Im Schöpsboten vom 22. Dezember 2022 informiert Pfarrer Steffen Kroll über seinen Wechsel in den nördlichen Teil des Landkreises Görlitz; hier der Beitrag.
Liebe Gemeindeglieder,
im Januar nehme ich nach über 24 Jahren Dienstzeit Abschied von Markersdorf und der Arbeit in dieser Kirchengemeinde. Ab Februar erwarten mich neue Herausforderungen in den Kirchengemeinden Daubitz, Hähnichen, Kosel und Rietschen (“Pfarrsprengel am Weißen Schöps”).
In den Jahren meines Hierseins ist viel Gewohnheit entstanden und vieles zur Gewohnheit geworden. Gewohnheit ist eine Form von Vertrautheit und kann das Leben erleichtern. Dass ich Menschen am Klang ihrer Stimme erkenne, oder aus der Ferne an der Art ihres Ganges, hat mit Gewohnheit zu tun.
Dass ich mich im Dunkeln durch die Kirche, durch das Pfarr- oder Gemeindehaus bewegen kann und weiß, wo sich Stufen, Türklinken, Lichtschalter befinden …, ist Gewohnheit. Dass ich weiß, wen welche Fragen oder Themen immer wieder beschäftigen, kommt aus Vertrautheit und Gewohnheit. Gewohnheiten können das Leben erleichtern und bequemer machen. Sie können dem Leben aber auch im Weg stehen und – vielleicht notwendige – Entwicklungen bremsen.
Ich durfte in der Kirchengemeinde Markersdorf die Menschen für die Dauer einer Menschengeneration begleiten. Seit dem Ende des II. Weltkrieges war ich nach Pfarrer Schönfeld und nach Pfarrer Baier (erst!) der dritte Pfarrstelleninhaber in dieser Gemeinde.
Ab Februar wird Pfarrer Bertram für die pfarramtlichen Dienste in den Kirchengemeinden Friedersdorf, Gersdorf, Königshain und Markersdorf (“Pfarrsprengel Markersdorf-Königshain”) zuständig sein. Es wird dazu kommen, dass sich neue Gewohnheiten einspielen, denn das Leben kennt ja kein dauerndes Verharren in alten Gewohnheiten.
So bleibt mir zu wünschen und zu hoffen, dass mit neuen Impulsen der Reichtum des christlichen Glaubens und der christlichen Kultur für weitere Generationen aufgeschlossen und zu einer tragfähigen Lebensgrundlage der Menschen in Markersdorf wird.
Gott befohlen!
Ihr Pfr. Steffen Kroll
„Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Und siehe, es war sehr gut.“
- 1. Mose 1, 31 / Monatsspruch Januar