“Wat dem een’ sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall”, sagt man im Norden – ein Spruch, der zwar gern auf das Verhältnis zu anderen Leuten – speziell im Bezug auf ganz besonders bevorzugte Personen – angewendet wird, aber auch dann zutrifft, wenn generell unterschiedliche Vorlieben entwickelt werden.
So ein sensibler Bereich ist die Ernährung. Ob es wohl an den vielen Kochshows im Fernsehen liegt, dass sich immer mehr Mitbürgerinnen und Mitbürger darüber definieren, was sie zu sich nehmen? Gastronomen jedenfalls kennen den Stress, wenn ein Gast die Speisekarte eher als Angebot zum Puzzeln versteht, aus dem er sich seine Mahlzeit ganz individuell zusammenstellt. Aber was tut man nicht alles…
Während viele Leute sich freuen, wenn sie zum Essen eingeladen werden, ob nun in einem Restaurant oder zu Hause, schrillen bei anderen die Alarmglocken und automatisch beginnt die Suche nach einer Ausrede, warum die Einladung leider nicht angenommen werden kann. Hintergrund ist weniger das verbreitete “Das esse ich nicht und jenes auch nicht!”, sondern das immer wieder anzutreffende Unverständnis dafür, wenn sich jemand nach bestimmten Prinzipien oder nur mit besonders hochwertigen Lebensmittel ernährt.
Dabei geht es nicht einmal um die vegetarische oder vegane Ernährung. Wer sich dafür entschieden hat, sollte lediglich seine Gastgeber informieren, damit diese nicht enttäuscht sind, wenn Speisen aussortiert werden. Gleiches gilt bei koscherer Ernährung und anderen Grundsätzen für die gesunde Lebensführung: Rechtzeitige klare Ansage vermeidet Missverständnisse.
Typ-2-Diabetiker dagegen kennen die wohlgemeinten Ratschläge, wonach “das alles heutzutage nicht mehr so” sei oder man doch auch “mal eine Ausnahme machen” könne. Zwar gibt es heute bessere Medikamente als noch vor Jahrzehnten, aber am Grundsatz, die unterschiedlichen Zuckerarten ebenso zu meiden wie kohlenhydratreiche Lebensmittel wie etwa Nudeln und Reis, daran hat sich nichts geändert. Nur wer Insulin spritzen muss, kann einen gewissen Ausgleich schaffen.
Auch mit einem Reizdarm, der unspezifisch reagiert, bleibt oft nur der Ausweg, selbst und hochwertig zu kochen. Was jedoch in einer fremden Küche verwendet wird – und sei sie noch so anspruchsvoll – bleibt für die Betroffenen immer ein Risikofaktor. Deshalb wird hier lieber in die heimische Küche und in gute Zutaten investiert, um selbst zu kochen. Das bedingt allerdings auch, dass man sein Essen mitnehmen muss, wenn man tagsüber unterwegs ist.
Wer arbeiten geht, für den sind, wenn eine besondere oder besonders gute Ernährung gefordert ist, Kantine oder Imbiss oftmals keine Option – und Tag für Tag von Wurst- und Käsebroten zu leben, hat auch seine Grenzen. Die Älteren erinnern sich vielleicht noch an die Zeiten, als Frauen ihren Männern täglich im Essgeschirr eine warme Mahlzeit an den Arbeitsplatz brachten. Zum Glück ist das vorbei und die Familien müssen sich nicht mehr darum Sorgen, dass “der Ernährer” selbst ausreichend ernährt wird und bei Kräften bleibt.
Heute ist die selbst zubereitete Mahlzeit, ob nun warm oder kalt, ein kleiner Luxus, den sich zunehmend mehr Leute gönnen. Für jene, die nicht zu Hause essen können, haben das emaillierte Essgeschirr oder das aus Aluminium allerdings längst ausgedient, dafür gibt es heute durchdachte Lösungen wie die Bento Box von Paulikocht. Was früher schlicht als Brotbüchse oder Essgeschirr bezeichnet wurde, kommt heute als Lunch- oder Snackbox daher, zum Kühlhalten, zum Warmhalten, mit integriertem Besteck und nicht zuletzt in höchst unterschiedlichem Design.
Ganz davon abgesehen sind manche der Behälter für die Mealpreps – so werden heute als Oberbegriff vorbereitete Mahlzeiten genannt – im Grunde auch für den coronabedingten Abholservice in der Gastronomie geeignet. Ihre Stärken spielen sie übrigens so richtig auf Ausflügen aus: Wo schmeckt es besser als bei einem Picknick in freier Natur?
Nur mit dem Picknick am Valentinstag wird es in unseren Breiten wohl nichts, es sei denn, man hat Eskimo-Gene und Glühwein oder heißen Tee aus der Thermoskanne dabei. Folgt man der Geschichte vom Picknick am Valentinstag, die als Verfilmung berühmt wurde, bleibt man eh besser zu Haus.
Quelle: PR/Ost!