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Zukunft schon im Heute

Künstliche Intelligenz im Alltag

Die Rasenmähsaison ist gar nicht mehr weit – und wer denkt schon daran, dass ein Mähroboter auf Künstlicher Intelligenz basiert?
Die Rasenmähsaison ist gar nicht mehr weit – und wer denkt schon daran, dass ein Mähroboter auf Künstlicher Intelligenz basiert?

Foto: Markus Distelrath, Pixabay License

Künstliche Intelligenz ist in aller Munde und wird bereits vielfältig angewendet. Das Schöne daran: Auf dem Lande wie in Markersdorf ist man bei der Nutzung völlig gleichberechtigt gegenüber den Bewohnern großer Städte – was man etwa von der Verkehrsanbindung nicht immer behaupten kann.

ChatGPT: Künstliche Intelligenz für jedermann

Die Künstliche Intelligenz (KI) – im Englischen Artificial Intelligence (AI) – ist spätestens seit dem öffentlichen und noch immer kostenlosen  Zugang zum Chatbot ChatGPT in aller Munde. Um nicht ins Fachchinesisch abzugleiten: Chat ist ein schriftliches Online-Gespräch – im privaten wie im geschäftlichen Bereich – in Echtzeit, also ohne nennenswert spürbare Zeitverzögerung, und ein Bot – eigentlich die umgangssprachliche Abkürzung für Roboter –  ist eine automatisch antwortende Software.

ChatGPT kann jedoch viel mehr, etwa Aufsätze und Abhandlungen zu einem vorgegebenen Thema in vorgegebener Länge schreiben – und zwar besonders dann, wenn das Thema scharf umrissen ist. Das sollte man ruhig einmal ausprobieren, der Zugang zu ChatGPT ist schnell eingerichtet, wenn das System nicht gerade wieder einmal überlastet ist. Allerdings folgt der ersten Verblüffung über das Ergebnis oft die Ernüchterung, weil man spürt: Das Ergebnis kommt eben nicht von einem klugen Menschen mit schöpferischen Impulsen, sondern von einem Algorithmus. 

Doch ChatGPT ist erst der Anfang einer Entwicklung, die viele optimistisch sehen, über die sich mancher jedoch Sorgen macht. Künstliche Intelligenz kann von Routinearbeiten befreien, von der automatisierten Prüfung von Unterlagen bis hin zum Führen eines Kraftfahrzeugs – auch wenn vielen das Autofahren Spaß macht und sie gar nicht darauf verzichten möchten, selbst zu fahren. Natürlich ist Künstliche Intelligenz auch ein Modewort, doch der Wandel lässt sich nicht aufhalten. Worum geht es also?

Wie intelligent ist die Künstliche Intelligenz?

Wenn man sich anschaut, wie Künstliche Intelligenz funktioniert, dann ist sie von menschlicher Intelligenz noch sehr weit entfernt, auch wenn sie im Einzelfall dem Menschen überlegen ist. Ein Beispiel ist der Schachcomputer, der alle Züge vorausberechnen und den schnellsten Weg zum Schachmatt findet. Der Schachcomputer kann aber keine Erinnerung aufbauen und – anders als der Mensch – nicht aus einem Spiel lernen. Außerdem erkennt er die Umwelt des Schachspiels nicht.

Anders die heute verwendeten Systeme der Künstlichen Intelligenz: Wie beim sich selbst steuernden Auto erkennen sie ihre Umwelt, lernen ständig dazu und werden immer perfekter. Auf dieser Basis sind etwa seit kurzem die Bautzener Ratsprotokolle der Jahre 1623 bis 1832 digital durchsuchbar und je mehr Dokumente die verwendete Software digitalisiert, desto perfekter werden die Ergebnisse.

Heute steht die Künstliche Intelligenz an der Schwelle, Emotionen wahrzunehmen, gesellschaftliche Normen und menschliche Instinkte zu berücksichtigen. Gelingt dies in ausreichendem Maße, werden Roboter Teil unserer Gesellschaft werden. Weil unterschiedliche Menschen jedoch in gleichartigen Situationen unterschiedlich reagieren, würde eine “Roboterpersönlichkeit” entstehen.  

Die höchste Form der Künstlichen Intelligenz aus heutiger Sicht wäre erreicht, wenn eine Maschine – und sei es ein Traktor oder eine andere bedienerlos fahrende Feldmaschine – auf sich selbst reflektieren kann, also weiß, dass sie denkt. Vermutlich kann eine solche Maschine eine Schöpferkraft entwickeln, die ihren Schöpfer übertrifft. Ob das je erreicht werden wird? Bleiben wir bei den praktischen Anwendungen, die bereits heute verfügbar sind.

Erfolgreiche Anwendungen Künstlicher Intelligenz

Praktische Anwendungen Künstlicher Intelligenz für jedermann sind beispielsweise bereits:

  • Automatisierte Online Übersetzungsdienste

    Mit Hilfe von Google Translate lassen sich Webseiten automatisch übersetzen, außerdem ganze Texte, so wie etwa ebenfalls mit dem deepL Übersetzer,  der zudem für das Übersetzen von Dateien genutzt werden kann.
  • Navigation

    Die verbreiteten Navigationssysteme gehören ebenfalls zur Künstlichen Intelligenz, vor allem dann, wenn Verkehrsschilder, Unfälle, Baustellen und das Wetter einbezogen werden.

  • Internet-Anwendungen

    Ob Suchmaschinen, Spam-Filter gegen unerwünschte E-Mails oder die Anzeige von Empfehlungen oder zugeschnittenen Nachrichten: Ohne Künstliche Intelligenz wäre all das nicht denkbar.

  • Rechtswesen

    Schon heute wird Künstliche Intelligenz für die Vertragsprüfung in Unternehmen eingesetzt, indem automatisch auf Vollständigkeit, Richtigkeit und die Einhaltung von Richtlinien etwa im Einkauf und im Verkauf geprüft wird. 

Künstliche Intelligenz als Risiko

Andere verfügbare Anwendungen hingegen können schon bedenklich stimmen. Die von Google seit dem Jahr 2015 nicht mehr aktualisierte, aber noch immer verfügbare kostenlose Bildbearbeitungssoftware Picasa kann – bei entsprechender Einstellung – alle Fotos auf einem PC scannen und erlaubt es, die Bilder nach den darauf erkennbaren Personen zu ordnen. Dabei ist Picasa bereits 2004 erschienen – über die Leistungsfähigkeit heutiger Software könnte hier nur spekuliert werden.

Was am privaten PC harmlos ist, kann bei anderen Anwendungen bedenklich sein: So können etwa Teilnehmer an Demonstrationen oder etwa Kinder auch nach vielen Jahren mit Hilfe von Gesichtserkennungssoftware identifiziert werden – das ist übrigens der Grund, weshalb auf markersdorf.de keine biometrisch auswertbaren Kinderbilder veröffentlicht werden.
Künstliche Intelligenz ist auch in der Lage, Menschen zu bewerten, Chinas Sozialpunkte–System, das Social Scoring, macht es vor. Es gehört zu den Vorzügen unserer Demokratie, dass solche Systeme, die etwa Kritiker aussieben und benachteiligen können, keine Chance haben.

Ein Beitrag der Redaktion markersdorf.de

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