Schaut man sich die Werbung des Einzelhandels für Unterhaltungselektronik an, Computer und Smartphones eingeschlossen, dann fragt man sich manchmal, wie all das noch an den Mann oder die Frau gebraucht werden soll. Aber das ist ein Problem der Hersteller und des Handels, das eigentliche Problem liegt ganz woanders: Die Märkte für Unterhaltungselektronik sind weitestgehend gesättigt und viele noch brauchbare Elektronikgeräte wandern wegen Neuanschaffungen in den Müll.
Ein Markt gilt dann als gesättigt, wenn einer ziemlich geringen Nachfrage ein deutlich größeres Angebot entgegensteht. Ein einfaches Beispiel: Ein TV-Gerät wird heute eher selten gekauft, weil jemand noch keines hat; in der übergroßen Mehrzahl der Fälle wird ein anderes Gerät ersetzt.
Natürlich wird seitens der Wirtschaft viel dafür getan, die Nachfrage immer wieder anzukurbeln: Eine neue Gerätegeneration, ein neues Betriebssystem, leistungsfähigere Hardware oder ein besseres Display sind eher noch einfache Argumente, um einen Ersatzkauf anzuregen; das Instrumentarium der Markenführung, die etwa auf Vertrauen in eine Marke oder das damit verbundene Prestige setzt, ist noch weit subtiler.
Natürlich ist jeder frei in der Entscheidung, was er sich leisten will und kann, die Kehrseite der Medaille ist jedoch: Wenn großenteils als Ersatzbedarf gekauft wird, dann steht immer stärker die Frage im Raum: Wohin mit der alten Technik?
Wohin mit den Altgeräten?
Möglichkeiten, ausgemusterte Unterhaltungselektronik loszuwerden, gibt es viele – die, was wichtig ist, zudem legal sind. Werden Geräte von anderen weitergenutzt, so ist das ganz im Sinne der Nachhaltigkeit, anderenfalls steht eine Entsorgung an, die fachgerechtes Recycling und die ordnungsgemäße Verwertung oder Abfallbehandlung und Deponierung dessen, was nicht mehr nutzbar beziehungsweise verwertbar ist, gewährleistet. Hinweise dazu gibt es auf markersdorf.de unter “Seroinformationen” im Bereich “Anliegen von A bis Z”. Was gar nicht geht: Elektronik via Restmüll oder auf anderen obskuren Wegen zu entsorgen. Was also kann man tun?
- Verkaufen:
Natürlich kann man versuchen, seine alte Technik über die einschlägigen Internetplattformen zu verkaufen. Der Erfolg dürfte in vielen Fällen eher mäßig sein, weil neue Elektronik meist recht preiswert ist.Tipp:
Gute Preise erzielt immer wieder Heimelektronik aus “DDR”-Zeiten; Ursache bei den Käufern dürfte eine Mischung aus Nostalgie und Glauben an die Qualität der Geräte sein. - Weitergeben in der Familie:
Das geht nur beschränkt: Veraltete Technik steht bei den Kids nicht sonderlich hoch im Kurs – und ob der ausgediente Fernseher im Kinderzimmer wirklich gut aufgehoben ist?
Tipp:
Besonders Kinder sollten vor jeglichen Geräten, die einen Bildschirm haben, möglichst lange bewahrt werden. Zu den Stichworten zu diesem Thema gehören die Hirnentwicklung bis ins Alter der Twens und – übrigens auch bei Erwachsenen – die Beanspruchung der Makula, dieses wenige Quadratmillimeter großen Ortes des schärfsten Sehens auf der Netzhaut, der durch das Starren auf einen Bildschirm besonders strapaziert wird. - Weiternutzung:
Computer etwa, so lange sie noch funktionieren, können durchaus weitergenutzt werden, etwa als reine Speichergeräte ähnlich einer Netzwerk-Festplatte. Außerdem freut sich so mancher Verein, wenn ihm ein Laptop oder Drucker geschenkt wird. Gerade ältere Computer lassen sich technisch leicht auf Vordermann bringen und ein neueres Betriebssystem wie Windows 10 kaufen kann man schon für sehr kleines Geld.Tipp:
Unternehmen können sich für ihre alte, noch nutzbare Technik an gemeinnützige Vereine abgeben und sich dafür einen steuerlich abzugsfähigen Spendenbeleg ausstellen lassen. Einfach bei Gelegenheit mal mit dem Steuerberater darüber reden! - Reparieren:
Bei manchen Geräten lohnt – entgegen verbreiteter Vorurteile – eine Reparatur. Oftmals sind dafür sogar eher ältere Geräte geeignet, weil sich hier noch einzelne Teile austauschen lassen.Tipp:
In Görlitz stellt sich etwa die Werkstatt der Firma von Gunter Ende auf der Hospitalstraße auch scheinbar aussichtslosen Fällen. - Entsorgung:
Noch nicht zu allen durchgedrungen ist das seit Jahresbeginn 2022 geltende Elektrogesetz mit erweiterten Rücknahmepflichten für den Handel. So müssen, wie bei der Deutschen Umwelthilfe nachzulesen ist, Supermärkte, die mindestens 800 Quadratmeter Verkaufsfläche haben, Altgräte mit weniger als 25 Zentimetern Kantenlänge generell zurücknehmen, größere jedoch nur bei einem Neukauf.
Entsorgung von Elektronikschrott im Landkreis Görlitz
Elektro- und Elektronikschrott können ebenso wie Sperrmüll und sonstiger Schrott zweimal jährlich ganz bequem zur gebührenfreien Entsorgung mittels Sperrmüllkarte – siehe Abfallkalender – oder online angemeldet werden.
Entsorgt kann entsprechend der gesetzlichen Vorgaben auch bei Einzelhändlern und Herstellern. Auf den Webseiten des Landkreises Görlitz ist außerdem veröffentlicht, welche Wertstoffhöfe Elektronikschrott annehmen. Dort kann man auch nachschauen, was überhaupt zum Elektro- und Elektronikschrott gehört und was nicht.
Tipp:
Weitere Entsorger finden sich, wenn man online beispielsweise nach “Schrottplatz Görlitz”, “Schrott-Recycling Görlitz” oder “Verwertungszentrum Görlitz” sucht.
Ein Beitrag der Redaktion markersdorf.de