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Ein Friedersdorfer Märchen

Wunder gescheh´n … und wenn trotz ausgesprochen schlechter Wetterprognose die fleißigen Organisatoren und Helfer des Friedersdorfer Dorf- und Sportfestes am Festwochenende gemeinsam mit ihren Gästen mit trockenem und teils sogar sonnigem Wetter belohnt wurden, dann mutet das schon märchenhaft an.

Das Märchen vom Wetterfrosch und den geselligen Friedersdorfern . . .

Es waren einmal fleißige und gleichzeitig feierlustige Leute aus der Siedlung Friedersdorf, die sich eines Tages zusammenschlossen, um ein Fest zu planen, das allen Bewohnern des Dorfes Freude bringen sollte. Es wurde lange darüber beraten, wann das Ereignis stattfinden soll. Schlussendlich wurde der Beginn des Septembers erwählt. Jedes Jahr wiederkehrend, sollte in dieser Zeit ein “Dorf- und Sportfest” für Jung und Alt gefeiert werden . . .

. . . so auch im Jahre 2008. Doch in diesem Jahr schien es schlecht gestellt um das traditionelle Fest. Wie jedes Jahr sollten zahlreiche Aktivitäten unter freiem Himmel angeboten werden und das Festzelt lediglich zum Verweilen am Nachmittag und Schutz vor der abendlichen Kälte dienen. Eine Woche zuvor waren die Wetterprognosen jedoch so schlecht, dass viele schon das Schlimmste befürchteten – das Dorf- und Sportfest fällt ins Wasser! Nachdem der Zeltaufbau dank fleißiger Helfer recht zügig bei trockenem Wetter vollzogen wurde, drohte der prognostizierte Regen einzusetzen. Am recht frischen Donnerstagabend stimmte das Fagottensemble Görlitz in der Friedersdorfer Kirche das Dorffest an. Mit ihren Klängen – mal ruhiger – mal beschwingter – wurden die ersten trüben Wolken noch hingehalten. Am späten Abend setzte allerdings der Regen ein und am Freitag schien die Tragödie ihren Lauf zu nehmen.

Der Freitagabend rückte näher. Doch wie auf Bestellung verschwanden die grauen, trüben Wolken, um Platz zu machen für Heiterkeit – dazu gab es Grund genug: Die Friedersdorfer Fußballer lieferten sich ein spannendes Spiel gegen Reichenbach/O.L. und die Kinder hatten viel Freude beim Fackel- und Lampionumzug in Begleitung des Blasmusikvereins der Feuerwehr Melaune – der ziemlich laut war – sowie beim Knüppelkuchenbacken.

Am Abend ließ DJ Rutzl das Zelt mit jugendlichen Tönen beschallen, sodass auch so manche Matratze daheim mit bebte und somit wirklich das ganze Dorf, selbst anliegende Siedlungen, die Feierlaune spürten.

Am Samstagmorgen strahlte die Sonne vom blauen Himmel – so langsam munkelte man über einen geschlossenen Pakt mit dem Wetterfrosch – Sport frei hieß es zunächst für unsere kleinsten Fußballer, die ihrem Gegner keine Chance ließen und gewannen haushoch. Aber auch alle anderen konnten sich in zahlreichen Wettkämpfen messen. Ob Adlerschießen, Kegeln, Luftgewehrschießen, Schrotsägen, Stangenklettern und Ponyreiten, überall tummelte man sich und hatte Spaß. Zwischendrin gab es Gelegenheit, sich über verschiedene Anwendungsmöglichkeiten und Heilwirkungen von Kräutern und über verschiedene Pilzsorten zu informieren. Außerdem waren Modellflugzeuge sowie seltsame Gerätschaften “Marke Eigenbau” zu bestaunen. Und nach wie vor schien keine Wolke das Fest zu trüben. So konnte auch das mittlerweile zur Tradition gewordene Besenwerfen mit insgesamt zehn Mannschaften starten. Die aus Erfahrung vom vergangenen Jahr an den Getränkewagen angebrachten Regenschirme wurden in diesem Jahr zu Sonnenschirmen umfunktioniert.

Für alle, die sich lieber etwas musikalische Unterhaltung gönnen wollten, war das Nachmittagsprogramm im Zelt bei Kaffee und Kuchen genau das Richtige. Kinder der Musikschule Fröhlich und der Grundschule Markersdorf begeisterten die Zuschauer mit ihren instrumentalen und tänzerischen Darbietungen, der Seniorenverein legte einen Tanzauftritt aufs Parkett und danach hatte ein jeder selbst Gelegenheit, das Tanzbein zu schwingen.

Am Abend fand sich das feierlustige Volk bei Musik für alle Generationen in und vor dem Zelt ein. Gott sei Dank war das Feiern in dieser lauen Spätsommernacht auch vor dem Zelt möglich (der Wetterfroschpakt machte immer mehr die Runde). Für alle wäre es drinnen ganz schön eng geworden.

Der Sonntagmorgen startete leicht betrübt. Sollte es wirklich regnen??? Die Original Heideländer Musikanten sorgten für gefüllte Biertischgarnituren auf dem Sportplatz, die sich zumindest ein wenig im Takt bewegten, während andere sich die vielleicht noch leicht beschwipste Seele bei dem Stationensportfest aus dem Leib rannten. Die dunkelgrauen Wolken wurden immer aufdringlicher, aber sie wurden erfolgreich von einem letzten Höhepunkt für Groß und Klein ausgebremst – die Vorführung der Rettungshundestaffel Kamenzer Land. Eindrucksvoll zeigten die ehrenamtlich tätigen TrainerInnen, wie ihre Hunde Menschen in Notfallsituationen aufspüren, dabei Hindernisse überwinden und sich so einiges gefallen lassen. Als Belohnung erhielten die kleinen und großen Hundestars eine Menge Streicheleinheiten von den begeisterten Kindern.

Nun war es schon wieder fast vorbei, unser alljährliches Dorf- und Sportfest, aber auch nur fast, denn was fehlte natürlich noch, wenn das gesamte Wochenende über so viel gewetteifert wurde – die Ehrung der Besten. Dazu versammelten sich alle im Festzelt. Dank zahlreicher Sponsoren konnten allen Siegern wieder spannende Preise überreicht werden.

Aber wie war das mit dem Wetter – tröpfelte es etwa ganz leise, während sich das Fest dem Ende neigte? Und dann wurde es endlich laut ausgesprochen: Es wurde ein Pakt mit einem Wetterfrosch geschlossen!

. . . oder ging es doch im Gemurmel der geselligen Masse unter. Wir werden es erst im nächsten Jahr erfahren, wenn zu Beginn des Septembers das immer wiederkehrende “Dorf- und Sportfest” für Jung und Alt gefeiert wird.

Nach einem Beitrag von C. Hielscher vom Friedersdorfer Kultur- und Feuerwehrverein (FrieDoKuFe) im Schöpsboten, Ausgabe Oktober 2008.

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