsten. Eben erst hat die Corona-Pandemie mit Ausgangsbeschränkungen und Home Office gezeigt, dass sich mancher viel mehr als zuvor in den eigenen vier Wänden aufhält. Das Internet und die Sehnsucht nach einem sinnbildlich geschützten Rückzugsraum verstärken den Trend zum Zuhausebleiben. Hinzu kommt: Auch nach Corona wird die bedeutendere Stellung des Homeoffice im Berufsalltag bleiben. 

Pflanzen verschönern – ob nun als simpler Blumentopf oder als Gestaltungselement – Wohnräume und Büros, sie wirken stimmungsaufhellend, entspannend und anregend. Sie sind sogar in der Lage, Wohngifte und Staub aus der Luft zu filtern. Zimmerpflanzen kühlen die Räume und können als Luftbefeuchter dienen – sparsamer und ökologischer arbeitet keine Klimaanlage!

Doch auch bei der Auswahl von Zimmerpflanzen sollte man sich vorab über deren Wirkungen informieren. Für Allergiker gibt es Pflanzen, die sie besser meiden sollten, weil sie allergische Reaktionen hervorrufen können. Die Birkenfeige, eine sehr schöne Pflanze mit üppigem Blattwerk, wird gern als Zimmerpflanze empfohlen, jedoch berichten Asthmatiker davon, dass sich die Birkenfeige ungünstig auf ihre Beschwerden auswirke.

Generell wird empfohlen, für Zimmerpflanzen nur organischen Dünger und keinen mit künstlich hergestellten Bestandteilen einzusetzen. Sie dürfen nicht zu viel gegossen werden, denn dann liegt die Gefahr nahe, dass die Erde schimmelt. Der Schimmel im Blumentopf zeigt sich als weiße Oberfläche der Blumenerde.

Wer sich näher über Zimmerpflanzen informieren möchte, wird im Internet schnell fündig, schließlich geht es nicht nur um Aussehen und Größe, sondern auch um die Wirkung und den Pflegeaufwand. Eine kleine Vorauswahl hilft unter diesen Aspekten, die besten Zimmerpflanzen zu finden.

Tipp:
Kaffeesatz ist ein wertvoller Dünger, der dem Kompost oder der Blumenerde – wegen der Schimmelgefahr nur in getrockneter Form – zugegeben werden kann. Als Zusatz beim Gießen neutralisiert er den pH-Wert des Gartenbodens. Zimmerpflanzen jedoch sollten höchstens einmal wöchentlich mit Kaffeesatz (Wasser und Kaffeesatz zu gleichen Teilen) gegossen werden, um Schimmel zu vermeiden.

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