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Kann man das selbst machen?

Den Garten verkabeln

Wo treffen sich eigentlich die Schwalben, wenn alle Kabel unter der Erde liegen? Aber diese Weißbauch-Schwalbenstare, die in Australien und auf Südsee-Inseln leben, interessiert das nicht wirklich
Wo treffen sich eigentlich die Schwalben, wenn alle Kabel unter der Erde liegen? Aber diese Weißbauch-Schwalbenstare, die in Australien und auf Südsee-Inseln leben, interessiert das nicht wirklich

Foto: Vinson Tan, Pixabay License

Zuhause ist es doch am besten – ein Spruch, der bei vielen sogar nach einer Urlaubsreise in die Gedanken kommt. Hier hat alles seinen Platz, ist zur Hand und vertraut. So mancher hat über viele Jahre hinweg ins traute Heim und das Grundstück investiert, immer wieder etwas neues. Jetzt kommt immer mehr in Mode: die Verkabelung des Gartens.

Dass es immer was zu tun gibt, hat nicht nur eine große Baumarktkette erkannt. Und es stimmt: Kaum glaubt man, “fertig” zu sein, kommen die nächsten Ideen. Eine davon ist, im Garten mit Erdkabeln feste Anschlusspunkte, sprich Steckdosen mit entsprechendem Schutzgrad gegen Staub und Wasser, zu installieren. Für viele ist das schon ausreichend, andere wiederum stellen sich ein richtiges Gartenhaus – vielleicht sogar ein Gartenbüro – mit fester Stromversorgung auf.

Elektrizität kann tödlich sein

Wer hier voller Tatendrang zu Werke geht, sollte zuallererst bedenken: Elektrizität, wie sie im Haushalt verwendet wird, ist so richtig lebensgefährlich. Das liegt nicht nur an der Normalspannung von 230 Volt, die einen tödlichen elektrischen Stromfluss durch den Körper treiben kann, sondern auch an der Netzfrequenz von 50 Hertz, die das gefährliche Vorhofflimmern am Herzen auslösen kann.

Wer allen Gefahren ausweichen möchte, lässt etwa für die Gartenbeleuchtung eine Kleinspannungsanlage installieren; allerdings ist Kleinspannung nicht ganz harmlos, denn als Kleinspannung gelten Wechselspannung unterhalb von 50 Volt  – schönen Gruß vom Weidezaun – und Gleichspannung unterhalb von 120 Volt. Erst bei Wechselspannung unter 25 Volt und Gleichspannung kleiner als 60 Volt ist die Gefahr unter normalen Verhältnissen gebannt; Kinderspielzeug ist generell auf 24 Volt begrenzt, wobei ein Transformator kein teil des Spielzeugs sein darf.

Praktisch hat dieser kleine Ausflug in die Welt der elektrischen Spannung allerdings kaum Bedeutung, denn die meisten wollen im Garten sicherlich einen 230 Volt-Anschluss, es sei denn, jemand braucht den umgangssprachlich Baustrom genannten Drehstromanschluss, zwischen dessen drei Phasen jeweils 400 Volt anliegen. Nötig kann das sein etwa für einen leistungsfähigen Kreissägenmotor oder für eine starke Wasserpumpe für den Brunnen.

Fachleute hinzuziehen!

Auch wenn Schaltpläne manchmal einfach aussehen: Grundsätzlich sollte man zu den Arbeiten für eine Gartenverkabelung einen Elektroinstallationsbetrieb hinzuziehen – es gibt halt mehr zwischen Hausanschluss und Steckdose, als sich mancher Laie vorstellen kann. Ein Elektrofachbetrieb gewährleistet, dass alle Vorschriften eingehalten werden und niemand von der neuen Anlage gefährdet wird.

Eine Auswahl von Hinweisen, worauf auf jeden Fall geachtet werden sollte:

  • Im Erdreich dürfen nur spezielle Erdkabel verlegt werden. Für Anschlüsse im Garten kommt der Typ NYY-J infrage. Dieses Kunststoffkabel mit Schutzhülse ist zusätzlich mit PVC isoliert.
  • Der Kabelquerschnitt darf keinesfalls zu gering dimensioniert sein. Er hängt ab von der Spannung, wie wiederum den elektrischen Strom treibt. Hier muss man wissen, welche Verbraucherlasten für wie lange anliegen. Auch die Kabellänge gehört neben weiteren Faktoren zu jenen, die berücksichtigt werden müssen.
  • Das weiß jeder: Wo ein Garten, da sind Hacke und Spaten nicht weit. Deshalb müssen Erdkabel generell in mindestens 60 Zentimetern Tiefe verlegt werden, Fachleute empfehlen allerdings 80 Zentimeter als Schutz vor Frost und mechanischen Beschädigungen.
  • Jeweils zehn Zentimeter unter und über dem Kabel sollte sich ein Sandbett befinden, das am besten mit Ziegeln abgedeckt wird. Warnband nicht vergessen!
  • Empfohlen wird ferner, das Erdkabel in einem Kabelschutzrohr – das auch als Leerrohr dienen kann – zu verlegen.

Nicht zu vergessen ist, dass der Netzbetreiber die Erdverkabelung genehmigen und abnehmen muss. Er wird unter anderem auf Vorschriften zum Leitungsverlauf achten. Schon für die Antragstellung ist es ratsam, mit einem Elektromeister zusammenzuarbeiten, der das Prozedere kennt. 

Und ohne dafür zugelassenen Installationsbetrieb geht es auch zu guter Letzt nicht, denn das neue Erdkabel muss im Hausanschlusskasten separat abgesichert werden.

Tipp:
Wer nun Zweifel hat, ob sich eine Erdverkabelung lohnt und dennoch nicht immer wieder Verlängerungsschnüre ausrollen will, kann sich zu einer fest installierten Luftverkabelung schlaumachen – am besten beim Elektriker, billiger als eine Erdverkabelung wird’s allemal!

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