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Kriegerische Zeiten

Bereits im frühen Mittelalter wurde unsere Gegend durch auf der Landeskrone ansässige Raubritter unsicher gemacht. Die ca. 660- bis 700-jährige bekannte Geschichte unserer Orte berichtet über viele Kriege, in denen die Menschen mehr oder minder, direkt oder indirekt in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt waren.

So mussten die Einwohner immer wieder Not und Elend, Mord und Plünderung über sich ergehen lassen. Marodierende Horden, Söldner und Soldaten fielen – teilweise aus eigener Not – über die Zivilbevölkerung her, raubten und brandschatzten. Die vorhandenen Aufzeichnungen berichten aus den Jahren ab 1400 (Husittenkrieg) bis ins 20. Jahrhundert von 11 verheerenden Kriegen, die auch unsere Region betrafen. 

Sichtbare Zeugen sind heute noch das im Kaisertrutz zu besichtigende “Holtendorfer Schwert” (wahrscheinlich aus dem Husittenkrieg) sowie die zerstörte Barbara-Kapelle in Markersdorf. Vom Napoleonischen Krieg vor mehr als 190 Jahren künden die Kanone am Hotel “Marschall Duroc” in Holtendorf, die noch zu sehende Kanonenkugel am ehemaligen Grundstück Ehrentraud (jetzt Pohl) sowie das Duroc-Denkmal, beides in Markersdorf.

Auch Denkmale und Ehrentafeln mit den Namen der Kriegsveteranen und Gefallenen aus den letzten Kriegen der jüngeren Vergangenheit in der Kirche und an den Kriegerdenkmalen zeugen von dem Leid und den Verlusten in der Bevölkerung. Besonders die Zerstörungen in den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges hinterließen auch in unserem Territorium ihre grässlichen Spuren.

Allein aus der Statistik des Ersten und Zweiten Weltkrieges in Holtendorf ist erkennbar, dass die menschlichen Verluste immer größer wurden: Im Ersten Weltkrieg hatte Holtendorf 13 getötete Männer zu beklagen, im Zweiten Weltkrieg waren es bereits 36 gefallene oder verschollene Einwohner, das ist fast das Dreifache. Dazu kommen noch die vielen Kriegsinvaliden und Zivilisten, die durch Kriegseinwirkungen in ihrer Gesundheit Beeinträchtigungen erlitten. 
Dass in den Kriegen bei allen Kriegsparteien immer mehr Menschen ihr Leben verloren, verkrüppelt wurden oder Hab- und Gut einbüßten, sollte uns Mahnung uns Warnung sein.

Besonders die älteren unter uns werden angesichts der militärischen Auseinandersetzungen in der Welt aufs Neue an Flucht, Vertreibung, Hunger, Seuchen, Bombeninfernos und sinnloses erinnert. Wann wird damit auf dieser Welt ein Ende gesetzt? Warum können nicht alle Menschen, egal welcher Konfession oder Weltanschauung, friedlich miteinander leben? Neid, Nationalismus, Rassendünkel und falsch verstandene Glaubensideale sind schlechte Berater!

Wenn in diesem Beitrag von Kriegen und deren Auswirkungen in unseren Orten berichtet wird, so soll dies keine Hymne zu Kriegen darstellen, sondern ein Beitrag dazu sein, die Menschen zum Nachdenken anzuregen. Kriege sind immer schlechte Argumente, die Leidtragenden sind nicht die Politiker und Extremisten, die sie anordnen und durchsetzen, sondern immer die Menschen, die als ausführende Organe benutzt werden, die ihr Leben auf das Spiel zu setzen, um ihnen unbekannte Menschen zu töten oder zu verletzen.

Letztendlich hilft Krieg niemandem, sondern schafft nur Not, Elend, Armut und Hass unter den Völkern. Es ist deshalb wichtig, bei der Aufarbeitung der Geschichte und der auch in unserer Region stattgefundenen Kriege die nötigen Folgerungen zu ziehen.

H. Neumann (redaktionell bearbeitet)

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