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Neujahrsempfang in Markersdorf 2024

Neujahrsansprache des Markersdorfer Bürgermeisters

Neujahrsempfang in der Via-Regia-Halle Markersdorf

Ehrung der Ortsvorsteher der Gemeinde Markersdorf

Ministerpräsident Michael Kretschmer

v.l.n.r. Michael Kretschmer (Ministerpräsident von Sachsen), Octavian Ursu (Oberbürgermeister von Görlitz) und Silvio Renger (Bürgermeister der Gemeinde Markersdorf)

Neujahrsansprache des Bürgermeisters Silvio Renger anlässlich des Neujahrsempfangs der Gemeinde Markersdorf am 19. Januar 2024.

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde, liebe Gäste begrüßen Sie mit mir den Ministerpräsidenten des Freistaats Sachsen Michael Kretschmer.

Vor über 30 Jahren lebten wir hier auch schon mal im Landkreis Görlitz. Herzlich willkommen der Leiterin der Abteilung Strukturentwicklung im Landkreis Görlitz, Frau Antje Klose. Es gab an dieser Stelle 7 Dörfer. Die damaligen Gemeinderäte dieser Orte und deren Bürgermeister Monika Schneider, Gisela Linke, Klaus Zimmermann, Friedhelm Busse, Peter Mauermann und Gerhard Neumann waren starke Persönlichkeiten, die den Willen hatten etwas zu schaffen. Etwas gemeinsam zu schaffen! Und so fassten sie zusammen mit den Einwohnern Ihrer Dörfer den Entschluss sich zu verbünden. Sie gründeten am 1. Januar 1994, also genau vor 30 Jahren, unsere Gemeinde Markersdorf! Begrüßen wir ganz herzlich die damalige Bürgermeisterin von Deutsch-Paulsdorf Monika Schneider sowie die Bürgermeister von Friedersdorf und Pfaffendorf Klaus Zimmermann und Friedhelm Busse.

Schön, dass Ihr da seid.

Auf Grundlage dieser wichtigen und richtigen Entscheidung konnte der siebenblättrige Lindenbaum wie er im Wappen der Gemeinde Markersdorf zu sehen ist, immer weiterwachsen. Seine Wurzeln geben uns Kraft und diese Wurzeln liegen wie es die Blätter nach oben ausstrahlen in den einzelnen Ortsteilen dieser Gemeinde. Die aktiven Vereine, Ortschaftsräte und Feuerwehren von Deutsch-Paulsdorf, Gersdorf, Friedersdorf, Holtendorf, Jauernick-Buschbach, Markersdorf und Pfaffendorf beweisen jedes Jahr, jeden Monat, jede Woche, jeden Tag wie lebenswert unsere Gemeinschaft ist. Herzlich Willkommen den Vertretern der Vereine, Feuerwehren und Ortschaftsräte am heutigen Abend!

Von der Gründung der Gemeinde Markersdorf bis zur darauffolgenden Kommunalwahl blieben die Gemeinderäte aller 7 Dörfer im Amt. Damals gab es über 60 von Ihnen. Heute sind es inklusive mir genau 16! Herzlich willkommen den Damen und Herren aus dem Gemeinderat!

Auch damals hatten wir schon Nachbargemeinden und Städte mit denen wir seitdem auf kommunaler Ebene sehr gut zusammenarbeiten. Ich begrüße meine Amtskollegen und Mitstreiter

aus der Stadt Görlitz Oberbürgermeister Octavian Ursu,

aus Bernstadt Markus Weise mit seiner Ehefrau

und aus Königshain Maik Wobst mit Frau.

Ohne gute Partner geht nichts! Die Gemeinde Markersdorf pflegt partnerschaftliche Beziehungen nach Krotoscyce in Polen, nach Osecna in der Tschechei und nach Baden-Württemberg in die Gemeinde Erligheim.

Ich begrüße die Abordnung aus Tschechien und den Bürgermeister aus Erligheim Rainer Schäuffele und seiner Frau Yvonne.

Diese Gemeinde funktioniert maßgeblich deshalb so gut, weil die große Unternehmerschaft vom kleinen 1-Mann-Betrieb bis zu den großen mittelständischen Unternehmen mit über 100 Angestellten eine feste Säule der Gemeinde sind.

Herzlich willkommen den Vertretern der Unternehmerschaft, den Ärzten, Tierärzten und Freiberuflern.

Was gehört noch zu einem angenehmen Gemeindeleben? Sie kümmern sich um die Kleinsten. Ganz herzlich willkommen den Erziehern aus unseren Kitas und dem Hort und den Vertretern der Schkola Gersdorf und der Grundschule.

Der Gründungsvater dieser Gemeinde war unbestritten der erste Bürgermeister von Markersdorf Gerhard Neumann. Er hat ein Rathaus gebaut, dem viele Jahre Thomas Knack vorstand. Guten Abend Thomas!

So ein Rathaus funktioniert nicht allein durch seinen Anführer. Herzlich willkommen meinem Team aus der Verwaltung, dem Bauhof und den Hausmeistern.

Damit das alles unter einem guten Stern steht, dafür wird in unseren Kirchen gebetet. Herzlich willkommen Pfarrer Roland Elsner und Pfarrer Andreas Bertram.

Wir alle gemeinsam sind die Gemeinde Markersdorf.

Ein Neujahrsempfang ist die Gelegenheit DANKE zu sagen. Und ich freue mich, dass ich heute hier über 360 Menschen persönlich DANKE sagen kann! Sie alle vor mir, sind die Antreiber, die Vereinsvorsitzenden, die Chefs oder Führungskräfte von Unternehmen, die Ortswehrleiter, ehrenamtliche, politische oder kirchliche Funktionsträger.

Ein Neujahrsempfang gibt mir die Gelegenheit auf das vergangene Jahr zurück zu schauen und meine Empfindungen dazu mit Ihnen und Euch zu teilen.

Wir sehen erschütternde Bilder aus der Ukraine, aus dem Gazastreifen und aus Israel. Und egal ob die Berichte von dort objektiv sind, Frieden ist das nicht!

Ich habe ein Jahr erlebt, in dem politische Wirren in Berlin an der Tagesordnung sind, Friedrich März keinen Zahnarzttermin bekommen hat und der Fachkräftemangel deutlich sichtbar wurde, ganz besonders in der Bundesregierung.

Letzte Woche stand ein guter Freund aus der Gemeinde mit seinem Hund bei mir und wollte seine Steuer wieder haben, weil sich sein Hund im Körper einer Katze fühlt.

Ich habe auch erlebt, dass Bürgermeister Brandbriefe schreiben und Traktoren Ihre Felder verlassen, um sich in Richtung Autobahn auf den Weg zu machen.

Ich habe erlebt, wie einig sich 16 Ministerpräsidenten sein können und es der Bundesregierung egal ist.

Ich habe erlebt wie unsere Einwohner und Installationsbetriebe von einem Heizungsgesetz verunsichert werden, wie der Landkreis der Pleite immer näher rutscht.

Ich habe erlebt wie der Wolf in unseren Dörfern Schafe zerreißt und wie derweil in Berlin diskutiert wird ob Winnetou noch im Ersten gezeigt werden darf.

Ich habe erlebt wie die Angst vor steigenden Energie-, hohen Benzin- und Heizölpreisen oder der fehlende Termin beim Facharzt die Menschen umtreibt und ich habe erlebt wie die Politik im entfernten Berlin, diese Alltagssorgen der Menschen aus den Augen verloren hat.

Und diesen Sorgen hat die angekündigte Streichung der Subventionen für die Bauern den i-Punkt aufgesetzt. Die Traktoren haben sich auf den Weg gemacht und viele viele mehr wären dabei gewesen, wenn sie auch einen Traktor gehabt hätten! Dieses riesengroße, bundesweite, gemeinsame, noch nie dagewesene Zeichen, sollte uns Politiker nicht nur aufhorchen, sondern unbedingt handeln lassen.

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, sehr geehrte Frau Klose, sehr geehrte Bürgermeisterkollegen, wir sind die Politiker vor Ort, die den Menschen in unserer ländlichen Region zeigen müssen, dass Politik verlässlich ist. Bei uns klopfen die Einwohner an die Bürotüren und ärgern sich berechtigterweise über steigende Elternbeiträge, Grund- und Gewerbesteuern.

Ich habe von meinen Eltern, in der Lehre, in meinem Berufsleben immer gleichlautend beigebracht bekommen: Wer bestellt bezahlt. Und da kann es doch nicht sein, dass der Bund Gesetze erlässt deren entstehende Kosten die Länder, Landkreise und damit auch durch die Kreisumlage die Kommunen zahlen müssen. Erst wenn dort eine Gerechtigkeit einkehrt, werden Landkreise und Kommunen entlastet.

Im Freistaat Sachsen gibt es eigentlich zur Finanzierung der Betreuung in den Kindertagesstätten eine Drittelteilung zwischen Kommunen, Freistaat und Eltern. Wir haben in unserer Gemeinde 3 moderne Kindereinrichtungen, federführend errichtet durch meinen Vorgänger Thomas Knack. Sie sind mit modernen Heizquellen ausgestattet bzw. zeitgemäß gedämmt und isoliert. Da sind wir ganz vorbildlich. Die Gehälter des Personals sind aufgrund eines geltenden Tarifvertrages vergleichbar mit anderen Gemeinden. Wir sind also bei den Betriebskosten positiv gesehen ganz weit vorn. Die tatsächliche Kostenaufteilung sieht aber leider so aus:

Der Freistaat trägt von den tatsächlichen Kosten nur knapp 25%! Die Gemeinde und somit alle Einwohner übernehmen 55%, weil wir den Eltern nicht mehr als die ca. 20%ige Kostenübernahme zumuten können. Herr Kretschmer, ich vertraue auf Ihre Aussage im Weihnachtsbrief an uns Kommunen, dass Sie das Finanzausgleichsgesetz noch im ersten Halbjahr dieses Jahres festzurren und es eine deutliche Verbesserung für uns Kommunen und Eltern auch in diesem Bereich gibt. Setzen Sie ein Zeichen!

Ich habe schmerzlich begreifen müssen, wie wir einen sehr aktiven Gemeinderat, Freunde und Verwandte für immer gehen lassen mussten.

Ich habe erlebt wie wichtig vielen Menschen diese Gemeinde Markersdorf ist. Ich habe erlebt wie die Feuerwehrleute bei einem Großbrand in Pfaffendorf zusammenstehen und tagelang gemeinsam ein Feuer bekämpfen, ich habe die Hilfsbereitschaft der anderen Landwirte wahrgenommen, die den Kollegen in dieser schwierigen Situation nicht hängen gelassen haben.

Wir haben Dorffeste gefeiert und Jubiläen, wir haben Grundsteine für neue Firmen am Hotherberg gelegt und bestehende Firmen im Gemeindegebiet erweitert.

Ich freue mich sehr, dass wir 4 Gewerbetreibende mehr als im Vorjahr in unserer Gemeinde angemeldet haben. Sehr gut für uns Markersdorfer ist, dass eine Praxis für Osteopathie in Gersdorf eröffnet wurde und, dass sich bald auch in Holtendorf ein Tierarzt, um den besten Freund des Menschen kümmert.

Ich habe erlebt, dass man neue Mitarbeiter gewinnen kann die hervorragende Arbeit leisten und wie konstruktiv die Gemeinde- und Ortschaftsräte sachgerechte Entscheidungen treffen.

Ich habe erlebt wie mit viel Eigenleistung und der Unterstützung der ortsansässigen Unternehmen der Friedersdorfer Sportverein seinen neuen Sozialtrakt fertig gestellt hat und die Metallbau Schubert GmbH den besten Jungfacharbeiter Sachsens in seinem Beruf ausgebildet hat.

Ich habe erlebt wie sich der Kinderrat in Jauernick-Buschbach etabliert hat und in Pfaffendorf ein neuer Verein zur Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens gegründet wurde. Wir haben ein Festwochenende in Gersdorf zum 60jährigen Bestehen von Grün-Weiß gefeiert und beim Open Air in Pfaffendorf die Beine bewegt.

Ich habe erlebt wie in Holtendorf über 2.000 Fröschen über die Straße geholfen wurde und wie wir einen B-Plan zur Gestaltung einer Gewerbefläche im Einklang mit der angrenzenden Wohnbebauung auf den Weg gebracht haben.

Ich habe den Fußballkreismeister und Pokalsieger in verschiedenen Altersklassen aus unserer Gemeinde kommen sehen, ich war dabei als eine Jauernickerin beim größten Reitturnier der Umgebung in Horka den Sieg im Einspänner fahren fehlerlos mit Bestzeit geholt hat und ich habe mitverfolgt wie der Enkel eines Markersdorfers fünftbester 10-Kämpfer der Welt wurde.

Ich habe erlebt, wie sich 7 Mannschaften beim Flegendreschen im Dorfmuseum die Ehre gaben.

Ich bin stolz darauf, dass ein Markersdorfer Weihnachtsbaum auf dem Görlitzer Untermarkt steht und ich freue mich darüber, dass dieser Baum dann umgearbeitet zu einer Bank irgendwo in Markersdorf auf einem öffentlichen Platz wieder zu finden sein wird. Danke Octavian.

…und ich hoffe, dass der Markersdorfer Gänsebraten von Zachmanns, das Weihnachtsessen bei Familie Kretschmer perfekt gemacht hat.

Ich war begeistert von der Unternehmerschaft wie sie den Karrieretag im Gewerbegebiet Markersdorf organisiert hat und am Ende durch zahlreiche Besucher bei grandiosem Wetter belohnt wurde.

Ich habe erlebt wie engagierte Erzieherinnen mit der Verwaltung die Einführung der Vollverpflegung in den Kitas möglich machten und ich habe mit Freude beim Halloweenfest der Grundschule teilgenommen. Ich war sehr gern zu Gast beim Tag der offenen Tür der Schkola Gersdorf und Herr Ministerpräsident, ich hoffe das deren Engagement mit einem Fördermittelbescheid zum Umbau des Schlosses belohnt wird.

Ich habe erlebt wie die Markersdorfer Gewerbetreibenden und auch Privatpersonen die Vereine und Feste, die Kindergärten und Feuerwehren finanziell unterstützen.

Und, ich muss es so sagen, ich bin begeistert von einem anonymen Spender, dem die Gemeinde Markersdorf, also wir alle, so wichtig sind und so am Herzen liegen, dass er uns eine Spende überbringt und sich dazu wünscht, dass die Gemeindeverwaltung in Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und den Ortschaftsräten eine Projektliste mit Maßnahmen erstellt die sie gern umsetzen möchte. Das heißt, alle Einwohner ob ganz klein oder ganz groß, ganz jung oder ganz alt, ob Unternehmer oder Privatperson sind jetzt aufgerufen gemeinsam mit ihren Ortschaftsräten Ideen zu sammeln, um diese Spende zielführend möglichst angereichert durch Fördermittel einzusetzen.

Ich spreche hier nicht über 2 oder 3 tausend €. Ich spreche über eine Spende in Höhe von 25.000€!

Ob es eine Privatperson, ein Unternehmen, ein Verein, eine Stiftung oder oder oder ist. Hinter jeder Institution stecken Menschen, die diese Entscheidung für die Gemeinde Markersdorf getroffen haben. Ich danke diesen Menschen auf das herzlichste für diese Möglichkeit.

Wir sind mit 40 Markersdorfern bei unseren Erligheimer Freunden zum Feuerwehrjubiläum gewesen und wir haben uns von der nachgestellten Schlacht an der Katzbach in Krotoszyce begeistern lassen. Ich habe in glückliche Kinderaugen geschaut als sie aus Krotoszyce und Osecna zum Ferienlager ins Dorfmuseum nach Markersdorf kamen und ich habe erschöpfte aber zufriedene Betreuer gesehen, als wir unsere Grundschüler vom gemeinsamen Wochenende in Tschechien abgeholt haben.

Ich habe erlebt wie stolze Friedersdorfer die Bundesjury von „Unser Dorf hat Zukunft“ durch den Ort geführt haben und am Ende Bronze gewannen und es waren besinnliche Stunden beim Deutsch-Paulsdorfer Krippenspiel und auf den Weihnachtsmärkten in unserer Gemeinde und beim Weihnachtsfest mit meiner Familie.

…und ich denke genau das war vor 30 Jahren das Ziel von Gerhard Neumann mit den Bürgermeistern der anderen Orte als sie die Gemeinde Markersdorf gründeten. Wir arbeiten zusammen, feiern zusammen, wir diskutieren zusammen, wir sähen zusammen und wir ernten zusammen!

Wolfgang Schäuble sagte mal:

“Wir müssen das Leben nehmen wie es ist und etwas daraus machen!”

…und genau so machen wir das!
Was Markersdorfer können, können nur Markersdorfer!

Ich danke für die Aufmerksamkeit.

Rede des Bürgermeisters Silvio Renger anlässlich des Neujahrsempfangs am 19. Januar 2024.

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