In vielerlei Hinsicht sind die Zeiten ungemütlich geworden: Der Klimawandel und das Vorgehen dagegen, die Inflation, die anhaltende Corona-Pandemie, der Kohleausstieg und die Erdgasverknappung sowie die Digitalisierung greifen in das Leben jedes Einzelnen ein.
Nun hilft es wenig, zu klagen und auf Hilfe “von oben” zu warten oder diese gar einzufordern. Seit mehr als 70 Jahren hatten die Markersdorfer – trotz so mancher leidvoller Vorgeschichte – das Glück, in relativ stabilen und planbaren Verhältnissen zu leben. Das scheint nun ein Stück weit vorbei und viele sind in Sorge deshalb.
Wieder einmal weht der Wind der Veränderung und es ist höchst fraglich, welche Spuren er hinterlassen wird. Doch statt abzuwarten, was da hereinbricht, ist es Zeit für Überlegungen , was zu tun ist – wenn es nur so einfach wäre!
Was absehbar ist
Aus heutiger Perspektive scheinen nur wenige Entwicklungen sicher. Eine ist der Ausbau der Photovoltaik. Wer geeignete Flächen hat, wird nicht umhin kommen, diese für die Erzeugung des Sonnenstroms zu nutzen.
Schon zeigen sich seit wenigen Jahren neue Technologien, etwa senkrecht stehende, beidseitig aktive Solarpanels, mit denen die Morgen- und die Abendsonne genutzt werden kann. Auch die Speicherung des tagsüber erzeugten Sonnenstroms ist weder technologisch noch kostenseitig keine Hürde mehr. Künftig sollen für diesen Zweck sogar ausgediente Pkw-Akkumulatoren Verwendung finden. Für die enorme Beanspruchung im Auto nicht mehr geeignet reichen sie als Stromspeicher für Haus oder Wohnung allemal aus.
Heizen wird problematisch
Dennoch: Das Heizen im bevorstehenden Winter könnte zum Problem werden und viele Wohlfeile Ratschläge, wie etwa die Zimmertemperatur abzusenken oder nicht mehr alle Zimmer zu heizen, scheinen wenig praxistauglich. Um beispielsweise Schimmelschäden zu vermeiden, sollten Räume auf wenigstens 14 Grad Celsius temperiert werden.
Auch für jene, die einen herkömmlichen Ofen haben, der noch betrieben werden darf, wird es eng: Von zuletzt noch drei Brikettfabriken ist nach der Schließung der UNION Brikettfabrik im rheinischen Revier nur noch die REKORD Fabrik in Schwarze Pumpe übrig – und die arbeitet an der Kapazitätsgrenze, ohne dass bei Verbrauchern, die den Brikettkauf im Baumarkt oder beim Discounter gewohnt waren, etwas ankommt.
Und die Arbeit?
Die Digitalisierung mitsamt der künstlichen Intelligenz und das Aussterben der karbonbasierten Industrie werden zu weiteren Umbrüchen im Arbeitsmarkt führen. Welche genau, das ist allerdings nur schwer vorhersehbar. Vergleichbar ist die kommende Entwicklung vielleicht am ehesten mit dem Siegeszug des Personal Computers, der einen Großteil der herkömmlichen Sekretärinnen-Jobs obsolet machte – im Job blieben nur jene, die sich zu Büro-Managerinnen entwickeln konnten.
Andererseits ist der Einstieg in die Digitalisierung heute vergleichsweise einfach und günstig. So kann man – nicht zuletzt dank des geförderten Breitbandausbaus im Landkreis Görlitz – ohne Umstände etwa einen Dedicated Server mieten und so die Basis für den Einstieg ins Internet schaffen, ob nun als Hobby oder als Unternehmen. Tatsächlich liegen die Einstiegspreise für einen Mietserver heutzutage in Bereichen, die man früher für einen Webauftritt, sprich für eine eigene Webseite, zahlen musste.
Sich vorbereiten
Ein Patentrezept dafür, wie man durch schwierige Zeiten gelangt, gibt es sicherlich nicht. Gut beraten ist aber auf jeden Fall, wer rechtzeitig über persönliche Optionen nachdenkt und sich mental vorbereitet. Die zündende Idee kommt halt nur, wenn man sich mit dem Thema beschäftigt.