Die sogenannte Sachsenwahl vom vergangenen Sonntag, dem 1. September 2019, war von vielen zur Schicksalswahl hochstilisiert worden. Tatsächlich spiegelt das Wahlergebnis wieder, wie zerrissen unsere Gesellschaft ist, wobei die Mitte in dem Bereich liegt, den man gemeinhin als konservativ bezeichnet.
Wie sonst soll man interpretieren, was auf wahl.tagesschau.de aufgezeigt wird: Bei den Erststimmen gewinnt in Markersdorf die CDU mit 51,0 Prozent der gültigen Stimmen, die AfD folgt mit 37,8 Prozent – und dann kommt eine ganze Weile nichts, bis bei der Linkspartei 3,2 Prozent und bei den Bündnisgrünen 3,0 Prozent zu notieren sind. Mit 1,5 Prozent liegt die FDP noch vor der SPD, die es auf 1,3 Prozent bringt. Nur zur Vollständigkeit: Freie Wähler 1,1 Prozent, Die PARTEI 1,0 Prozent, Bürgerrechtsbewegung Solidarität 0,1 Prozent.
Zwei der Prozentangaben können erläutert werden: Sicher hat die CDU neben ihrer Verankerung im ländlichen Raum zusätzlich davon profitiert, dass der sächsische Ministerpräsident aus Holtendorf, seit 1994 eine der sieben Markersdorfer Ortschaften, stammt. Und die Partei Die PARTEI erntete Sympathien durch den intelligent-witzigen Wahlkampf von Michael Krause, der in Markersdorf zu Hause ist.
Der Blick auf die Zweitstimmen: Auch hier ist die CDU Wahlsieger, allerdings nur noch mit 40,2 Prozent, während die AfD mit 37,6 Prozent auf die Größenordung des Stimmanteils bei den Erststimmen kommt.
Die anderen sind wieder weit abgeschlagen: Die Linkspartei erreicht 5,1 Prozent, die Bündnisgrünen 4,2 Prozent, die FDP folgt mit 3,7 Prozent noch vor der SPD, die es auf 3,4 Prozent bringt. Die Freien Wähler sind mit 1,7 Prozent im Spiel, Die PARTEI wie bei den Erststimmen mit 1,0 Prozent. Sechs weitere Parteien/Gruppierungen und die den Prozentangaben jeweils zugrunde liegende Anzahl der Stimmen können den Wahlgrafiken entnommen werden.