Eleonore Senftleben berichtet über die Mitgliederversammlung des Kultur- und Heimatvereins, bei der Musik, Geschichte und Gemeinschaft im Vordergrund standen.
Am 09. Februar dieses Jahres war es wieder einmal soweit, die alljährliche Mitgliederversammlung konnte durchgeführt werden. Mit recht guter Beteiligung und ausgelassener Stimmung starteten wir in den Abend. Wir Vorstandsmitglieder legten Rechenschaft über die gemeinsamen Veranstaltungen der vergangenen Monate sowie die gegenwärtige finanzielle Ausstattung des Vereins ab. Im Anschluss daran wurde ein Überblick über geplante Aktivitäten und die Möglichkeit zur Diskussion gegeben. Den Jahresrückblick haben wir zum Anlass genommen uns bei den Mitgliedern für die aktive Mitarbeit und Gestaltung des Vereinslebens zu bedanken. Wir hoffen auch weiterhin auf gute Beteiligung und Unterstützung bei allen geplanten Vorhaben.
Nach dem offiziellen Teil konnten wir das Programm eines Drehorgelspielers verfolgen. Ein charmanter älterer Herr mit einem verschmitzten Lächeln, positionierte sich vor uns. Seine Drehorgel, auch Leierkasten genannt, war ein sehr sehenswertes altes Instrument, welches man tatsächlich nicht jeden Tag zu Gesicht bekommt. Sobald er anfing zu kurbeln, füllte sich der Saal mit fröhlicher Musik. Mit gekonnten Handbewegungen drehte er an den Kurbeln und entlockte der Orgel eine bunte Mischung aus traditionellen Melodien, zeitlosen Klassikern sowie Liedern zum Mitsingen. Aber es war nicht nur die Musik, die uns beeindruckte. Zwischen den Liedern erzählte der Drehorgelspieler mit einem Augenzwinkern Anekdoten und brachte uns zum Lachen. Seine Geschichten waren wie kleine Fenster in die Vergangenheit, die von vergnüglichen Erlebnissen und skurrilen Begebenheiten erzählten. Mal berichtete er aus seiner Kinder- und Schulzeit, mal über die Erlebnisse mit seinem Vater, der ebenfalls schon die Drehorgel beherrschte und von Vorstellung zu Vorstellung zog. Zwischen den Anekdoten und Musikstücken streute er auch gerne den ein oder anderen Witz ein, der uns entweder schmunzeln oder laut lachen ließ. Er verwandelte mit seinem Auftritt unser Treffen in einen abwechslungsreichen lustigen Abend.
Bildquelle: Kultur- und Heimatverein Markersdorf e.V.
Weiterhin möchte ich kurz über den Flegeldrusch Wettbewerb im Museum Markersdorf berichten. Einige unserer Vereinsmitglieder nahmen daran teil. Insgesamt waren 9 Mannschaften zu gegen. Die Markersdorfer Mannschaft belegte den 1.Platz (Junioren) und den 9.Platz (Senioren) beim Dreschen. Wobei die besondere Leistung der Senioren durchaus zu würdigen ist; Das Gesamtalter der Drescher betrug dabei 309 Jahre, somit kommt man auf ein Durchschnittsalter von rund 77 Jahren. Reife Leistung – Chapeau! Gleichzeitig fand in der historischen Küche des ehemaligen Wohnhauses das sogenannte Federnschleißen statt. 7 Frauen demonstrierten, wie früher die Federn entkielt wurden. Das gehörte damals zur Beschäftigung der Frauen in den Wintermonaten. Reihum trafen sie sich dazu auf den Höfen und halfen sich gegenseitig die großen Säcke mit Federn zu bewältigen. Beim Schleißen werden die sogenannten Fahnen, die beiderseits des Kiels der Feder sitzen, mit einem Zug von oben nach unten abgerissen. Mit einer Hand packt man die Gänsefeder dazu am oberen Teil an. Bis das auf Anhieb klappt, braucht man einige Versuche. Aber wir Frauen haben das alle noch als Kinder oder Jugendliche von unseren Müttern gelernt, denn früher gehörte das Federnschleißen zu den Grundfertigkeiten, die jedes Mädchen auf dem Lande beherrschen musste. Als Kind hat man sich gern im Raum, in dem die Frauen saßen, still in eine Ecke verkrümelt, damit man dem oft lustigen Treiben und den Gesprächen lauschen konnte. Zu fortgeschrittener Stunde gab es dann natürlich auch ein selbstgemachtes Eierlikörchen und die Runde wurde noch lustiger. Manchmal mussten dann sicherheitshalber die Federn vom Tisch geräumt werden. Denn einmal prusten oder intensiv lachen konnte ein ziemliches Durcheinander der Federn verursachen. Aber das war kein Problem, am nächsten Tag traf man sich erneut und in geselliger Runde ging die Arbeit gleich noch mal so gut von der Hand.
Bildquelle: Kultur- und Heimatverein Markersdorf e.V.
Bildquelle: Kultur- und Heimatverein Markersdorf e.V.
Bei der nächsten Veranstaltung werden wir eine virtuelle Reise nach Albanien unternehmen. Bitte haltet euch den 15.04.2024 um 15.00 Uhr dafür frei. Die persönliche Einladung dafür folgt. Ankündigen möchte ich die diesjährige Tagesfahrt für den 05.09.2024.
Abschließend möchte ich allen Einwohnern der Großgemeinde Markersdorf frohe und erholsame Osterfeiertage wünschen. Ich hoffe jeder kann die milde Frühlingssonne, den hoffentlich blauen Himmel und den aromatischen Blumenduft genießen.
