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Weltberühmt und anerkannt

Deutsche Brotkultur

Brot bedeutet hierzulande leckere Vielfalt
Brot bedeutet hierzulande leckere Vielfalt

Foto: Marco Aurelio, Pixabay License

Weltweit ist Deutschland – und nicht zuletzt Sachsen – für seine herausragende Brotkultur bekannt. “Mit ca. 3.200 eingetragenen Brotsorten haben Innungsbäcker es geschafft: Die Deutsche Brotkultur wurde durch die nationale UNESCO-Kommission im Jahr 2014 in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen”, jubelt noch heute der Deutsches Brotinstitut e.V., Berlin, auf seiner Webseite.

Man spricht sogar von der “deutschen Brotlandschaft”, weil der Geschmack des Brotes in den Ackerböden beginnt. Tatsächlich bestimmen die Böden den Getreideanbau – und diese wiederum das Brot. Dem deutschen Bäckerhandwerk ist es zu verdanken, dass Brot zu einer kulturellen Ausdrucksform geworden ist. Um die damit verbundene Tradition und Kreativität zu bewahren, erfolgte die genannte Aufnahme in die UNESCO-Liste.

Langer Weg bis zum Welterbe-Titel

Doch der Weg dorthin – das Bewerbungsverfahren – hatte es in sich. Man muss wissen: Jährlich werden nur wenige, streng geprüfte Eintragungen in die Liste zugelassen. Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. , Dachverband der deutschen Innungsbäcker mit Sitz in Berlin, musste seinen Vorschlag zur Aufnahme der deutschen Brotkultur dem Land Berlin vorlegen und seinen Antrag dort einreichen.

Mit der Aufnahme in die Liste der UNESCO wird deutlich, dass die deutsche Brotkultur nicht nur anerkannt, sondern auch schützenswert ist. Die Schutzbedürftigkeit zeigt die Tatsache, dass mit Großbäckereien längst die Industrialisierung ins Bäckerhandwerk eingezogen ist. Immer wieder wird außerdem gemunkelt, dass Backwaren tiefgekühlt sogar aus China nach Deutschland kommen – von gut 282 Millionen Brötchen sprach Anne Wohland in ihrem Artikel “China auf deutschen Tellern”, der auf dem Portal DerWesten.de schon im Jahr 2011 veröffentlicht wurde. Auch darauf soll die Anerkennung der Deutschen Brotkultur als Weltkulturerbe hinweisen. 

Regionale Spezialitäten

Schaut man auf die Bäckereien in der Region um Markersdorf und das benachbarte Görlitz, dann finden sich Fachbetriebe, die auch regionale Spezialitäten anbieten. Dazu gehört nicht nur Brot, denn Sachsen hat auch an Konditoreiwaren wie Torten und Kuchen viel zu bieten. Beliebt und bekannt sind die Eierschecke, der Pfefferkuchen, der Stollen, der Meißner Fummel, die Leipziger Lerchen, Russisch Brot und die Sächsische Bäbe. Im Niederschlesischen Teil Sachsens, zu dem Markersdorf gehört, sind zudem schlesische Spezialitäten wie die Liegnitzer Bomben oder die Schlesischen Mohnkließla, die Mohnklöße, im Angebot, etwa bei Jesusbäcker, der sie auch auf dem Schlesischen Christkindelmarkt zu Görlitz verkauft.

Und das sind nur wenige Beispiele für die Vielseitigkeit der Sorten von Kuchen und Gebäck aus der Region. Dazu genießt der Niederschlesier einen Tasse guten Kaffees, der Gaffee-Saggse hingegen ä Scheelchen Heeßn. Der Kaffee ist seit August dem Starken in Sachsen zum Nationalgetränk geworden und nun von Brot und vor allem vom Kuchen nicht mehr wegzudenken.

Sachsen-Spezialität: das Malfabrot 

Dieses Brot ist vielen noch aus Kindheitstagen als “Malfa-Kraftma-Brot” bekannt und noch immer sehr beliebt. Malfabrot ist ein Sauerteigbrot und besteht aus Gerstenmalzmehl, Roggenmehl und Weizenmehl, wobei das Gerstenmalzmehl aus gekeimten Gerstenkörnern hergestellt wird, die zuvor erhitzt wurden.

Wer sein Brot selbst bäckt, kann selbstverständlich mit weiteren Zutaten wie Malzbier, Backmalz oder Gewürzmischungen experimentieren. Da variieren die Rezepte, aber meist entsteht das Brot nach Gusto oder einem altem Familienrezept. 

Selbst probieren?

Sicher ist es einen ein Versuch wert, selbst einmal eine solches Brot mit eigenen Zutaten herzustellen. Roggen- und Weizenmehl sind meist im Haus und wer schon Brotbackerfahrungen hat, bei dem finden sich vielleicht auch Backmalz und Trockensauerteig. “Fehlanzeige!” heißt es allerdings oft, wenn nach Malzbier und Malfamehl gesucht wird. Aber Roggenmalz, auch Färbemalz genannt, ist da! Was soll also schiefgehen?

Schmecken wird es allemal. Aber ob es so wie das Original aus der Backstube des Meisters werden wird, bleibt erst einmal fraglich. Hm, eine Brotgewürzmischung ist auch nicht zu finden, egal, dann geht dieses eine Mal auch ohne. Alles, was es jetzt noch braucht, ist die Freude am Ausprobieren und eine gute Küchenmaschine. Die ist gerade zum Brotbacken unersetzlich, denn die Teige sind oftmals schwer und gerne wird auch gleich die doppelte Menge verarbeitet, um Zeit zu sparen und Energie beim Backen. Und wenn ein Vorrat entsteht, umso besser!

Drei Tipps zum Schluss:

  • Einer robuste Küchenmaschine lohnt sich auch im Alltag. So eine Maschine hat einen starken Motor und – das ist ganz wichtig – sie wandert nicht über die Arbeitsfläche, wenn sie in Betrieb ist. Sonst kann es schnell gefährlich werden! Ist die elektrische Küchenhelferin erst einmal angeschafft, möchte man sie nicht mehr missen. Da ist es gut, dass hochwertige Geräte ein Leben lang halten.
  • Ein tolles Erlebnis ist es, gemeinsam mit anderen zu backen und sich dabei auszutauschen. 2019 wurde das Backhaus des Schlesisch-Oberlausitzer Dorfmuseums vom Förderverein Schlesisch-Oberlausitzer Dorfmuseum e.V. wieder in Betrieb genommen. Ansprechpartnerin ist Reinhild Vogt, erreichbar unter der Rufnummer 035829 179549.
  • Wer keinen freistehenden, gemauerten Brotbackofen nutzen kann: Der normale Küchenherd oder ein Grill mit Deckel tun’s auch. Und wenn es auch vielleicht beim ersten Mal nicht perfekt klappt, mit jedem Versuch wird das Brot besser – garantiert!

Tina Beier für die Redaktion markersdorf.de

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