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Thema Pflege

Und wenn ich alleine nicht mehr kann?

Wie man sein Alter verbringen will, sollte man sich rechtzeitig überlegen
Wie man sein Alter verbringen will, sollte man sich rechtzeitig überlegen

Symbolfoto: pasja1000, Pixabay License

Älter werden? Das muss jeder und jede. Doch mit der Zahl der Lebensjahre wachsen die Gedanken, die man sich um seine Zukunft macht.

Wenn man sich so auf das Seniorenalter zuarbeitet und vielleicht, ohne es wahrhaben zu wollen, schon dort angekommen ist, wachsen Fragen, die man vielleicht ein Leben lang vor sich hergeschoben hat. Wie wird das sein im Altern, wenn ich das, was erledigt werden muss, alleine nicht mehr schaffe? Wenn mein Partner oder meine Partnerin nicht mehr ist?

Fragen, die für die meisten  noch in weiter Ferne liegen, werden für einen Großteil der Bevölkerung immer akuter. Die Generation der Baby-Boomer, die geburtenstarken Jahrgänge, die der Jugendforscher Simon Schnetzer bei den 1955 bis 1964 Geborenen verortet, gehen in Rente –  und machen Probleme.

Das Bismarcksche Rentensystem, vom Deutschen Reichstag 1889 beschlossen, hat seine Grenzen längst erreicht. Geblieben ist, dass der Beitragssatz vom Arbeitgeber und vom Arbeitnehmer je zu gleichen Teilen getragen wird. Das allerdings täuscht darüber hinweg, dass der Arbeitgeber die Rahmenbedingungen schaffen muss, damit der gesamte Beitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung erwirtschaftet werden kann. Der liegt aktuell insgesamt bei astronomischen 18,6 Prozent des Arbeitseinkommens. Zum Vergleich: 1886 lag der Beitragssatz bei 1,7 – ja, einskommasieben – Prozent. Bismarcks Rentengesetz sah eine staatliche Rente ab einem Lebensalter von 70 Jahren vor, eine Summe an Lebensjahren, die heute wieder diskutiert wird. Bedingung für die Bismarck-Rente war, dass 30 Jahre lang Beiträge eingezahlt wurden – bei einer durchschnittlichen damaligen Lebenserwartung von 40 Jahren wird klar, dass die gesetzliche Rentenversicherung bei ihrer Einführung eine Luxusrente für Hochbetagte sicherte.

Die Zeiten haben sich geändert. “Mit 66 Jahren fängt das Leben an”, sang Udo Jürgens und heute möchte man sagen: 70 ist das neue 50. Für die Senioren der Gegenwart lösen allerdings weder Sprüche noch Fakten auch nur ein einziges Problem, wenn die Frage im Raum steht: Wie werde ich zurechtkommen? Hinzu kommt: Wer schon will seine Lebensumstände grundlegend ändern, “Einen alten Baum verpflanzt man nicht”, so hieß ein Artikel auf markersdorf.de schon am 17. Juni 2020.

“Lebe immer first class, sonst tun’s deine Erben”, verkünden viele Blechschilder und stehen damit für ein Dilemma: Soll ich mein Geld “verprassen” und es mir auf die alten Tage richtig gut gehen lassen – oder soll ich an die vielleicht teuren Fährnisse des Lebens denken, sparsam sein und damit eventuell – falls nicht benötigt – ein kleines Vermögen vererben? Wer die Antwort weiß, melde sich bitte!

Sowohl als auch, lautet die weise, aber im Grunde nichtssagende Antwort. Wenn man den Realitäten nüchtern ins Auge schaut, müssen nur wenige Dinge geklärt werden:

  • Das Testament: Wer soll unter welchen Bedingungen was bekommen? “Vorsicht vor dem Berliner Testament, auch Ehegatten-Testament genannt!”, warnt der Deutsch-Paulsdorfer Testamentsvollstrecker Rolf Domke, denn ein solches Testament ist wie ein Erbvertrag ohne die Zustimmung des anderen nicht mehr änderbar. Aber wer weiß denn schon, was das Leben noch so bringt?
  • Wird meine gesetzliche Rente bis zum Ende ausreichend sein? Damit eng verbunden ist die Frage: Kann ich finanzieren, wenn ich pflegebedürftig werde?
  • Und damit im Zusammenhang: Will ich – oder wie will ich – gepflegt werden?

Während sich die ersten beiden Fragen formal beantworten lassen, wird es bei der dritten richtig schwierig. Ein Betroffener erzählt: “Meine Mutter ist 97 Jahre alt, geistig völlig klar, kann aber nicht mehr laufen und das Sehvermögen ist stark reduziert und niemand in der Familie hat die Zeit, sich wie nötig den ganzen Tag lang ständig um sie zu kümmern, Obwohl ihre Wohnung noch da ist und sie so sehr gern dahin zurück möchte, kann das niemand absichern.”

Das ist der Punkt, an dem besonders in der Görlitzer Grenzregion zum heutigen Polen für alle, die gute Pflegekräfte aus Osteuropa finden wollen, diese ins Spiel kommen. Wobei: Diese Pfleger und Pflegerinnen sind sind deutschlandweit unterwegs und entlasten das deutsche Gesundheits- und Pflegesystem enorm. Die Preise in Ostsachsen dürften wegen der kürzeren Anfahrtswege besonders günstig sein.

An dieser Stelle muss man jedoch auch einmal ein Lanze für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in deutschen Pflegeeinrichtungen brechen: Obgleich die Unternehmen oftmals unter enormem Personalmangel leiden und überlegt werden muss, welcher Service überhaupt noch sichergestellt werden kann, leisten die einzelnen Beschäftigten immer wieder heroisches bei der Betreuung der ihnen Anvertrauten.

Ein Beitrag der Redaktion markersdorf.de.

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