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Privater Haushalt

Wenn die Weihnachtszeit die Haushaltskasse strapaziert

Wohl jeder schenkt gern, doch man kann sich dabei übernehmen
Wohl jeder schenkt gern, doch man kann sich dabei übernehmen

Foto: Jessica, Pixabay License

Mit dem Jahresende kommt für viele die Zeit unliebsamer Rechnungen und Zahlungsverpflichtungen. Und dann auch noch die Kosten der Weihnachtsgeschenke… Mancher fragt sich zudem, wie sich die Preise im Jahr 2023 entwickeln werden.

Wer sich erinnern kann: Zu Zeiten der D-Mark zahlte man beim Großeinkauf im Supermarkt für einen vollen Warenkorb rund 100 D-Mark. Dann kam der Euro und es dauerte nicht lange, bis der volle Warenkorb 100 Euro kostete. Dank der Lohnentwicklung und mit etwas Sparsamkeit konnten das viele – mehr oder weniger gut – verkraften. Doch wer in diesen Tagen den Einkaufswagen füllt, für den ist es nicht schwierig, die 200 Euro Marke zu übertreffen.

Zum Jahreswechsel kommen viele Ausgaben zusammen

Gerade vor Weihnachten erweist sich die hohe Teuerung als ärgerlich. Vielen ist es wichtig, gerade in der Weihnachtszeit der Familie gute Sachen zu gönnen und Geschenke wollen schließlich auch bezahlt sein. Wenn dann noch bei Jahreszahlern etwa Versicherungsprämien für die Gebäude- und die Haushaltsversicherung wie auch für die Haftpflichtversicherung fällig werden und weitere Belastungen auflaufen, kann es zum Jahresbeginn finanziell eng werden, wenn keine Rücklagen vorhanden sind.

Ausgaben zu planen ist wichtiger denn je

Wer an die Grenzen seiner Zahlungsfähigkeit gerät, muss unbedingt handeln, damit nicht eine Unannehmlichkeit zur nächsten kommt. Die Erfahrung zeigt: Zahlungsschwierigkeiten eskalieren schnell und den Weg in die Überschuldung kann man schnell entlangschlittern – vor allem dann, wenn man gewohnt ist, “auf großem Fuß” zu leben.

Wie Unternehmen sollten auch Privathaushalte ihre Liquidität – sprich Zahlungsfähigkeit – planen. Je weniger frei verfügbares Geld zur Verfügung steht, um so detaillierter sollte dieser Plan sein. Stets geht es darum, Forderungen zum Zeitpunkt ihrer Fälligkeit bedienen zu können.

Nicht den Kopf in den Sand stecken

Zeigt sich, dass das Geld nicht ausreicht, sind mittel- und kurzfristige Maßnahmen gefragt. Welche nicht unbedingt nötigen Verträge können gekündigt werden, wo kann man in günstigere Tarife wechseln? Welche Ausgaben können vermieden oder verschoben werden? Natürlich wird mancher sagen, alles sei schon ausgereizt, doch erfahrene Schuldnerberater wissen, dass dies immer eine sehr individuelle Sichtweise ist.

Können Verpflichtungen gegenüber Banken, Vermietern oder, um noch ein Beispiel zu haben, Händlern nicht bedient werden, sollte rechtzeitig vor dem Zahlungstermin das Gespräch gesucht werden. Falls möglich, sollte ein Verwandtendarlehen in Betracht gezogen werden, bei als sicher erwarteten Zahlungseinängen kann die Zwischenfinanzierung via Pfandhaus eine Lösung sein. Wer sich nicht zu helfen weiß, sollte einen professionellen Schuldnerberater in Anspruch nehmen.

Tipp:
Die Insolvenz- und Schuldnerberatung der Verbraucherzentrale Sachsen ist gebührenfrei.

Wer aber angesichts sich auftürmender Probleme den Kopf in den Sand steckt, riskiert nicht nur erhebliche Gebühren für den Verzug und die Geldeintreibung, sondern auch einen Eintrag bei der Schufa – und der kann das Leben schwer machen. 

Schufa Eintrag vermeiden

Wer etwa eine Wohnung mieten will, hat bei einer negativen Schufa Auskunft ganz schlechte Karten. Zu erwarten ist, dass auch mit Kleinkrediten finanzierte Einkäufe bei einer negativen Schufa Auskunft unmöglich werden: Die neue EU-Verbraucherkreditlinie, die voraussichtlich Anfang 2023 bestätigt werden soll, verlangt dann auch für Kleinstkredite unter 200 Euro und für zinsfreie Kredite eine Kreditwürdigkeitsprüfung.

Im Sinne des Verbraucherschutzes ist das zweifelsohne eine gute Regelung. Die Praxis zeigt, dass vor allem unerfahrene junge Leute in die Kleinkreditfalle tappen.. Insbesondere die “Buy now – pay later!”-Angebote im Internet (Kaufe jetzt, zahle später!) führen in Kombination mit anderen Belastungen, vor allem aus Mobilfunkverträgen, schnell zu finanziellen Sorgen.

Wie lange die Schufa speichert

Auf jeden Fall sollte man informiert sein, was eine Schufa Auskunft beinhaltet, vor allem jedoch, welche Daten zur eigenen Person bei der Schufa gespeichert sind. Nicht nur, dass diese fehlerbehaftet sein können, manchmal sind sie auch schlichtweg veraltet. Gespeichert werden an die Schufa gemeldete Daten gewöhnlich für ein Jahr – etwa bei Kreditanfragen – bis zu insgesamt zehn Jahren bei einer Privatinsolvenz mit Restschuldbefreiung; meist sind es aber drei Jahre, so bei fälligen Kreditforderungen oder Kontoauflösungen.

Allerdings sind die bei einer negativen Schufa Auskunft übermittelten Informationen begrenzt, geben aber – gegebenenfalls abhängig vom Einzelfall – Auskunft über bestehende Verträge und das sogenannte nichtvertragsgemäße Verhalten. Hat jemand etwa einmal eine Kreditrate oder die Wohnungsmiete nicht pünktlich beglichen, so kann er davon ausgehen, dass dies der Schufa mitgeteilt wurde.

Tipp:
Die Schufa bietet neben einer kostenlosen Datenkopie eine Bonitätsauskunft, mit der man selbst seine Bonität gegenüber Dritten nachweisen kann.

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