Markersdorf hat einen weiteren Friedhof: den FriedWald in der Ortschaft Deutsch-Paulsdorf. Die Anlage, die den Deutsch-Paulsdorfer Schlosspark und einen Teil des Waldes auf dem Spitzberg umfasst, wurde am Freitag, dem 28. September 2018, eingeweiht.
Anhand der Besucherzahl konnte man das große Interesse der Einheimischen wie auch von Gästen, die eine weitere Anreise auf sich genommen hatten, erkennen. Der Markersdorfer FriedWald bietet momentan die einzige Gelegenheit in der Oberlausitz, sich alternativ zu einem Friedhof naturnah bestatten zu lassen.
Betrieben wird die neue Bestattungsstätte von der Friedwald GmbH, die nun insgesamt 63 solcher Begräbnisorte unterhält. Das nötige Land hat sie von der Familie von Wallenberg Pachaly gepachtet, die Familie Eidner aus Markersdorf hat ein Waldgrundstück um Spitzberg beigesteuert.
Im Bild das Ensemble Podri, das die Feier musikalisch begleitete.
Der Markersdorfer Bürgermeister Thomas Knack eröffnete die Feier und freute sich über die gute Zusammenarbeit der Familien von Wallenberg Pachaly und Eidner. Nur so sei es gelungen, den nun östlichsten FriedWald Deutschlands nach Markersdorf zu holen.
Zugleich sei mit dem Erwerb im Jahr 2015 das Schloss Deutsch-Paulsdorf in gute Hände gelangt. Heute beherbergt es auch einen Andachtsraum für den FriedWald.
Steffen Kroll, Pfarrer in St. Michaelis zu Markersdorf, schien ins seinem Grußwort das berühmte Luther-Zitat “Hier stehe ich, ich kann nicht anders” aufzugreifen:
Er verwies auf die vier bestehenden Gottesäcker in Markersdorf und warnte davor, den Menschen nach seinem Tode nur noch zur Sache, mit der wirtschaftlich verfahren werden muss, zu machen.
Gotthardt von Wallenberg schilderte die Beweggründe der Familie, das Grundstück und den Wald am Spitzberg als FriedWald zu nutzen.
Er zeigte sich sehr froh, beim Markersdorfer Gemeinderat mit dem Projekt auf offene Ohren und viel Zustimmung gestoßen zu sein.
Dr. Hans-Adam von Schultzendorff von der FriedWald GmbH verwies auf die Tiefe Verbundenheit der Deutschen mit dem Wald. Der FriedWald biete einen Ort des Gedenkens und der stillen Zwiesprache mit dem Verstorbenen.
Er zeigte sich glücklich über die sehr schöne Anlage in Deutsch-Paulsdorf und lud zu Sekt und Imbiss ein.
Eine Roteiche soll den Beginn des FriedWaldes in Deutsch-Paulsdorf symbolisieren.
Zwei Deutsch-Paulsdorfer arbeiten bereits als FriedWald-Förster. Sie sorgen für den Baumbestand, aber auch die unterschiedlichen Bestattungsmöglichkeiten.
Sich selbst ein Bild machen
Interessenten haben bei kostenlosen Waldführungen die Möglichkeit, den FriedWald Markersdorf kennenzulernen. FriedWald-Försterin Katrin Linke bietet zwei Mal pro Monat Führungen durch den Deutsch-Paulsdorfer Schlosspark und den Wald am Spitzberg an. Termine sind beispielsweise am 13. und am 27. Oktober 2018, jeweils um 14 Uhr. Nähere Informationen und Anmeldung unter Tel. 06155 848-200 oder www.friedwald.de/markersdorf.