Wer einen Garten hat, der hat im Grunde ständig Saison, denn zu tun ist immer. Allerdings kann man in den Wintermonaten durchaus etwas kürzer treten – obwohl: Obstbäume sollten noch im Herbst gesetzt werden, für viele Bäume und Sträucher kommt ab Januar die Zeit des Winterschnitts und überhaupt will das neue Gartenjahr geplant sein.
Obstbäume pflanzen
Bevor es an den Winterschnitt geht, gilt der Herbst als die beste Zeit, Obstbäume zu pflanzen. Zwar kann man Obstbäume auch im Frühjahr oder im Sommer einsetzen, doch der Herbst gilt für die Wurzelbildung als optimal.
Tipp:
Wo in der Nachbarschaft keine Obstbäume vorhanden sind, sollte man auf eine selbstfruchtbare Sorte achten.
Alte und regionale Sorten sind wieder beliebt. Viele Informationen, Ansprechpartner und Bezugsquellen hat der Landschaftspflegeverband Nordwestsachsen e.V. in seiner Broschüre “Sortenheft – vergessene Vielfalt, Streuobst aus Sachsen” veröffentlicht.
Welche Gehölze sollte man im Januar schneiden?
Sommerblühende Sträucher wie die Blauraute, der Sommerflieder oder Strauchhortensien können bei milden Temperaturen bereits gegen Ende Januar zurückgeschnitten werden. Beim Lavendel kann man bis spätestens in den März hinein bis zu zwei Drittel der Pflanze wegnehmen, geschnitten wird – so die Faustregel – ein Stück über dem Austrieb des Vorjahres.
Und wo wird die Schere im Februar angesetzt?
Sträucher und Hecken, Obstbäume wie auch Gräser werden im Februar geschnitten. Immer wieder sind zum Erntefest im Dorfmuseum Markersdorf Experten für Baumschnitt dabei, die mit gutem Rat zur Seite stehen.
Für den Schnitt im Winter sollten grundsätzlich frostfreie und trockene Tage genutzt werden – doch warum? Die Schnittstelle kann dann schneller abtrocknen und wieder verwachsen, Pilzen hingegen fällt es schwerer, einzudringen.
Tipp:
Steinobst wie die Süßkirsche oder die Aprikose schneidet man erst im Sommer nach der Ernte zurück.
Was man beim Zurückschneiden und Fällen darf – und was nicht
Grundlegend für Sachsen ist das Sächsische Naturschutzgesetz in der Fassung vom 9. Februar 2021. Hier wird etwa dem Baumschutz wieder eine stärkere Bedeutung als in den Jahren zuvor beigemessen. Wer also einen größeren Eingriff vorhat, sollte sich unabhängig von der Jahreszeit mit den Rechtsgrundlagen vertraut machen.
Was woanders Baumschutzsatzung heißt, ist für die Markersdorfer Ortschaften die “Satzung der Gemeinde Markersdorf zum Schutz des Gehölzbestandes”. Diese Gehölzsatzung steht zum Download bereit.
Das Gartenjahr 2023 planen
Sicher ist der Adventsmonat die richtige Zeit, einmal über die Garten- oder Grundstücksnutzung im kommenden Jahr nachzudenken. Immerhin rücken ganz praktische Nutzungsaspekte,wie sie früher in den Dörfern üblich waren, wieder in den Fokus des Interesses.
Für manchen steht ja das Thema Heizen mit Holz wieder stärker im Vordergrund.
Tipp:
Die schnell wachsende Pappel ist ein Brennholz-Geheimtipp schlechthin: Sie verbrennt zwar recht schnell, wird aber auch recht heiß. Das macht sie ideal als Anmachholz oder zum schnellen Heizen in der Übergangszeit.
Der Heizwert und die Brennwerte unterschiedlicher Holzarten sind in diesem Vergleich für Kaminholz zusammengefasst.
Ein anderer Gedanke ist es, wieder mehr Obst und Gemüse selbst anzubauen. Das macht zwar Arbeit, so auch bei der Verarbeitung der Früchte und der Konservierung, aber neben der Kostenersparnis beim Einkauf zählt hier vor allem zu wissen, was “drin” ist.
Gartenmöblierung: das Wohnzimmer im Grünen
Natürlich steht wie in jedem Jahr auch die Gartengestaltung zur Debatte. Für viele hat in den vergangenen Jahren das “Wohnzimmer im Grünen” an Bedeutung gewonnen und so mancher hat sogar in eine Gartenküche investiert.
Spätestens jetzt ist die richtige Zeit, die Gartenmöbel auf Schäden zu untersuchen und gegebenenfalls zu reparieren oder zu konservieren, denn ob noch Zeit dafür ist, wenn erst einmal die Frühlingssonne wieder scheint und die eigentlichen Gartenarbeiten anstehen?
Wer Gartenmöbel neu anschaffen möchte, sollte sich möglichst noch im alten Jahr orientieren, denn dass 2023 die Preise sinken werden, daran glaubt wohl niemand. Einen ersten Überblick bietet das Internet: Ob Gartenstuhl, Gartenliege, Gartentisch oder andere Möbel für den Garten – die gebotene Vielfalt von schlicht bis luxuriös ist schon beeindruckend.
Planung ist alles
Wer sein Gartenjahr strukturiert und dabei auch über die Gartennutzung nachdenkt, so dass Gartenarbeit und eine angenehme Zeit im Garten einander nicht ausschließen, hat mehr von seinem Garten als jener, der sich immer nur als Unkraut-Feuerwehr versteht: Die Erholung und etwas gesundes Obst und Gemüse sollten im Mittelpunkt stehen.
Ein Beitrag der Redaktion markersdorf.de