Wer am 11. Mai 2015 auf der Mittelstraße im Ortsteil Holtendorf unterwegs war, fühlte sich wie bei der “Weltmeisterschaft im Rückwärtsfahren”. Ursache: Verkehrszeichen, so auch der nebenstehende Hinweis auf die Sackgasse, haben für viele Zeitgenossen nur noch allenfalls empfehlenden Charakter.
Kein Durchkommen gab es an dieser Baustelle am Spinnteich in Holtendorf.
Inzwischen ist die Straße wieder frei. Wer aus Richtung Markersdorf kam, hatte Glück und konnte noch wenden. Diese Möglichkeit blieb den tapferen Kraftfahrern, die sich unter Missachtung des Sackgassen-Schildes der Baustelle aus Richtung Schöpstal näherten, verwehrt. Hier half nur noch der Rückwärtsgang.
Von Zuschauern wurden A-Noten (für das Tempo) und B-Noten (für die Geschicklichkeit) vergeben. Sieger wurde der Fahrer eines Markersdorfer Unternehmens für Abbruch, Erdbau und Schüttgut, der den Rückwärtsfahr-Parcour mit einem Sattelauflieger fehlerfrei und in kürzester Zeit meisterte.
Ein Wort zur Tempo 30 Zone
Ernster genommen werden sollten in Holtendorf auch jene Schilder, die auf die Tempo 30 Zone hinweisen. Der rote Rand für um die 30 steht nicht etwa für “vorgeschriebene Mindestgeschwindigkeit”, auch wenn die geraden Abschnitte der Mittelstraße noch so zu Sprinteinlagen verlocken.
Einige Radfahrer sollten sich einmal mit der Rechts-vor-links-Regel, die in der Tempo 30 Zone gilt, befassen und der Tatsache, dass das Fahren auf dem Gehweg Kindern vorbehalten ist: Kinder im Alter bis zu acht Jahren müssen auf dem Gehweg fahren, neun- und zehnjährige Kinder dürfen den Gehweg benutzen, aber nur in Schrittgeschwindigkeit. Ein baulich abgesetzer Weg neben der Fahrbahn ist – auch ohne Schild – verkehrsrechtlich gesehen stets ein Gehweg.
Thomas Beier