So titelte Denny Müller, Trainer bei der Holtendorfer Spielvereinigung e.V., seinen Beitrag im Schöpsboten vom Juni 2020. Das konnten die Leser erfahren:
Die Belehrungen sind geschrieben und die Trainingspläne stehen unter Einhaltung der strengen Hygienevorschriften bereit: Auch wenn diese Saison ohne weitere Punkt- und Meisterschaftsspiele beendet wurde, rollt doch wenigstens wieder der Ball. Das ist auch wichtig, damit die kleinen Röllchen an Bauch, Beine, Po wieder das Jenseits suchen.
Unsere C-Jugend absolvierte die Saison als Spielgemeinschaft zusammen mit den Spielern aus Rauschwalde. Mit einem guten Platz 4 konnte man diese Saison abschließen. Leider konnte bereits das Pokalviertelfinale nicht mehr ausgetragen werden.
Auf dem Treppchen landeten unsere Jugendlichen bei der Hallenkreismeisterschaft: Hier konnten wir uns mit der Bronzemedaille belohnen. Die Trainer sind für dieses junge Team voll des Lobes und hoffen, bald wieder normal trainieren und spielen zu können.
Eine turbulente und eigentlich sehr erfolgreiche, aber auch unvollendete Saison liegt hinter unseren B-Junioren. Ursprünglich starteten wir als Kooperationspartner einer Spielgemeinschaft mit dem GFC Rauschwalde in die Saison, wobei vor der Saison vereinbart worden war, dass es eine klare Kompetenzaufteilung im Trainerteam gibt. Im Laufe der ersten Spieltagswochen stellte sich heraus, dass diese ursprüngliche Absprache des gesamten Trainerteams zu Unzufriedenheit auf Seite der Rauschwalder Verantwortlichen führte. Daraufhin wurde die Federführung an unsere Holtendorfer Spielvereinigung übertragen. Dennoch bot man den Spielern und dem Verein an, weiter als Spielgemeinschaft anzutreten. Einige Spieler nutzten Anfangs das Angebot und erzielten dabei auch gute Leistungen. Trotz mehrerer Versuche unseres Trainerteams für diese Spieler Brücken zu bauen, verließen auch sie unser Team im Laufe der Hinrunde.
Somit bestritten wir die Saison fast ausschließlich mit dem kleinen Holtendorfer Kader von 15 Spielern. Zum Glück halfen uns die Trainer der C-Jugendspielgemeinschaft Stephan Preußer und Edmund Barthel einige Male aus. An dieser Stelle muss man insbesondere auch Jan Meyer danken, welcher sich immer bereiterklärt hat uns zu helfen, wenn wir ihn brauchten. Er zeigte stets sehr gute Leistungen und belohnte sich sogar mit wichtigen Treffern für unsere Mannschaft selbst.
Zum sportlichen Teil kann man nur sagen, dass sich die Mannschaft bis auf einen unterirdischen Auftritt auf der Eiswiese in Görlitz die gesamte Feldsaison über sehr gut präsentierte. Bis zum Abbruch der Spielzeit war die Mannschaft ungeschlagen, ließ nur Punkte eben auf der Eiswiese und im Topspiel gegen das ebenfalls ungeschlagene Olbersdorf liegen. Ansonsten bezwangen wir alle Teams. In der Hallensaison zeigten wir wie schon in der vergangenen Saison Schwächen.
Als Highlights der Saison würde ich das Derby gegen Kunnersdorf sowie die Topspiele gegen Olbersdorf und Bad Muskau ansehen. In Kunnersdorf spielten wir an einem sonnigen Freitagabend vor einer großen Kulisse von gut und gern 5070 Zuschauern und boten eine starke Leistung. In Olbersdorf wurden wir sehr unschön von einigen Spielern und Zuschauern empfangen, antworteten in den ersten fünf Minuten mit zwei Toren und hätten in der ersten Halbzeit nachlegen müssen. Am Ende fehlte uns die Kraft und Kaltschnäuzigkeit bei Kontern um den Sieg über die Zeit zu bringen und so glich Olbersdorf in der letzten Minute noch aus.
Gegen Bad Muskau zeigten wir die vielleicht beste Saisonleistung, sehr diszipliniert, spielten schönen Fußball, haben uns nicht von der Kommunikation des Gästetrainers und seinen Spieler beeindrucken lassen und gewannen am Ende verdient.
Insgesamt bestätigten mir viele interessierte Köpfe, dass man bei unserer Mannschaft ein System erkennt und sie wirklich einen gepflegten Fußball spielt, den man so eher selten in der Kreisliga vorfindet. Dem kann ich mich nur anschließen: hier hat die Mannschaft gegenüber der vergangenen Saison nochmal einen großen Schritt gemacht. Dies und die Ergebnisse kommen allerdings auch nicht von ungefähr. Wir als Trainerteam haben in den letzten zwei Jahren und insbesondere in der letzten Saison eine fußballverrückte Mannschaft betreuen dürfen, die von uns sicher sehr gefordert und gefördert worden ist, sich darauf aber auch super eingelassen hat. Eine Trainingsbeteiligung von über 75 Prozent im Schnitt spricht hier eine deutliche Sprache. Diese Zahl ist für eine B-Jugend in einem doch schwierigen Alter, noch dazu in der Kreisliga, nicht selbstverständlich.
Uns, und ich denke da kann ich auch für meine drei Mitstreiter im Trainerteam, Christoph Arlt, Torsten Breitfeld und Alex Künzel sprechen, hat es mit ein, zwei Ausnahmen, die es aber immer geben wird, immer großen Spaß gemacht, mit der Mannschaft zu arbeiten, zu trainieren, sie zu führen und Erfolg zu haben. Ich denke die Mannschaft und wir waren in dieser Saison und darüber hinaus ein gutes Team, eine echte Einheit. Genau darum ist es natürlich äußerst schade, dass wir unser erst in der Winterpause gemeinsam aufgestelltes Ziel, die Meisterschaft, nicht erreichen bzw. nicht darum spielen konnten. Es fühlt sich für uns als Trainer schon nicht schön an, für die Jungs ist es aber sicher nochmal eine gehörige Portion schlimmer, die gute Ausgangsposition nicht nutzen zu können. Irgendwie fühlt es sich unvollendet an. Wir denken, der große Coup wäre möglich gewesen.
Was bleibt am Ende? Es bleibt eine Zeit, die ich persönlich nicht vergessen werde. Auch wir im Trainerteam und insbesondere ich, haben in diesem und im vergangenen Jahr nochmal einiges gelernt und konnten die zwei Saisons nutzen, um uns als Trainer zu verbessern. Ich hoffe, dass wir bei den Jungs unsere Spuren hinterlassen konnten und sie auch positiv auf diese und die vergangene Saison zurückblicken. Ich denke grundsätzlich haben sich alle Spieler verbessert, je nachdem wie sie sich auf alles eingelassen haben natürlich mehr oder weniger. Man könnte jetzt hier einzelne Spieler nennen die sich sehr verbessert haben aber das wird dem Team und das ist es, ein Team, nicht gerecht.
Wir wünschen den Jungs für Ihre Zukunft alles erdenklich Gute, vor allem Gesundheit, privates Glück und weitere sportliche Erfolge. Bleibt dem Fußball treu, vergesst nicht, was ihr gelernt habt und steht als Team füreinander ein.
Zum Schluss noch die Zahlen zu dieser Saison:
Zweite von 13 Mannschaften, neun Siege, 2 unentschieden, 50:12 Tore, bester Torschütze Kevin Pieknik, mit die beste Abwehr (aber noch ein Nachholspiel offen), vier gelbe Karten (Vierter der Fairnesstabelle).
- A Herwigsdorf 1:4
- H Bad Muskau 2:1
- A Kunnerdorf 1:6
- H Kittlitz/Kemnitz 13:0
- A Olbersdorf 2:2
- H Deutsch-Ossig 4:2
- A Germania Görlitz 1:1
- H Oberseifersdorf/Zittau 5:2
- A Ebersbach 1:4
- H Bernstadt/Dittersbach 5:1
- H Oderwitz 4:0